Auch dieses Jahr hat der
Heidelberger Spieleverlag wieder seine Supporter, Unterstützer sowie Vertreter
des Einzelhandels und der Presse nach Bacharach eingeladen, um sich dort bei allen
Partnern zu bedanken und unter Gleichgesinnten Prototypen und kommende
Neuheiten zu spielen. Der Besuch im vergangenen Jahr hat sehr viel Spaß gemacht
und so war es auch dieses Jahr keine Frage, dass ich das Wochenende zusammen mit
Christoph (Brettspielbox hier) und vielen weiteren Spielbegeisterten auf der Burg Stahleck verbringen würde. In den
kommenden Monaten werden mit Sicherheit einige der dort gespielten Prototypen auf
den Markt kommen und dann auch von mir etwas ausführlicher unter die Lupe
genommen werden. Vorerst müssen allerdings eine kurze Zusammenfassung des
Events und einige Fotos nebst Kurzkommentaren zu den Spielen ausreichen. Bei
der Masse der Neuheiten dürfte alleine dies schon einige Seiten füllen.
Wie jedes Jahr findet das Treffen auf Burg Stahleck statt, von wo aus wir einen malerischen Blick über den Rhein geboten bekommen. Bei schönem Wetter (wie aktuell gegeben), könnte man eigentlich auch den ganzen Tag im Burghof sitzen und den Blick schweifen lassen. Könnte man… wenn nicht im Inneren dutzende Spiele, Autoren und Verlage auf jeden Warten würden, der auch nur ein wenig Interesse an Spielen zeigt. Insbesondere der Rittersaal ist dabei auch in diesem Jahr wieder prall gefüllt und Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung. Dutzende von Autoren und Redakteuren stellen dort ihre Werke vor, die Stimmung ist stets freundlich und ausgelassen. Auch die von Messen bekannten Rangeleien um Plätze habe ich hier noch nie erlebt, man fühlt sich wie unter Freunden. Solche Möglichkeiten wünscht sich jeder Spieler. Und das nicht nur einmal im Jahr.
So, bevor ich nun näher auf die
Spiele eingehe noch einige Worte vorab. Bei den folgenden Spielen handelt es
sich fast vollständig um Prototypen. Änderungen gegenüber der finalen Version
sind dementsprechend nicht nur möglich, sondern in vielen Fällen sehr
wahrscheinlich. Insbesondere die Grafiken (und damit auch die Fotos)
entsprechen zumeist noch nicht der finalen Fassung. Darüber hinaus konnte ich
jedes Spiel nur ein einziges Mal spielen. Der angegebene Ersteindruck ist
dementsprechend genau das: Ein sehr grober Ersteindruck. Damit entspricht
Dieser in keiner Weise den üblichen, umfangreichen Tests. Doch genug der Vorrede: Kommen wir zu den Spielen.
Codenames
Verlag: CGE
Autor: Vlaada Chvatil
Kurze
Review: 2 Teams aus jeweils mindestens 2
Spielern versuchen in diesem Wortspiel die korrekten aus 25 vorgegebenen
Begriffen zu finden. Dazu bekommt ein Spieler vorab mitgeteilt, welche der
ausliegenden Karten die gesuchten Begriffe enthalten und nennt jede Runde genau
1 Wort zur Beschreibung. Unterstützend wird eine Zahl angehängt, wie viele der
Begriffe mit dieser Erklärung gemeint sind. So hat mein Mitspieler nach meiner
Beschreibung „Hamburger 3“ korrekterweise auf die ausliegenden Kärtchen „Salat“,
„Tomate“ und „Fleisch“ getippt. Das Team, welches zuerst alle Begriffe findet
gewinnt.
Geplanter
Erscheinungstermin: Essen 2015
Sonstiges: Auch wenn Codenames auf den ersten Blick wenig
hermacht, war es doch einer der Überraschungshits auf Stahleck.
Council of Four
Verlag: Cranio
Creations
Autor: Simone Luciani und Daniele Tascini
Kurze
Review: Natürlich wollten wir es uns nicht
nehmen lassen, das neue Werk der Autoren von Marco Polo und Tzolk‘In zu testen.
Wie in erstgenanntem wollen wir erneut Gebäude auf einem zentralen Plan
platzieren und kassieren dafür ordentlich Punkte. Die Kosten müssen dabei in
Form von Geld und farblich passenden Karten erbracht werden. Platzieren wir ein
Gebäude, löst dies sofort einen Sondereffekt aus und wir sammeln etwa Arbeiter,
Karten oder Punkte. Obendrein werden alle damit verbundenen eigenen Gebäude
ebenfalls aktiviert. Das Erstellen von zusammenhängenden Ketten ist also der
Schlüssel zum Sieg.
