Seiten

Samstag, 16. November 2013

SOS Titanic



Gemeinsam für ein besseres Ende
Vor etwas über 100 Jahren fand die größte Katastrophe der modernen Schifffahrt statt, als die RMS Titanic im Jahr 1912 einen Eisberg rammte.  Rund 16 Jahre ist es her, dass tausende und abertausende unglückliche Männer von ihren Frauen und Freundinnen ins Kino gezwungen wurden, um dieses Drama auf der Großbildleinwand nachzuerleben. Auch am Brettspielmarkt ging dieses Thema natürlich nicht spurlos vorbei. Bereits 1975 brachte Milton Bradley ein entsprechendes Werk auf den Markt. Nun gibt es einen neuen Anlauf die Katastrophe zu einem besseren Ende zu bringen.

Der Untergang ist dabei auch bei SOS Titanic (Bruno Cathala und Ludovic Maublanc / Heidelberger Spieleverlag) nicht zu vermeiden. Unsere Aufgabe ist es vielmehr, gemeinsam so viele Passagiere zur retten wie möglich. Dies geschieht in Form einen Patience-Variante bei der jeder die Rolle eines der ursprünglichen Besatzungsmitglieder übernimmt.


Immer schön der Reihe nach
SOS Titanic basiert im Wesentlichen auf Patience. Das bedeutet, zu Spielbeginn liegen 4 Reihen an Karten (Passagiere) aus, von denen nur die Oberste offen ist. Die Spieler sortieren diese Passagiere absteigend in Folge ihrer Zahlen und decken dabei freigelegte Karten auf. Gleichzeitig werden regelmäßig Passagiere nachgezogen und (wenn möglich) passend angelegt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Passagiere der ersten und zweiten Klasse nicht vermischt werden dürfen. Insgesamt 60 Personen wollen auf diesem Wege von Bord (und in die Rettungsboote) gebracht werden.

Um der Geschichte gerecht zu werden, müssen wir uns dabei natürlich nicht nur mit störrischen Passagieren herumschlagen. Vielmehr sorgt der fortschreitende Untergang der Titanic für zunehmenden Druck. Um dies darzustellen, liegt das Kreuzfahrtschiff in Form eines Ringbuches bei. Immer wenn ein Spieler Passagiere vom Nachziehstapel zieht und davon keinen legen kann, wird das Buch umgeblättert und das Schiff sinkt ein Stückchen weiter. So wird der Platz für die Reihen der Flüchtigen stetig knapper und die Flucht ans hintere Ende des Schiffes erschwert das Sortieren der Reihen.

Kapitän an Bord
Um diesen (gegenüber Patience) erschwerten Bedingungen zu begegnen, liegen der Box besondere Crewmitglieder sowie Aktionskarten bei. Jeder Charakter verfügt über besondere Fähigkeit und beeinflusst damit etwa wann und wie viele Sonderkarten gezogen werden. Diese Aktionskarten wiederum erlauben besondere Aktionen im eigenen Zug. Vom Umsortieren der ausliegenden Reihen, über Jokerkarten, bis hin zum gezielten Heraussuchen einzelner Passagiere ist dabei alles vertreten.
SOS Titanic endet, sobald das Schiff untergegangen ist oder alle Passagiere gerettet sind. Nun werden die Punkte für gerettete Personen sowie die benötigte Zeit addiert und ergeben den Endstand.

Fazit
Wer Patience kennt, der sollte bereits wissen ob ihm SOS Titanic gefällt. Denn der wesentliche Anteil des Spiels ist genau jener Klassiker. Entsprechend ist SOS Titanic auch alleine Spielbar, verliert dann aber einiges an Reiz. Denn die Spannung kommt insbesondere durch die Interaktion der Spieler (wer kümmert sich um was oder nutzt welche Karte) zustande. Die Sonderfähigkeiten der Crewmitglieder sorgen für zusätzlichen Reiz. Eine Partie dauert dabei selten länger als 30 Minuten, eine Zeit die wie im Flug vergeht. Das einzige Manko ist das Spielende. Laut Regeln ist es schlicht nicht möglich zu verlieren. Stattdessen gibt es eine Punktwertung die von Spiel zu Spiel gesteigert werden soll. Trotzdem macht SOS Titanic wirklich Spaß und kann ab 2 Spielern richtiggehend fesseln.

2 Kommentare:

  1. Danke für die Rezi, habe ich auch auf der Zentralen Anlaufstelle Brettspiel verlinkt!

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Hendrik,
    Z.A.B. ist wirklich sehr gelungen und eine empfehlenswerte Seite.
    Ich freu mich über jeden meiner Artikel den du verlinkst.

    Grüße,
    Tim

    AntwortenLöschen