Sonntag, 30. Juni 2013

Hai-Alarm!



Meuterei auf der Bombyx
Im Jahr 1975 kam ein Film in die Kinos, der als einer der ersten Blockbuster überhaupt gilt. Das Machwerk erhielt insgesamt 3 Oscars und 1 Golden Globe und zog ganze 3 Fortsetzungen nach sich. Darüber hinaus fürchten sich seitdem Millionen von Menschen bei jedem Besuch offener Meere vor unerwünschtem Besuch. Solche Personen sollten sich ganz genau überlegen ob sie die Packung des neuen Spiels von Dave Chalker (Bombyx / Asmodee) wirklich öffnen wollen. Denn bereits der erste Blick sorgt unter Garantie für HAI-ALARM!


2 bis 6 Piraten gehen bei Hai-Alarm! Nach gescheiterter Meuterei über Bord. In direkter Inselnähe wäre dies nicht weiter dramatisch, würde sich nicht zeitgleich ein besonders ausgehungertes Exemplar der Gattung Carcharodon carcharias (Weißer Hai) in der Nähe herumtreiben. Um die Geschwindigkeit der Piraten bei der Flucht zu bestimmen stehen uns rundenweise gespielte Karten zur Verfügung. Nur ein Pirat wird am Ende das rettende Ufer erreichen.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Keyflower



Die kleinen Unterschiede
Denjenigen unter euch die regelmäßig in Freundeskreis oder Spieleclubs als Regelerklärer herhalten müssen, dürfte folgende Situation nicht unbekannt sein. Ist beim Öffnen der Packung auch nur ein einziger Geldschein zu sehen, kommt fast unweigerlich ein „Das ist ja wie Monopoly“. Erwähnt man beim Erklären dann auch nur ganz nebenbei das Wort „Handel“ werden garantiert Parallelen zu „Die Siedler von Catan“ gezogen. Hat das Spiel auch nur entfernt etwas mit Landschaftsbau zu tun findet sich garantiert ein Zuhörer der die extreme Ähnlichkeit mit "Carcassonne" hervorhebt. Nun haben wir gequälten Regelerklärer endlich die geeignete Antwort zur Hand. Denn wenn in Zukunft ein vorlauter Mitspieler die Ähnlichkeit zwischen Carcassonne und Keyflower hervorhebt werde ich nur noch nicken und (fies grinsend) zustimmen: Ja, Keyflower (HUCH! & Friends / R&D Games) ist genau wie Carcassonne.

Schließlich gilt es im neuen Werk von Sebastian Bleasdale und Richard Breese, wie bereits im Legeklassiker, mittels Plättchen eine möglichst punkteträchtige Stadt (voll mit Wiesen, Gebäuden und Straßen) zu bauen. Dazu verwenden die 2 bis 6 Spieler Meeple in verschiedenen Farben um möglichst viele Siegpunkte zu generieren. Die kleinen Unterschiede zu Carcassonne werden im Laufe des Spiels schon klar werden und fallen kaum ins Gewicht.

Sonntag, 23. Juni 2013

Neuroshima Hex



Duell der Sechsecke
Es ist gefühlt noch gar nicht so lange her, da waren Echtzeit-Strategiespiele am PC eine absolute Ausnahmeerscheinung. Zu dieser Zeit spielten wir Tage und Nächte rundenbasierte Strategiespiele. Auf kleinen Hexfeldern wurden Truppen positioniert und verschoben, das geschickte Ausnutzen der eigenen Stärken war wichtiger als ein schneller Mausfinger. Ganz ähnlich verhält es sich auch bei Neuroshima Hex, einem Spiel von Michal Oracz (Portal) aus dem Jahr 2006. Endlich darf ich wieder über die passende Positionierung, die Ausrichtung der Truppen und die taktischen Feinheiten grübeln.

Neuroshima Hex ist in einer post-apokalyptischen Welt ganz im Stile von Mad Max angesiedelt. 4 Fraktionen prügeln sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln auf Hexfeldern um die territoriale Vorherrschaft. Von Mutanten über Maschinen bis hin zu menschlichen Rebellen werden dabei alle gängigen Klischees bestens bedient.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Star Wars: Angriff der Klonkrieger



Warten auf Meister Yoda
Wie hier nachzulesen ist gab Kosmos uns unbedarften Spielern bereits vor einiger Zeit Gelegenheit, unsere Fähigkeiten im Umgang mit der Macht und unseren Jedi-Kräften zu verfeinern. Gerade der Machtwurf sollte dabei zur Genüge trainiert worden sein. Dementsprechend gilt es nun, die erlernten Fähigkeiten im echten Leben (sprich: einem weiteren Brettspiel) anzuwenden.

Dazu schicken uns Inka und Markus Brand erneut in die Arena auf Geonosis um gegen Horden anstürmender Kampfdroiden, Super-Kampfdroiden und Droidekas anzutreten. Diesmal kämpfen die 2 bis 4 Spieler allerdings gemeinsam in der Rolle von Anakin, Obi-Wan, Mace Windu und Kit Fisto. Die Zeit steht dabei auf unserer Seite. Halten wir nur lange genug aus, trifft Yoda mitsamt seiner Klonarmee zur Rettung ein.

