Flauschige
Nager mit Toilettenfetisch
Weihnachtszeit ist
Familienzeit. Gemütlich bei Plätzchen und heißer Schokolade um den Tisch sitzen
und gemeinsam ein Spiel spielen… in etwa so stelle ich mir die Feiertage vor.
Dass die Wahl des Spiels dabei seit jeher mir obliegt versteht sich von selbst.
Neben Concept (bereits HIER besprochen) kam dieses Jahr Rabbids-Das Partyspiel (Christian
Fiore / Kosmos) auf den Tisch. Ein Spiel mit knuffigen Häschen und Party im
Titel…was kann da schon groß schief gehen?
Dass die Häschen dabei
weniger dem üblichen Klischee der kleinen, flauschigen Nager entsprechen
sondern mehr an vollständig durchgeknallte Irre mit einem Fetisch für
Toilettenzubehör erinnern muss ja erst mal nicht erwähnt werden. Wichtig ist
für den Anfang eigentlich nur, dass verschiedene Mini-Aufgaben zu bewältigen
sind um sich am Ende als König der Klempner-Karnickel feiern lassen zu können.
Auf
in die Arena
Zu Spielbeginn tummeln
sich die 3 bis 6 Hasen schön verteilt in den Ecken einer Arena und warten auf
ihren Einsatz. Dieser ist dabei deutlich weniger martialisch als der Name des
Spielfeldes suggeriert. Vielmehr bewegt der Spieler seinen Hasen, sobald er am
Zug ist, schlicht im Kreis am Rande der Arena entlang um eine der dort
liegenden Minispiel-Karten zu wählen. Diese gibt es in den Kategorien Solo,
Duell oder Gruppe, was auch bereits die Spielerzahl des daraufhin
stattfindenden Minispieles entspricht.
Wurde ein Minispiel
gewählt, die entsprechende Regel auf der Kartenrückseite studiert und alle
Mitspieler instruiert geht es auch schon los. Die Mischung der Spiele
entspricht dabei durchaus den Erwartungen: Von simplen Kartenspielen über
Memory, Reaktions- und Geschicklichkeitsspiele bis hin zu Interaktionen mit dem
umgebenden Mobiliar ist dabei alles vertreten. Häufig muss auf das umfangreich
beiliegende Material zurückgegriffen werden.
Wurde ein Sieger
ermittelt erhält dieser als Belohnung die entsprechende Aufgabenkarte. Diese
liegen in 5 verschiedenen Kategorien (Farben) vor. Kann ein Spieler alle 5
Farben oder alternativ 3 Karten einer Farbe ergattern, gewinnt er das Spiel.
Alternativ gibt es die Möglichkeit über den Erwerb von 12 Münzen zu gewinnen
welche bei der Kartenwahl (0-2) erworben werden können und für eine zusätzliche
Bewegung in der Arena benötigt werden.
Alles
Party, oder was?
Wie es sich für ein
familienfreundliches Partyspiel gehört ist der Einstieg bei Rabbids denkbar
einfach, das Material umfangreich und schön gestaltet. Ob eine
Minispielsammlung Spaß macht, entscheidet sich aber nicht am Material sondern
an den beiliegenden Spielen. Und hier hinterlässt Rabbids einen zwiespältigen
Eindruck. Einige der Spiele (insbesondere diejenigen die auf Fingerfertigkeit
setzen oder die Umgebung mit einbeziehen) sind spaßig, schnell verstanden und
kreativ. Andere (etwa Memory) kennt man bereits zur Genüge und dienen
bestenfalls als Füllmaterial. Vollkommen unpassend sind dagegen Spiele, die
eine längere Regellektüre verlangen. Obwohl alle Regeln auf eine Spielkarte
passen sollten bedeutet dies nicht, dass diese auch einfach verständlich sind.
Nicht selten muss im Regelheft die genauere Beschreibung nachgelesen und hier
und da ein wenig interpretiert werden. Das kostet Zeit und nimmt merklich
Schwung aus dem Spiel. Das gleiche gilt im Übrigen wenn einzelne Spieler
längere Zeit nicht an den Spielen beteiligt sind (viele Solospiele oder
Duelle).
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