Das eine oder andere
Geheimnis dürfte wohl fast jeder von uns hüten. Ob wir nach Schließung
unerlaubt im Schwimmbad waren, eine Sammlung an Raubkopieen unser Eigen nennen
oder gar als Kind gerne Monopoly gespielt haben. Doch was für Leichen M.
Chiacchiera & P. Zizzi in ihrem Keller bunkern, da bekommt selbst ein
bekennender Monopoly-Fan heiße Ohren. Denn in ihrem 3 Secrets (Abacusspiele)
tummeln sich allerlei Erpresser, Diebe und Mörder. Und dazu auch noch ein paar
richtige schlimme Gesellen.
Die Geheimnisse dieser
kriminellen Subjekte aufzuklären ist unsere Aufgabe. Leider steht uns dazu nur
ein kleines Bild und ein sehr knappes Zeitlimit zur Verfügung. Und unser
Spielleiter darf auf unsere Fragen nur mit „ja“ oder „nein“ antworten.
Black
Stories?
Wer sich bei obiger
Beschreibung an Black Stories erinnert fühlt, dem kann ich eigentlich nur
zustimmen. Denn wie in diesen klassischen Rätselgeschichten versuchen wir auch
hier gemeinsam, der Lösung auf die Spur zu kommen. Als Grundlage dient dabei
nur ein Bild, auf dem drei Gegenstände oder Personen farblich markiert sind.
Jedes steht für ein Geheimnis, dass wir nun mit Fragen an den Spielleiter
aufklären müssen. Da dieser aber einen sehr eingeschränkten Wortschatz (ja,
nein, nicht ganz, tut nichts zur Sache) aufweist, kommen wir dem Geheimnis
zumeist nur langsam näher.
Langsam?
Und da wären wir auch
schon beim nächsten Stichwort: Langsam. Denn genau das sollten wir besser nicht
sein. Haben wir uns zuvor die App heruntergeladen, gibt uns diese pro Geheimnis
gerade einmal 5 Minuten Zeit. Und benötigen wir einen der wenigen Hinweise des
Spielleiters, schrumpft diese Zeit sogar noch weiter. Alternativ können wir
auch ohne App spielen. In diesem Fall haben wir genau 10 Minuten, unabhängig
von gelösten Geheimnissen. So oder so ist die Zeit (gerade bei den
schwierigeren Fällen) zumeist knapp und die Lösung alles andere als einfach.
Fazit
Bei 3 Secrets drängt sich
ein Vergleich mit Black Stories zwangsläufig auf. Und wer mit den
schwarzhumorigen Rätselgeschichten nichts anfangen kann, der dürfte auch mit 3
Secrets keinen Spaß haben. Da ich aber durchaus ganz gerne mal eine oder zwei
der Stories löse, habe ich mich auch auf 3 Secrets gefreut. Eine Art Black
Stories mit Bildern und auf Zeit klingt einfach spannend. Und die ersten
Partien haben durchaus auch Spaß gemacht, das gemeinsame Ergründen der
Geheimnisse ist fordernd und unterhaltsam.
Leider offenbaren sich
aber recht schnell die Probleme. Insbesondere sind die meisten Geschichten
einfach nicht besonders gut. Während Black Stories mit schwarzem Humor oder
überraschenden Wendungen aufwartet, schwanken die Geschichten hier zwischen
belanglosen Klischees und hanebüchenem Unsinn, der kaum logisch zu erschließen
ist. Insbesondere, weil das dritte Geheimnis oft nichts mit den ersten beiden
zu tun hat und mehr wie ein Lückenfüller (es heißt ja schließlich 3 Secrets)
wirkt. Hat man nach den ersten Runden noch die Hoffnung, dass es sich um
Ausnahmen handelt, werden die schwierigen Fälle tatsächlich nur noch seltsamer.
Auch die App konnte mich
nicht überzeugen. Eigentlich hat sie genau zwei Funktionen. Zum einen das
Notieren der Ergebnisse, was ein Block problemlos auch bieten kann. Zum anderen
das Stoppen der Zeit. Und genau hier gibt es schon das nächste Problem. Denn manche
Geheimnisse sind so einfach, dass sie nach 10 Sekunden erraten sind. Also bei
der App als gelöst markieren und schon beginnen die nächsten 5 Minuten.
Allerdings sind dann die restlichen gut 4 Minuten verloren. Und wenn die
nächsten Geheimnisse dann zur eher seltsamen Sorte gehören, reicht das häufig
nicht. Aus diesem Grund hat uns die Variante ohne App tatsächlich mehr
überzeugt.
In der Summe bleibt eine
Idee, die durchaus spannend ist und für wenige Partien sogar Spaß macht.
Schlussendlich scheitert das Spiel (für mich) aber an langweiligen Geschichten
und einer nicht überzeugenden Umsetzung.
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