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Freitag, 16. Oktober 2020

Fringers

Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg konnte ich, vor inzwischen mehr als 8 Monaten, einen ersten Blick auf Fringers werfen. Bereits zu dieser Zeit war die Nervosität bezüglich Covid-19 zu spüren, auch wenn noch keiner ahnen konnte, wie stark sich das Virus auf unseren Alltag auswirken wird. Dass Abacusspiele mit der Veröffentlichung von Fringers (Asger Harding Granerud & Daniel Skjold Pedersen) allerdings wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt hätte treffen können, das hat sich damals schon angedeutet. Denn ohne Berührung funktioniert das Spiel einfach nicht.
 
 
 
 
 
 
Kontaktlose Vorbereitungen
Allenfalls die Vorbereitungen von Fringers laufen noch weitestgehend kontaktlos ab. Denn jeder Spieler zieht ungefähr fünf verschiedenfarbige Ringe aus einem Beutel und steckt diese zufällig auf die eigenen Finger der rechten Hand. Dazu werden noch Auftragskarten gezogen und die Zeitleiste vorbereitet. Mehr gibt es nicht zu tun bevor wir mit dem Spiel beginnen.
 

Ringe verteilen
Ab jetzt läuft die Zeit und wir beginnen, Ringe von unserer Hand auf die Finger des linken Nachbarn zu stecken. Als Einschränkung gilt eigentlich nur, dass keine zwei gleichfarbigen Ringe übereinander liegen dürfen. Dennoch sollte man sich natürlich ein paar Gedanken machen. Denn um zu gewinnen, müssen Aufgabenkarten erfüllt werden. Im leichtesten Schwierigkeitsgrad muss bei jedem Spieler ein passender Ring auf jedem Finger platziert werden. Zumeist müssen die Ringe dafür über mehrere Stationen wandern, ein gewisses Maß an Kommunikation ist entsprechend unabdingbar.
 
Immer mehr, immer schneller
Ist der einfachste Schwierigkeitsgrad zu simpel, müssen später mehrere Ringe übereinander liegen, einzelne Finger dürfen gar nicht mehr verwendet werden oder ein Glitzerring stört die eigene Planung. Und während wir all das im Blick behalten, müssen wir immer wieder die Sanduhr wenden. Denn sobald diese durchgelaufen ist oder das Ende der Zeitleiste erreicht, haben wir verloren. Haben dagegen alle Spieler ihre Aufgabe erfüllt, ist das Spiel gewonnen.
 

Fazit
Fringers gehört zu jenen Spielen, die bereits beim Zuschauen Lust auf eine Partie machen.
Zumeist genügt ein Blick, um die Regeln zu verstehen und mit dem Tauschen der Ringe zu beginnen. Gerade zu Beginn geht es dabei hoch her, der kooperative Ansatz sorgt für Stimmung (und Lärm) am Tisch. Die neuartige Aufgabenstellung benötigt zwar eine gewisse Eingewöhnung, störend ist das aber nicht. Vielmehr ist es genau diese Phase im Spiel, die am meisten Spaß macht. Und wenn es dann doch zu leicht wird, lässt sich der Schwierigkeitsgrad schrittweise anheben.
 
Trotz dieser Möglichkeiten schafft es Fringers aber zumeist nicht, die anfängliche Begeisterung zu halten. Dafür bietet das Spiel schlicht zu wenig Abwechslung. Unabhängig davon, ob die Gruppen schnell besser werden oder eher auf dem niedrigen Schwierigkeitsgrad verharren, lässt die Motivation zumeist nach wenigen Runden nach. Der Ablauf ist am Ende schlicht zu repetitiv, zu wenig überraschend. Darüber hinaus ist das Spiel leider auch recht fehleranfällig. Dass farbgleiche Ringe aufeinander gesteckt werden ist keine Seltenheit, ebenso wie die Sanduhr zu vergessen. Gerade in den Phasen, in denen es hoch her geht, passiert das leider sehr schnell und sorgt dann für Frust. Hier wäre ein Timer sicher die bessere Lösung gewesen. 
 



 

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