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Donnerstag, 1. Oktober 2020

EXIT-Puzzle: Der verschollene Tempel

 
Dutzende von Escape-Spielen haben wir inzwischen gelöst, keine einzige EXIT-Box ist vor uns sicher. Und dennoch habe ich das Gefühl, dass uns ständig neue Hürden in den Weg geworfen werden. Jetzt müssen wir unsere Rätsel sogar schon selbst zusammenbauen, bevor wir unsere grauen Zellen anstrengen dürfen. Denn neben der gewohnten Kost beinhaltet das neue EXIT-Puzzle - Der verschollene Tempel (Inka & Markus Brand, Juliane Voorgang / Kosmos) inzwischen auch vier… Puzzle.
 
 
 
Exit
Wer Exit bislang noch nicht kennt, der hat etwas verpasst. Und sei an dieser Stelle auf eine beliebige der vielen Rezensionen verwiesen, die ich bereits dazu verfasst habe. Für alle anderen: Auch bei der Puzzle-Variante geht es in erster Linie um das Lösen von Rätseln und dem damit verbundenen Voranschreiten in der Geschichte. Diese wird in Form von zehn kleinen Heftchen erzählt, die wir nach und nach freispielen. Ansonsten ändert sich wenig. Mit einer Ausnahme: Ab und an werden wir dazu aufgefordert, ein neues Puzzle zusammenzulegen.
 
 
Puzzle
Nein, ich erkläre euch jetzt ganz bestimmt nicht, wie Puzzle funktionieren. Nur so viel: Vier davon befinden sich in der Box, jedes davon besteht aus 88 Teilen. Einerseits dienen diese ganz klassisch als Bild mit verschiedenen Hinweisen und Rätselelementen. Damit übernehmen sie quasi ein wenig die Rolle des Szenarioheftes im klassischen Exit. Darüber hinaus sind sie aber häufiger auch Bestandteil der Rätsel und bieten dabei Möglichkeiten, die sonst wohl nicht auf diesem Wege hätte umgesetzt werden können.
 

Fazit
Zugegeben, ich war ziemlich skeptisch. Zum einen bin ich kein großer Puzzlefan, zum anderen konnte ich mir schwer vorstellen, dass das wirklich ein Ansatz für spannende neue Rätsel ist. Tja, so kann man sich täuschen. Denn bei Exit macht mir sogar das Puzzeln Spaß. Die eher langsamen und entspannenden Phasen sind ein schöner Kontrast zu den hektischen Knobelrunden. Zudem nutzt man die Zeit natürlich für ein paar Blicke auf die Teile und beginnt bereits während des Zusammensetzens mit Spekulationen über mögliche Lösungen. Das macht Spaß, beruhigt etwas den Puls und lässt uns dennoch weiterhin mitfiebern. Doch nicht nur das, auch die Rätsel sind weiterhin wirklich gelungen. Für manche davon hätte es kein Puzzle benötigen, andere nutzen die gegebenen Möglichkeiten konsequent und spannend aus. Klar, nicht jedes Rätsel ist etwas Besonderes. In der Summe aber, kann auch diese Box wieder komplett überzeugen.
 
Was ich dagegen etwas schade finde: Der Berg des Materials, das bereits nach einer Partie im Müll landet, nimmt deutlich zu. Das war bereits bei den klassischen Exit-Spielen der Fall, aber nicht wirklich vermeidbar. Inzwischen werden aber deutlich weniger Teile zerschnitten, bemalt oder anderweitig unbrauchbar gemacht. Anders als im Original, wären hier mit sehr wenig Aufwand weitere Partien möglich. Klar, es handelt sich nach wie vor nur um Papier / Pappe. Dennoch bedauerlich, dass keine bessere Möglichkeit gefunden wurde.
 


 

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