Sonntag, 12. Dezember 2021

5-Minute Mystery

5-Minute Dungeon bescheinigte ich vor inzwischen mehr als 4 Jahren, eine „kurzweilige und spaßige Hatz“ zu sein. Und obwohl der Überraschungshit von damals unter seine Fans noch immer Hektik auslöst, hat sich Connor Reid mit einem Nachfolger Zeit gelassen. Inzwischen ist 5-Minute Mystery (Game Factory) aber erschienen, und hat mit seinem Vorgänger sowohl den Zeitdruck als auch den kooperativen Aspekt gemeinsam.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eine Fülle von Verdächtigen
Zu Beginn jeder Partie bekommen wir einen Kriminalfall serviert, der aber nicht mehr als einen groben thematischen Rahmen bietet. Stets ist es unsere Aufgabe, innerhalb eines knappen Zeitlimits einen oder mehrere Verdächtige zu überführen. Diese werden zufällig aus 28 Plättchen gewählt, ebenso viele Karten mit allen Verdächtigen bekommen wir auf die Hand. Allesamt unterscheiden sie sich in verschiedenen Merkmalen wie Accessoires (Monokel, Schirm, Blume, etc.) oder Haut (Fell, Federn, etc.). 
 
 
Spurensuche unter Zeitdruck
Bevor wir Hinweise zum Tatverdächtigen bekommen, müssen wir nach Spuren suchen. Und das unter stetem Zeitdruck, zumeist haben wir nicht mehr als 5 Minuten. Also in aller gebotenen Eile eine Bildkarte mit einem Tatort aufdecken und nach fünf versteckten Symbolen absuchen. Haben wir diese gefunden, werden sie in der Code-Rolle, einer Art Cryptex, eingestellt. Ist der Code richtig, bekommen wir einen Hinweis und schauen uns den nächsten Tatort an.
 
Verdächtige ausschließen
Jeder Hinweis passt zu einer von vier Kategorien und wird jetzt an die Rückseite des Täters angelegt. Per Farbcode erkennen wir, ob der Hinweis zutrifft oder auch nicht. Also ob der Täter Schuppen hat, ein Monokel trägt oder eine Blume dabeihat. Mit diesen Informationen können wir die Karten auf unserer Hand aussortieren und grenzen den möglichen Täter immer weiter ein. In der ersten Mission genügt es, den Täter innerhalb weniger Minuten zu identifizieren. Später müssen wir mehrere Personen überführen, vier klare Beweise finden oder mit einigen zusätzlichen Infos aber weniger Zeit zurechtkommen.
 
 
Fazit
5-Minute Mystery macht bereits durch seine Aufmachung Lust auf eine Partie. Die Grafiken sind rundum gelungen, der Code-Zylinder steht selten länger als ein paar Sekunden unbeachtet auf dem Tisch. Und so verwundert es nicht, dass insbesondere die ersten Partien Spaß machen. Eine Anfängermission mit 9 Minuten Zeit erleichtert zudem den Einstieg. Auch die Bildkarten wirken durchdacht. Die verschiedenen Tatorte gibt es mehrfach, die Symbole sind dabei aber stets an anderen Stellen versteckt. Dadurch bleiben die Bilder auch über mehrere Runden spannend.
 
Allerdings kommen wir damit auch schon zu den Problemen. Denn für mehr als eine Handvoll Partien kann 5-Minute Mystery nicht wirklich motivieren. Dafür ist der Ablauf schlicht zu repetitiv. Egal welche Mission, egal welcher Täter oder welcher Tatort, stets klappern wir nacheinander mehrere Bilder ab und sammeln Informationen. Bereits in der ersten Mission wiederholen wir dieses Prozedere mehrere Male, spätere Aufgaben variieren den Ablauf kaum. Um die schwierigen Aufgaben zu lösen, müssen wir vielmehr einfach schneller werden oder sehr viel Glück haben. Hier fehlt es einfach komplett an Variation, der letzte Durchgang spielt sich nicht anders als das Intro. Schade.
 

 

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