Im neuen Teil von Unlock, den „Secret
Adventures“ (Cyril Demaegd / Asmodee) warten einmal mehr drei Sets auf
uns. Von Anfängern bis hin zu Profis sollte für jeden etwas enthalten sein,
zumindest wenn man dem angegebenen Schwierigkeitsgrad traut. Spielerisch
erleben wir dabei erst einmal wenig Neues. Wie schon beim Vorgänger rätseln wir
uns durch ein Deck aus Karten, indem wir diese kombinieren und Codes in die App
eingeben. Erstmals ist nun aber auch zusätzliches Material mit an Bord, dass
für zwei der drei Fälle von essentieller Bedeutung ist.
Eine
Noside-Story
Den Stil des ersten (und vermeintlich leichtesten) der neuen
Fälle kennen wir bereits aus dem ersten Unlock. Wie schon „Die Mausefalle“
erinnert hier fast alles an frühere Lucas Arts Adventures und ist gespickt mit
entsprechenden Anspielungen. Dennoch war dies für uns der schwächste der neuen
Fälle. Irgendwie wurden wir mit den Rätseln einfach nicht warm und so richtig
kreativ fanden wir sie auch nicht. Wie schon in früheren Fällen nervten auch
wieder die Strafzeiten, die gerade bei den vielen (mehr oder weniger) logischen
Kombinationsmöglichkeiten schnell überhandnehmen. Auf der Habenseite steht
allerdings, dass die App endlich mal (zumindest ein wenig) stärker in das Spiel
eingebunden wurde.
Tombstone
Express
Der zweite Fall führt uns in den wilden Westen,
wo wir neben den klassischen Rätseln auch gleich noch einen Kriminalfall lösen
müssen. Dieser ist thematisch wunderbar eingebettet und wird eben nicht in Form
einzelner Rätsel gelöst. Vielmehr müssen immer wieder Aussagen und Bilder
richtig interpretiert werden. Das macht Spaß und bereichert das Spielerlebnis
deutlich. Zudem sorgt hier erstmals etwas zusätzliches Material für mehr Aktion
am Tisch und lockert den Spielverlauf spürbar auf. Daumen hoch für diesen Fall.
Die
Abenteuer von Oz
Mein persönliches Highlight sind dagegen, ganz
klar, die Abenteuer von Oz. Schon der Blick auf die Uhr, die 90 statt 60
Minuten zeigt, lässt die Vorfreude ansteigen. Auch sonst passt bei diesem Fall
fast alles. Eine packende Geschichte, spannende Rätsel und sinnvolles
Zusatzmaterial. Dazu reichlich Anspielungen auf die literarische Vorlage und
sogar zusätzliche Aufgaben, die am Ende optional erfüllt werden können. Das
Spiel macht hier fast alles richtig. Fast? Ja, denn zwei Kleinigkeiten haben
dann doch etwas gestört. Zum einen ist auf einer Karte ein Druckfehler, zwei
Buchstaben wurden vertauscht. Das Rätsel wird so natürlich deutlich
verzwickter. Darüber hinaus gab es eine Stelle, in der die Kenntnis des Buches
sehr hilfreich war, andere Hinweise zur Lösung des Rätsels haben (zumindest wir)
nicht gesehen. Für uns kein Problem, aber schade für alle ohne entsprechende
Vorkenntnisse. Unabhängig von diesen kleineren Macken stellen „Die Abenteuer
von Oz“ alle sonstigen, bisherigen Unlock-Fälle klar in den Schatten.
Fazit
Zu den einzelnen Fällen habe ich ja meine
Meinung bereits geäußert. Bleibt noch, das Gesamtbild zu bewerten. Und hier
kann ich klar sagen, dass Teil 3 der Unlock Reihe der bislang beste ist. Die
Kritikpunkte nehmen von Mal zu Mal ab, neue Elemente fügen sich perfekt ein und
bieten Abwechslung. Wir haben deutlich weniger Zeit mit dem Suchen winziger
Nummern verbracht, die Strafen waren (abgesehen von Noside) nicht mehr so
drakonisch und endlich wird die App zumindest etwas stärker eingebunden. Dazu
das zusätzliche Material und die (schon immer) sehr gelungene optische
Aufmachung. Die Entwicklung geht ganz klar in die richtige Richtung.
Dennoch scheitert Unlock auch weiterhin am
Platzhirsch (Exit), nicht zuletzt die Qualität der Rätsel kann hier einfach
nicht mithalten. Zudem stören die hin und wieder unlogischen Aufgaben, die
Strafen und eben auch kleinere Fehldrucke den Spielspaß. Das ändert aber nichts
an dem Spaß den wir mit der neuen Box hatten und die Vorfreude die wir bereits
jetzt empfinden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Qualität weiterhin so steigt.
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