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Mittwoch, 27. September 2017

3 Secrets



Das eine oder andere Geheimnis dürfte wohl fast jeder von uns hüten. Ob wir nach Schließung unerlaubt im Schwimmbad waren, eine Sammlung an Raubkopieen unser Eigen nennen oder gar als Kind gerne Monopoly gespielt haben. Doch was für Leichen M. Chiacchiera & P. Zizzi in ihrem Keller bunkern, da bekommt selbst ein bekennender Monopoly-Fan heiße Ohren. Denn in ihrem 3 Secrets (Abacusspiele) tummeln sich allerlei Erpresser, Diebe und Mörder. Und dazu auch noch ein paar richtige schlimme Gesellen.

Die Geheimnisse dieser kriminellen Subjekte aufzuklären ist unsere Aufgabe. Leider steht uns dazu nur ein kleines Bild und ein sehr knappes Zeitlimit zur Verfügung. Und unser Spielleiter darf auf unsere Fragen nur mit „ja“ oder „nein“ antworten.



Black Stories?
Wer sich bei obiger Beschreibung an Black Stories erinnert fühlt, dem kann ich eigentlich nur zustimmen. Denn wie in diesen klassischen Rätselgeschichten versuchen wir auch hier gemeinsam, der Lösung auf die Spur zu kommen. Als Grundlage dient dabei nur ein Bild, auf dem drei Gegenstände oder Personen farblich markiert sind. Jedes steht für ein Geheimnis, dass wir nun mit Fragen an den Spielleiter aufklären müssen. Da dieser aber einen sehr eingeschränkten Wortschatz (ja, nein, nicht ganz, tut nichts zur Sache) aufweist, kommen wir dem Geheimnis zumeist nur langsam näher.


Langsam?
Und da wären wir auch schon beim nächsten Stichwort: Langsam. Denn genau das sollten wir besser nicht sein. Haben wir uns zuvor die App heruntergeladen, gibt uns diese pro Geheimnis gerade einmal 5 Minuten Zeit. Und benötigen wir einen der wenigen Hinweise des Spielleiters, schrumpft diese Zeit sogar noch weiter. Alternativ können wir auch ohne App spielen. In diesem Fall haben wir genau 10 Minuten, unabhängig von gelösten Geheimnissen. So oder so ist die Zeit (gerade bei den schwierigeren Fällen) zumeist knapp und die Lösung alles andere als einfach.

Fazit
Bei 3 Secrets drängt sich ein Vergleich mit Black Stories zwangsläufig auf. Und wer mit den schwarzhumorigen Rätselgeschichten nichts anfangen kann, der dürfte auch mit 3 Secrets keinen Spaß haben. Da ich aber durchaus ganz gerne mal eine oder zwei der Stories löse, habe ich mich auch auf 3 Secrets gefreut. Eine Art Black Stories mit Bildern und auf Zeit klingt einfach spannend. Und die ersten Partien haben durchaus auch Spaß gemacht, das gemeinsame Ergründen der Geheimnisse ist fordernd und unterhaltsam.

Leider offenbaren sich aber recht schnell die Probleme. Insbesondere sind die meisten Geschichten einfach nicht besonders gut. Während Black Stories mit schwarzem Humor oder überraschenden Wendungen aufwartet, schwanken die Geschichten hier zwischen belanglosen Klischees und hanebüchenem Unsinn, der kaum logisch zu erschließen ist. Insbesondere, weil das dritte Geheimnis oft nichts mit den ersten beiden zu tun hat und mehr wie ein Lückenfüller (es heißt ja schließlich 3 Secrets) wirkt. Hat man nach den ersten Runden noch die Hoffnung, dass es sich um Ausnahmen handelt, werden die schwierigen Fälle tatsächlich nur noch seltsamer.

Auch die App konnte mich nicht überzeugen. Eigentlich hat sie genau zwei Funktionen. Zum einen das Notieren der Ergebnisse, was ein Block problemlos auch bieten kann. Zum anderen das Stoppen der Zeit. Und genau hier gibt es schon das nächste Problem. Denn manche Geheimnisse sind so einfach, dass sie nach 10 Sekunden erraten sind. Also bei der App als gelöst markieren und schon beginnen die nächsten 5 Minuten. Allerdings sind dann die restlichen gut 4 Minuten verloren. Und wenn die nächsten Geheimnisse dann zur eher seltsamen Sorte gehören, reicht das häufig nicht. Aus diesem Grund hat uns die Variante ohne App tatsächlich mehr überzeugt.

In der Summe bleibt eine Idee, die durchaus spannend ist und für wenige Partien sogar Spaß macht. Schlussendlich scheitert das Spiel (für mich) aber an langweiligen Geschichten und einer nicht überzeugenden Umsetzung.


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