Neuauflagen älterer
Spiele erfreuen sich im Moment großer Beliebtheit. Viele Verlage setzen auf die
Überarbeitung ihrer Klassiker und bringen diese mit neuen Grafiken,
verbessertem Material oder diversen Erweiterungen erneut auf den Markt.
Ravensburger setzt diesen Trend nun mit San Juan (Andreas Seyfarth) fort. Die
aktuelle Version enthält dabei, anders als die Version von 2004, die neuen
Gebäude der Alea-Schatzkiste. Obendrein ist mit der Kathedrale ein besonderes
Bonusgebäude enthalten.
Unverändert geblieben
ist selbstredend das Spielprinzip. Nach wie vor errichten wir in der Rolle von
Ratsherr, Aufseher und Co. Gebäude, führen Plantagen und sammeln Siegpunkte.
Und all das nur mit Hilfe einiger Karten.
Die
Karten
Den Spielkarten kommt in
San Juan die entscheidende Rolle zu. Jede Karte kann dabei als Gebäude,
Handelsgut oder Währung dienen. Wollen wir sie als Gebäude nutzen müssen wir
schlicht ihren Preis zahlen, indem wir entsprechend viele Handkarten ablegen.
Handelt es sich dabei um ein Produktionsgebäude, dürfen wir auf diesem in
Folgezügen Karten anbauen welche sich wiederum gegen neue Karten eintauschen
lassen. Handelt es sich um ein Stadtgebäude, profitieren wir von nun an von
Sonderfähigkeiten die uns das eigene Leben deutlich erleichtern. Allen Gebäuden
ist gemein, dass sie obendrein Siegpunkte liefern.
Die
Rollen
Es versteht sich von
selbst, dass wir nicht einfach nach Belieben Gebäude auf den Tisch oder Waren
auf unsere Produktionsgebäude schaufeln dürfen. Vielmehr wählen wir abwechselnd
eine Rolle aus der zentralen Auslage und bestimmen damit, welche Aktion alle
Spieler als nächstes ausführen dürfen. Die Auswahl reicht dabei vom Karten
ziehen über das Errichten von Gebäuden bis hin zur Produktion von Waren auf
passenden Gebäuden und dem Verkauf derselben (für Karten). Wer die Rolle
gewählt hat, profitiert obendrein von deren Privileg und führt die Aktion
günstiger oder lukrativer aus. Hier sollte ständig zwischen den eigenen
Wünschen und den potentiellen Vorgaben für Mitspieler abwägt werden. Denn erst
nach einer Runde stehen wieder alle Rollen zur Verfügung.
Die
Erweiterung
Wer San Juan schon
kennt, den interessierte der obige Abschnitt wahrscheinlich reichlich wenig.
Dementsprechend für alle jene noch ganz kurz, was die Neuauflage zusätzlich
enthält.
Der wichtigste
Bestandteil sind wohl ganz klar die neuen Stadtgebäude. Insgesamt 10
verschiedene gibt es, die einfach in das bestehende Deck eingemischt werden.
Darunter finden sich viele Gebäude die das Ziehen von Karten oder die Kontrolle
der Handkarten erlauben, aber auch Gebäude die beim Bau helfen oder reichlich
Punkte liefern können.
Etwas auffälliger ist
die Kathedrale, das erste Gebäude für Baukosten 7. Dieses liegt von vornherein
für alle Spieler kaufbar aus und liefert Siegpunkt für gebaute 6er-Gebäude
anderer Spieler.
Fazit
Wenn ein Spiel 10 Jahre
auf dem Markt ist und sich dann trotzdem noch eine Neuauflage lohnt, erübrigt
sich ein Fazit eigentlich fast. Denn San Juan hat diese Neuauflage ebenso
verdient wie sein langes Bestehen. Das Kartenspiel ist gleichermaßen schlicht
wie fesselnd, die Menge der unterschiedlichen Karten lässt viele verschiedene
Vorgehensweisen zu. Die Rollenwahl liefert die nötige Taktik und Interaktion,
auch Bangen, Zittern und Schadenfreude gibt es während einer Partie reichlich. Die Erweiterung
vergrößert dabei spürbar die Abwechslung ohne dass die Gebäude in irgendeiner
Form herausstechen. Vielmehr fügt sich Alles nahtlos ein, das Spiel läuft so
rund wie eh und je. San Juan ist nach wie
vor ein Klassiker und gehört auch heute noch in die meisten Spieleregale.
Wenn ihr es gerne etwas komplexer habt, schaut auch einmal RACE FOR THE GALAXY (hier) an. Oder bevorzugt ihr den Aufbau von Städten mit Hilfe von Würfeln? Dann könnte MACHI KORO (hier) etwas für euch sein.
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