Geplanter
Erscheinungstermin: Essen 2015
Sonstiges: Die erste Partie offenbarte einen durchaus reizvollen
Mechanismus, der deutlich weniger komplex ist als bei den Vorgängerspielen der
beiden Autoren.
Losers' Club
Verlag: CGE
Autor: Vladimir Suchy
Kurze
Review: Der zweite Teil der Reihe die mit
„Der letzte Wille“ ihren Anfang nahm. Erneut ist es unser Ziel, als größter
Verlierer das Spiel zu beenden. Dazu versuchen wir uns möglichst Effektiv
unseren Freunden, unserem Geld und obendrein auch noch unseren guten Stimmung
zu entledigen. Die Mechanismen ähneln dabei wohl weitestgehend dem Vorgänger,
sollen beide Spiele doch miteinander kombinierbar sein.
Geplanter
Erscheinungstermin: Essen 2015
Otter Nonsense
Verlag: Flatlined Games
Autor: Eric Hanuise
Kurze
Review: Wir nutzen unsere (schön
gestalteten) Handkarten um 3 Zahlenreihen auf- und absteigend zu bedienen. Können
wir dies nicht, nehmen wir eine Reihe auf und übergeben eine der Karten als
Punkte an den zuvor aktiven Spieler. Sonderkarten sorgen für etwas Abwechslung.
Sonstiges: Obwohl das Spiel einwandfrei funktioniert und
durchaus auch Spaß gemacht hat, bietet es doch in der vorliegenden Form nichts
Neues.
Welcome to the Dungeon
Verlag: Iello
Autor: Masato Uesugi
Kurze
Review: Da Helden zunehmend knapper zu
werden scheinen, teilen sich die Spieler in „Welcome to the Dungeon“ einfach
einen der 4 wackeren Recken. Allerdings darf nur der Mutigste mit ihm zu einem
Streifzug im Dungeon aufbrechen. Dazu entscheiden wir uns reihum entweder ein
weiteres (für die Mitspieler verdecktes) Monster in den Dungeon zu legen oder eines
der mächtigen Ausrüstungsteile des Helden abzuwerfen. Wer sich dem Abenteuer
nicht mehr gewappnet fühlt, der steigt aus. Der Mutigste stürmt los und
kassiert entweder eine Medaille oder eine Wunde. In beiden Fällen genügen 2.
Zum Sieg wie zum Ausscheiden aus dem Spiel.
Geplanter
Erscheinungstermin: Essen 2015
Sonstiges: Kurzweilig uns sehr ansehnlich gestaltet. Wer früh
ausscheidet schaut leider zu.
Kabuki
Verlag: Iello
Autor: Hope S. Hwang
Kurze
Review: 10 verschiedene Maskenkarten in 5
Farben werden eine nach der anderen auf 4 Personenkarten gestapelt. Verboten
ist dabei, eine identische Maske wiederholt zu platzieren. Zumindest wenn der
Fehler bemerkt wird. Wer korrekt anzweifelt bekommt Punkte vom Schuldigen, wer
falsch anklagt verliert Punkte.
Geplanter
Erscheinungstermin: Essen 2015
Sonstiges: Die Masken sehen sich extrem ähnlich, bereits nach
wenigen Karten verliert man den Überblick. Ein Spiel für Gehirnakrobaten oder
begnadete Bluffer.
Aramini Circus
Verlag: Iello
Autor: Steven Aramini
Kurze
Review: Unser Zug soll schöner werden. Dazu
bauen wir an die Lock haufenweise Waggons mit Tieren an. Diese bezahlen wir mit
passenden Handkarten oder tauschen teuer ein. Zu achten ist darauf, dass
Waggons immer in einem Kriterium zum Vorigen passen müssen. Entweder enthalten
beide Waggons die gleiche Art, oder die gleiche Zahl von Tieren. Das obige Bild
zeigt dementsprechend ganz genau, wie man es auf keinen Fall machen darf.
Geplanter
Erscheinungstermin: Essen 2015
Sonstiges: Die wunderschöne Gestaltung dürfte insbesondere
Familien ansprechen.
Wenn ihr aber sofort noch mehr über aktuelle Prototypen lesen wollt, kann ich euch meine Berichte zu Ratingen (hier entlang) und Herne (hier oder hier klicken) ans Herz legen. Dort findet ihr bereits jetzt Neuheiten zu kommenden Spielen von Stefan Feld, Uwe Rosenberg, Feuerland Spiele und vieles Weitere. Oder einfach mal bei der Brettspielbox (hier) vorbei schauen, wo ebenfalls bereits ein Bericht zu Stahleck zu finden ist.
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