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Freitag, 15. Juni 2018

Unlock! Secret Adventures


Im neuen Teil von Unlock, den „Secret Adventures“ (Cyril Demaegd / Asmodee) warten einmal mehr drei Sets auf uns. Von Anfängern bis hin zu Profis sollte für jeden etwas enthalten sein, zumindest wenn man dem angegebenen Schwierigkeitsgrad traut. Spielerisch erleben wir dabei erst einmal wenig Neues. Wie schon beim Vorgänger rätseln wir uns durch ein Deck aus Karten, indem wir diese kombinieren und Codes in die App eingeben. Erstmals ist nun aber auch zusätzliches Material mit an Bord, dass für zwei der drei Fälle von essentieller Bedeutung ist.





Eine Noside-Story
Den Stil des ersten (und vermeintlich leichtesten) der neuen Fälle kennen wir bereits aus dem ersten Unlock. Wie schon „Die Mausefalle“ erinnert hier fast alles an frühere Lucas Arts Adventures und ist gespickt mit entsprechenden Anspielungen. Dennoch war dies für uns der schwächste der neuen Fälle. Irgendwie wurden wir mit den Rätseln einfach nicht warm und so richtig kreativ fanden wir sie auch nicht. Wie schon in früheren Fällen nervten auch wieder die Strafzeiten, die gerade bei den vielen (mehr oder weniger) logischen Kombinationsmöglichkeiten schnell überhandnehmen. Auf der Habenseite steht allerdings, dass die App endlich mal (zumindest ein wenig) stärker in das Spiel eingebunden wurde.

Tombstone Express
Der zweite Fall führt uns in den wilden Westen, wo wir neben den klassischen Rätseln auch gleich noch einen Kriminalfall lösen müssen. Dieser ist thematisch wunderbar eingebettet und wird eben nicht in Form einzelner Rätsel gelöst. Vielmehr müssen immer wieder Aussagen und Bilder richtig interpretiert werden. Das macht Spaß und bereichert das Spielerlebnis deutlich. Zudem sorgt hier erstmals etwas zusätzliches Material für mehr Aktion am Tisch und lockert den Spielverlauf spürbar auf. Daumen hoch für diesen Fall.


Die Abenteuer von Oz
Mein persönliches Highlight sind dagegen, ganz klar, die Abenteuer von Oz. Schon der Blick auf die Uhr, die 90 statt 60 Minuten zeigt, lässt die Vorfreude ansteigen. Auch sonst passt bei diesem Fall fast alles. Eine packende Geschichte, spannende Rätsel und sinnvolles Zusatzmaterial. Dazu reichlich Anspielungen auf die literarische Vorlage und sogar zusätzliche Aufgaben, die am Ende optional erfüllt werden können. Das Spiel macht hier fast alles richtig. Fast? Ja, denn zwei Kleinigkeiten haben dann doch etwas gestört. Zum einen ist auf einer Karte ein Druckfehler, zwei Buchstaben wurden vertauscht. Das Rätsel wird so natürlich deutlich verzwickter. Darüber hinaus gab es eine Stelle, in der die Kenntnis des Buches sehr hilfreich war, andere Hinweise zur Lösung des Rätsels haben (zumindest wir) nicht gesehen. Für uns kein Problem, aber schade für alle ohne entsprechende Vorkenntnisse. Unabhängig von diesen kleineren Macken stellen „Die Abenteuer von Oz“ alle sonstigen, bisherigen Unlock-Fälle klar in den Schatten.

Fazit
Zu den einzelnen Fällen habe ich ja meine Meinung bereits geäußert. Bleibt noch, das Gesamtbild zu bewerten. Und hier kann ich klar sagen, dass Teil 3 der Unlock Reihe der bislang beste ist. Die Kritikpunkte nehmen von Mal zu Mal ab, neue Elemente fügen sich perfekt ein und bieten Abwechslung. Wir haben deutlich weniger Zeit mit dem Suchen winziger Nummern verbracht, die Strafen waren (abgesehen von Noside) nicht mehr so drakonisch und endlich wird die App zumindest etwas stärker eingebunden. Dazu das zusätzliche Material und die (schon immer) sehr gelungene optische Aufmachung. Die Entwicklung geht ganz klar in die richtige Richtung.

Dennoch scheitert Unlock auch weiterhin am Platzhirsch (Exit), nicht zuletzt die Qualität der Rätsel kann hier einfach nicht mithalten. Zudem stören die hin und wieder unlogischen Aufgaben, die Strafen und eben auch kleinere Fehldrucke den Spielspaß. Das ändert aber nichts an dem Spaß den wir mit der neuen Box hatten und die Vorfreude die wir bereits jetzt empfinden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Qualität weiterhin so steigt.


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