5-Minute Dungeon
bescheinigte ich vor inzwischen mehr als 4 Jahren, eine „kurzweilige und
spaßige Hatz“ zu sein. Und obwohl der Überraschungshit von damals unter seine
Fans noch immer Hektik auslöst, hat sich Connor Reid mit einem Nachfolger Zeit
gelassen. Inzwischen ist 5-Minute Mystery (Game Factory) aber erschienen, und
hat mit seinem Vorgänger sowohl den Zeitdruck als auch den kooperativen Aspekt
gemeinsam.
Eine Fülle von
Verdächtigen
Zu Beginn jeder Partie
bekommen wir einen Kriminalfall serviert, der aber nicht mehr als einen groben
thematischen Rahmen bietet. Stets ist es unsere Aufgabe, innerhalb eines
knappen Zeitlimits einen oder mehrere Verdächtige zu überführen. Diese werden
zufällig aus 28 Plättchen gewählt, ebenso viele Karten mit allen Verdächtigen bekommen
wir auf die Hand. Allesamt unterscheiden sie sich in verschiedenen Merkmalen
wie Accessoires (Monokel, Schirm, Blume, etc.) oder Haut (Fell, Federn, etc.).
Spurensuche unter
Zeitdruck
Bevor wir Hinweise zum
Tatverdächtigen bekommen, müssen wir nach Spuren suchen. Und das unter stetem
Zeitdruck, zumeist haben wir nicht mehr als 5 Minuten. Also in aller gebotenen
Eile eine Bildkarte mit einem Tatort aufdecken und nach fünf versteckten Symbolen
absuchen. Haben wir diese gefunden, werden sie in der Code-Rolle, einer Art
Cryptex, eingestellt. Ist der Code richtig, bekommen wir einen Hinweis und
schauen uns den nächsten Tatort an.
Verdächtige
ausschließen
Jeder Hinweis passt zu
einer von vier Kategorien und wird jetzt an die Rückseite des Täters angelegt.
Per Farbcode erkennen wir, ob der Hinweis zutrifft oder auch nicht. Also ob der
Täter Schuppen hat, ein Monokel trägt oder eine Blume dabeihat. Mit diesen
Informationen können wir die Karten auf unserer Hand aussortieren und grenzen
den möglichen Täter immer weiter ein. In der ersten Mission genügt es, den
Täter innerhalb weniger Minuten zu identifizieren. Später müssen wir mehrere
Personen überführen, vier klare Beweise finden oder mit einigen zusätzlichen
Infos aber weniger Zeit zurechtkommen.
Fazit
5-Minute Mystery macht
bereits durch seine Aufmachung Lust auf eine Partie. Die Grafiken sind rundum
gelungen, der Code-Zylinder steht selten länger als ein paar Sekunden
unbeachtet auf dem Tisch. Und so verwundert es nicht, dass insbesondere die
ersten Partien Spaß machen. Eine Anfängermission mit 9 Minuten Zeit erleichtert
zudem den Einstieg. Auch die Bildkarten wirken durchdacht. Die verschiedenen
Tatorte gibt es mehrfach, die Symbole sind dabei aber stets an anderen Stellen
versteckt. Dadurch bleiben die Bilder auch über mehrere Runden spannend.
Allerdings kommen wir
damit auch schon zu den Problemen. Denn für mehr als eine Handvoll Partien kann
5-Minute Mystery nicht wirklich motivieren. Dafür ist der Ablauf schlicht zu
repetitiv. Egal welche Mission, egal welcher Täter oder welcher Tatort, stets
klappern wir nacheinander mehrere Bilder ab und sammeln Informationen. Bereits
in der ersten Mission wiederholen wir dieses Prozedere mehrere Male, spätere
Aufgaben variieren den Ablauf kaum. Um die schwierigen Aufgaben zu lösen,
müssen wir vielmehr einfach schneller werden oder sehr viel Glück haben. Hier
fehlt es einfach komplett an Variation, der letzte Durchgang spielt sich nicht
anders als das Intro. Schade.
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