Gemeinsam
für ein besseres Ende
Vor etwas über 100
Jahren fand die größte Katastrophe der modernen Schifffahrt statt, als die RMS
Titanic im Jahr 1912 einen Eisberg rammte.
Rund 16 Jahre ist es her, dass tausende und abertausende unglückliche
Männer von ihren Frauen und Freundinnen ins Kino gezwungen wurden, um dieses
Drama auf der Großbildleinwand nachzuerleben. Auch am Brettspielmarkt ging
dieses Thema natürlich nicht spurlos vorbei. Bereits 1975 brachte Milton
Bradley ein entsprechendes Werk auf den Markt. Nun gibt es einen neuen Anlauf
die Katastrophe zu einem besseren Ende zu bringen.
Der Untergang ist dabei
auch bei SOS Titanic (Bruno Cathala und Ludovic Maublanc / Heidelberger
Spieleverlag) nicht zu vermeiden. Unsere Aufgabe ist es vielmehr, gemeinsam so
viele Passagiere zur retten wie möglich. Dies geschieht in Form einen
Patience-Variante bei der jeder die Rolle eines der ursprünglichen
Besatzungsmitglieder übernimmt.
Immer
schön der Reihe nach
SOS Titanic basiert im
Wesentlichen auf Patience. Das bedeutet, zu Spielbeginn liegen 4 Reihen an
Karten (Passagiere) aus, von denen nur die Oberste offen ist. Die Spieler
sortieren diese Passagiere absteigend in Folge ihrer Zahlen und decken dabei
freigelegte Karten auf. Gleichzeitig werden regelmäßig Passagiere nachgezogen
und (wenn möglich) passend angelegt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass
Passagiere der ersten und zweiten Klasse nicht vermischt werden dürfen.
Insgesamt 60 Personen wollen auf diesem Wege von Bord (und in die
Rettungsboote) gebracht werden.
Um der Geschichte
gerecht zu werden, müssen wir uns dabei natürlich nicht nur mit störrischen
Passagieren herumschlagen. Vielmehr sorgt der fortschreitende Untergang der
Titanic für zunehmenden Druck. Um dies darzustellen, liegt das Kreuzfahrtschiff
in Form eines Ringbuches bei. Immer wenn ein Spieler Passagiere vom
Nachziehstapel zieht und davon keinen legen kann, wird das Buch umgeblättert
und das Schiff sinkt ein Stückchen weiter. So wird der Platz für die Reihen der
Flüchtigen stetig knapper und die Flucht ans hintere Ende des Schiffes
erschwert das Sortieren der Reihen.
Kapitän
an Bord
Um diesen (gegenüber
Patience) erschwerten Bedingungen zu begegnen, liegen der Box besondere
Crewmitglieder sowie Aktionskarten bei. Jeder Charakter verfügt über besondere
Fähigkeit und beeinflusst damit etwa wann und wie viele Sonderkarten gezogen
werden. Diese Aktionskarten wiederum erlauben besondere Aktionen im eigenen
Zug. Vom Umsortieren der ausliegenden Reihen, über Jokerkarten, bis hin zum
gezielten Heraussuchen einzelner Passagiere ist dabei alles vertreten.
SOS Titanic endet,
sobald das Schiff untergegangen ist oder alle Passagiere gerettet sind. Nun
werden die Punkte für gerettete Personen sowie die benötigte Zeit addiert und
ergeben den Endstand.
Fazit
Wer Patience kennt, der
sollte bereits wissen ob ihm SOS Titanic gefällt. Denn der wesentliche Anteil
des Spiels ist genau jener Klassiker. Entsprechend ist SOS Titanic auch alleine
Spielbar, verliert dann aber einiges an Reiz. Denn die Spannung kommt
insbesondere durch die Interaktion der Spieler (wer kümmert sich um was oder
nutzt welche Karte) zustande. Die Sonderfähigkeiten der Crewmitglieder sorgen
für zusätzlichen Reiz. Eine Partie dauert dabei selten länger als 30 Minuten,
eine Zeit die wie im Flug vergeht. Das einzige Manko ist das Spielende. Laut
Regeln ist es schlicht nicht möglich zu verlieren. Stattdessen gibt es eine
Punktwertung die von Spiel zu Spiel gesteigert werden soll. Trotzdem macht SOS
Titanic wirklich Spaß und kann ab 2 Spielern richtiggehend fesseln.
Danke für die Rezi, habe ich auch auf der Zentralen Anlaufstelle Brettspiel verlinkt!
AntwortenLöschenHallo Hendrik,
AntwortenLöschenZ.A.B. ist wirklich sehr gelungen und eine empfehlenswerte Seite.
Ich freu mich über jeden meiner Artikel den du verlinkst.
Grüße,
Tim