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Samstag, 15. März 2014

Die Hexen



Ein Leben als Junghexe
Hexen leben alleine im Wald, haben eine Warze auf der Nase, sonderbare kulinarische Präferenzen und… treffen sich gerne zu einer gemütlichen Tasse Tee. Die Hexen in Terry Pratchetts Scheibenwelt kümmern sich darüber hinaus noch aufopferungsvoll um verletzte Mitbürger (sofern sie gerade Lust haben), Schwangerschaften (wenn gerade nichts anderes ansteht) oder kranke Tiere (außer zur Teezeit). Sollte die Hexen aber tatsächlich doch einmal anderweitig beschäftigt sein, gibt es ja immer noch Junghexen in Ausbildung. Die haben zwar auch keine Lust, können sich aber immerhin nicht wehren.

2 bis 4 Spieler schlüpfen bei „Die Hexen“ (Martin Wallace / Asmodee) in die Rolle einer ebensolchen Junghexe  und kümmern sich um all die großen und kleinen Gebrechen für die sich eine ausgewachsene Hexe einfach zu schade ist. Ob wir dabei miteinander konkurrieren oder gemeinsam agieren steht uns völlig frei, das Spiel bietet beide Varianten an. 


Problem erkannt…
In beiden Spielmodi reisen die die Hexen über den Spielplan, der die Umgebung des Schlosses Lancre zeigt, und helfen den dortigen Einwohnern bei ihren kleinen und großen Problemen. Ebenjene werden in Form von Plättchen zufällig auf dem Plan verteilt und unterscheiden sich einerseits in den erreichbaren Siegpunkten, andererseits aber auch im Schwierigkeitsgrad. Allen gemein ist dagegen das recht simple Vorgehen beim Lösen eines Problems. 4 Würfel stehen uns dafür zur Verfügung deren Augenzahl am Ende das Problemlevel erreichen oder überschreiten sollte. Unterstützend wirken dabei Handkarten welche zusätzliche Punkte liefern oder das Manipulieren der Würfel erlauben. Selbst das automatische Lösen ganzer Probleme ist vertreten. Da Hexen allerdings eine leichte Tendenz zum Wahnsinn innewohnt, enthalten die Würfel anstelle einer „1“ ein „Gegacker“-Symbol welche uns zwingt, einen entsprechenden Marker zu nehmen. Sammelt man davon zu viele wird dies mit Minuspunkten (im kompetitiven Spiel) oder der Niederlage (im kooperativen Spiel) bestraft.

…Problem gebannt
Vorerst aber genug der Strafen. Viel spannender ist doch, was uns die gelösten Probleme bringen. Die leichteren Vertreter erhöhen mit jeder zweiten gelösten Aufgabe unser Handkartenlimit. Das ist besonders hilfreich, da wir nach jedem Zug die Hand wieder komplett vollziehen. Schwere Probleme zu lösen bietet dagegen für alle späteren Würfe Bonuspunkte auf die Würfelzahl. Oberhexe in Ausbildung wird am Ende derjenige, der am meisten Siegpunkte auf den Plättchen sammeln konnte. Im kooperativen Modus gewinnen die Spieler, wenn sie bei Spielende eine ausreichende Zahl an schweren Aufgabenplättchen lösen konnten.



Fazit
Wer Terry Pratchett-Fan ist wird bei „Die Hexen“ viele bekannte Gestalten und Orte entdecken. Der Spielplan ist liebevoll gestaltet und steckt voller kleiner Details, die Karten sind schön gezeichnet und fangen den Charme der Buchreihe sehr gut ein. Optisch also eine klare Empfehlung.

Etwas zwiespältig präsentiert sich dagegen das Spiel selbst. Obwohl die Grundregeln sehr einfach sind verkomplizieren viele Sonderregeln das Spiel unnötig und hemmen den Spielfluss. Gleichzeitig ist zwar eine kompetitive sowie eine kooperative Variante enthalten, es drängt sich aber der Eindruck auf, dass sich der Autor hier schlicht nicht für eine Richtung entscheiden konnte. Im Spiel gegeneinander passiert es zu oft, dass ein Spieler (aufgrund guter Würfelwürfe) uneinholbar davonzieht. Im gemeinsamen Spiel wird eigentlich fast nur nebeneinanderher gespielt, gemeinsames Vorgehen ist Fehlanzeige.

Als großer Fan der Bücher hatte ich bislang trotzdem an allen Partien meinen Spaß. Das Spiel ist äußerst kurzweilig und kommt weitestgehend ohne unnötige Grübelei aus. Eine kurze Spieldauer (ca. 1 Stunde) tut hier ihr übriges. In Summe also kurzweile Unterhaltung aber leider kein überragendes Spiel.

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