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Freitag, 9. Januar 2015

King of New York

Auch Monster brauchen Abwechslung
Seit inzwischen 60 Jahren macht Godzilla Tokyo unsicher, äschert ganze Landstriche ein und verkloppt konkurrierende Monster. Da kommt es nicht überraschend, dass man sich nach all dem Zertrampeln und Vernichten auch mal nach etwas Abwechslung sehnt. Und was lockt da mehr, als ein kleiner Abstecher nach New York, die Hauptstadt der Wolkenkratzer. Schließlich wächst ja auch so ein Monster nur mit seinen Herausforderungen.

In King of New York übernehmen wir die Rolle eines jener Monstren, das zusammen mit Seinesgleichen die Stadt terrorisiert. Mittels Würfeln verkloppen wir dabei unsere Konkurrenten, Äschern die Stadt ein oder erlernen neue Fähigkeiten. All dies nur, um am Ende etwas mehr Ruhm einzuheimsen als die Konkurrenz.





Zum Plasmawesen mutieren…
Um ebenjenen Ruhm zu ernten, stehen uns jede Runde 6 Würfel zur Verfügung. Das Spielprinzip ist dabei so einfach wie bekannt. Insgesamt 3 Mal würfeln, am Ende das Ergebnis auswerten und schon ist der nächste an der Reihe. Wie es sich für echte Monster gehört, liefern die Würfel aber nicht nur Ruhm, sondern ermöglichen vor allem auch das Vermöbeln der Gegner. Denn gewinnen können wir natürlich auch, indem wir als einziges Monster übrig sind. Abseits vom obligatorischen Schadenssymbol auf den Würfeln können wir uns heilen, Ruhm einheimsen oder Energie generieren. Diese ermöglicht uns den Erwerb ausliegender Karten voller spannender Sonderfähigkeiten. So können wir (ausreichend Energie vorausgesetzt) einen langen Hals entwickeln, zum Plasmawesen mutieren oder schlicht Feuer spucken.

…Panzer durch die Luft schleudern…
Die bisherigen Würfelergebnisse sind dabei weitestgehend aus dem Vorgänger bekannt. Aber natürlich wartet King of New York auch mit einigen Neuheiten auf. Am auffälligsten sind dabei mit Sicherheit die Gebäude, die sich inzwischen über den kompletten (und etwas größeren) Spielplan verteilen. Mit dem richtigen Würfelergebnis lassen sich diese einreisen und bieten Ruhm, Heilung oder Energie als Belohnung. Gleichzeitig rufen sie aber auch das Militär auf den Plan, dass von nun an auf dem entsprechenden Feld patrouilliert. Dieses kann zwar auf dem gleichen Wege vernichtet werden, schießt aber beim passenden Würfelsymbol zurück. Ob dabei nur auf ein Ziel geschossen oder direkt die ganzen Streitkräfte aktiviert werden, bestimmt die Anzahl der Symbole. Besonders spaßig ist es, das Militär auf die Konkurrenz zu hetzen und das anschließende Gemetzel aus sicherer Entfernung zu betrachten.


…und Manhattan besuchen.
Eines der beliebtesten Ziele in New York dürfte für viele Besucher Manhattan sein. Auch Monster scheinen sich von dieser Insel stark angezogen zu fühlen. Dies liegt aber weniger an den dortigen Sehenswürdigkeiten, als vielmehr an den Belohnungen die ein Aufenthalt bietet. Denn wer es schafft, einige Zeit in Manhattan zu überstehen, der wird mit reichlich Energie und Siegpunkten belohnt. Dass dies nicht ganz so einfach ist liegt daran, dass man während seines Inselaufenthaltes von allen anderen Monstern automatisch aufs Korn genommen wird. Gleichzeitig ist es untersagt, über Würfelergebnisse zu heilen, was das Überleben deutlich erschwert. Und doch locken die Belohnung stets neue Opfer an. Denn nur das mutigste, cleverste und glücklichste Monster kann King of New York werden.


Fazit
Bei einem Fazit zu King of New York drängt sich natürlich ein Vergleich mit dem Vorgänger auf. Und da hat King of New York durchaus einige Fortschritte gemacht, büßt an anderer Stelle aber auch deutlich ein.

So ist die neue Version spürbar komplexer, bietet mehr Möglichkeiten und Herangehensweisen. Auf dem Plan ist mehr los, das Militär bietet eine weitere Spielebene. Gleichzeitig ist das Zerstören von Gebäuden enorm unterhaltsam. All das geht aber klar zu Kosten der Einfachheit. Der Verwaltungsaufwand ist zwar noch immer gering, hat aber gegenüber dem Vorgänger deutlich zugenommen. Die Schlichtheit, die King of Tokyo so erfolgreich gemacht hat, hat unter den neuen Elementen deutlich gelitten.

Trotzdem ist auch King of New York ein unterhaltsames und sehr thematisches Würfelspiel, das trotz des ähnlichen Vorgängers eine Daseinsberechtigung hat. Das komplexere Spielprinzip lässt es aber etwas aus der Ecke der „gemütlichen Würfelei“ herausrutschen.


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