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Montag, 26. Mai 2014

Splendor



Herausragendes Familienspiel
Tja, so schnell kann es gehen. Da hat man ein neues Spiel schon einige Wochen zuhause, durchaus auch schon mehrere Partien gespielt, kam aber bislang noch nicht dazu es zu rezensieren. Dann landet besagtes Spiel plötzlich auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres und schon ist man gefühlt der letzte Rezensent, der sich bislang noch nicht darüber geäußert hat. Zugegeben, besonders überraschend kam die Nominierung von Splendor (Marc André / Asmodee) nicht wirklich, wurde das Spiel doch vorab schon mit ordentlich Lorbeeren bedacht.

Thematisch verdingen sich in Splendor 2 bis 4 Spieler als Edelsteinhändler und versuchen ihre Mitspieler durch cleveres Vorgehen punktemäßig zu übertrumpfen. Spielmechanisch bedeutet dies, dass wir möglichst geschickt Karten erwerben müssen um mit diesen einerseits weitere Karten, andererseits ordentlich Punkte abzustauben.

 
Die Regeln
12 Karten in 3 verschiedenen Stufen liegen zu Spielbeginn in der Tischmitte aus. Jede Karte benötigt dabei mehrere verschiedenfarbige Edelsteine zum Erwerb, liefert dafür aber einerseits für spätere Kartenkäufe einen Rabatt von einem Edelstein, andererseits Siegpunkte in höheren Stufen. Sind wir am Zug dürfen wir entweder Edelsteine (hier: formschöne Pokerchips) nehmen, oder eine der Karten erwerben. Nehmen wir Edelsteine  können wir uns zwischen 3 Verschiedenfarbigen (5 Farben gibt es) oder 2 Gleichfarbigen entscheiden. Alternativ können wir uns auch einen Joker nehmen und obendrein eine Karte für uns reservieren. Kaufen wir eine Karte, geben wir schlicht die genannten Edelsteine abzüglich der bereit erspielten Boni ab und reihen den Neuerwerb bei uns ein. Erreicht ein Spieler 15 Punkte endet das Spiel.

Das Spiel
Was im ersten Moment banal klingt, ist zwar schnell verstanden, bietet aber durchaus Herausforderungen. Obwohl wir jede Runde nur zwischen 4 Optionen wählen können, bietet Splendor überraschend viele Möglichkeiten. So können wir schlicht Unmengen kleiner Karten sammeln um damit die hochwertigen Karten günstig zu kaufen oder mit ordentlich Chips früh Jagd auf viele Punkte machen. Auch das Hamstern vieler Chips bietet sich in größeren Runden an um die Mitspieler in ihren Optionen einzuengen. Zuletzt gibt es Bonuscharaktere zu erringen die 3 Siegpunkte wert sind und sich uns anschließen, sobald wir eine bestimmte Kartenkombination erreicht haben. Dass diese Zusammenstellung häufig nicht mit unseren anderen Plänen konform ist, versteht sich wohl von selbst. Überraschend viele Optionen für ein eigentlich simples Spiel.


Fazit
Beginnen wir das Fazit heute einmal direkt mit dem größten Manko des Spiels. Die Luft. Und dabei spreche ich nicht von Ozon, Feinstaub oder Smog sondern schlicht von der großen Menge Luft in der Schachtel. Zugegeben ich habe es nicht ausprobiert, aber ohne Plastikeinlage würden die Spielmaterialien wohl maximal ein Viertel der Schachtel einnehmen. Ich finde so etwas muss nicht sein und weckt beim Käufer falsche Erwartungen.
So, genug gemeckert. Kommen wir zu den positiven Teilen von Splendor. Und diese sind durchaus zahlreich. Die Regeln des Spiels sind denkbar einfach und schnell verstanden, eine Partie dauert nicht länger als 30 Minuten. Nur dass es selten bei einer Partie bleibt. Auch die Wartezeiten zwischen den einzelnen Zügen sind quasi nicht existent, das Spiel läuft durchweg zügig ab. Das Material selbst (abseits von der angesprochenen Platzverschwendung) ist überragend. In Summe also eine absolut runde Sache.

Splendor ist dabei nichts für große Strategen sondern richtet sich ganz klar an Familien und Gelegenheitsspieler. Seinen Platz auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres hat es damit absolut verdient.


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