Sonntag, 16. Juni 2013

City Tycoon



Die Quadratestadt
Stadtbauspiele ganz im Sinne von Sim City wachsen im Moment wie Hochhäuser aus dem Boden. Die verwendeten Spielmaterialien reichen dabei von Karten (Oddville) über sechseckigen Plättchen (Suburbia) bis hin zu dreidimensionalen Blöcken (La Bocca). Aber auch das altgediente Pappquadrat, wie wir es noch von Alhambra kennen, muss sich nicht grämen. Pegasus beweist ein Herz für Althergebrachtes und schickt mit City Tycoon (Hubert Bartos und Lukasz Kowal) ihren Vertreter ins Rennen um den goldenen Bauarbeiterhelm.

In City Tycoon errichten 2 – 5  Spieler gemeinsam eine aufstrebende Stadt. Anders als bei vielen weiteren Spielen dieser Art genügt es dabei allerdings nicht, die größten Gebäude oder das hübscheste Viertel zu errichten. Unsere Bauwerke wollen darüber hinaus auch noch mit Energie versorgt werden um den Spieler mit dem benötigten Kleingeld sowie Siegpunkten zu entlohnen.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Voodoo Mania


Da fliegen die Puppen
Es ist allgemein bekannt das Voodoo als Religion in Afrika und Südamerika heimisch ist. In westlichen Ländern ist davon allerdings in erster Linie das Bild von Anwendern weißer und schwarzer Magie verbreitet. Voodoo-Puppen und Fetische kennt heutzutage fast jeder. Deutlich weniger bekannt ist dagegen die Tatsache, dass sich die Priester des Voodoo-Kultes regelmäßig zu Wettbewerben treffen, wo sie im Brauen von Zaubertränken gegeneinander antreten.

Macht euch bereit, schnappt euch Kessel und Zutaten und schon geht es los. Der Spieler, der zuerst keine Zutatenkarten mehr besitzt gewinnt bei Voodoo Mania (Martin Nedergaard Andersen / Huch & Friends).
  

Montag, 10. Juni 2013

La Boca



Ubongo trifft Uluru
Unkreativen Menschen wie mir wird sich wohl nie erschließen, wo Brettspielautoren die Fülle ihrer Ideen hernehmen. Dem Ideenreichtum mancher Menschen scheinen da fast keine Grenzen gesetzt zu sein. Im Falle von La Boca drängt sich mir allerdings ein ungefährer Entstehungsprozess auf: Das Autorenehepaar Brand lustwandelte, auf der Suche nach abendlicher Spielekost, gemütlich die Regale des Kosmos-Lagers entlang. Während Markus freudestrahlend ein Ubongo  aus dem Regal zieht, grinst Inga bis über beide Ohren als sie Uluru entdeckt. Anstatt sich nun in langwierigen Diskussionen darüber zu ergehen wer das letzte Spiel aussuchen durfte, einigt sich das Ehepaar kurzentschlossen für die dritte Variante: beide Spiele in den Mixer und schauen was daraus wird.



Das Ergebnis vereint dabei das Klötzchen-Puzzeln von Ubongo 3D mit dem Bauen nach Farben von Uluru. Ergänzt wird das Produkt noch durch ein allseits beliebtes Thema (Städtebau) und einen der erfolgreichsten Mechanismen der vergangenen Jahre (Kooperativ).

Freitag, 7. Juni 2013

Mage Knight



Die eierlegende Wollmilchsau des Fantasy
Es ist wieder diese Zeit im Jahr. Ganz Spiele-Deutschland schaut auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres, diskutiert, postet und blogt. Spiele die über verständliche Regeln, ein eingängiges Spielgefühl sowie ein gerüttelt Maß Familientauglichkeit verfügen sind in aller Munde. Im laufenden Jahr dauert keines der drei für den Hauptpreis nominierten Spiele länger als 30 Minuten. Als leidensgewillter Vielspieler muss man sich da fast zwangsweise auf das Kennerspiel stürzen. Doch auch hier setzt die Jury auf Eingängigkeit. Ob Andor mit seinen Losspielregeln oder Carrara mit extra Mini-Erweiterung nach einigen Partien. Überall wird Wert auf einfach Regeln und einen schnellen Einstieg gelegt. Um diesem Rosa-Ponyhof-Gefühl zu entgehen präsentiere ich euch Heute ein Spiel dessen Regeln einen Umfang und eine Komplexität aufweisen, dass sie bei der Spiel des Jahres-Jury mit Sicherheit für einige graue Haare sorgen würden.

In Mage Knight (Vlaada Chvátil / Pegasus) verkörpert jeder der 1 bis 4 Spieler einen der namensgebenden Magier-Ritter, quasi die eierlegende Wollmilchsau des Fantasy. Was dabei ein übermächtiger Held sein will, der gibt sich natürlich nicht mit schnöden Drachen und Dämonen zufrieden sondern will am Ende gleich ganze Städte brennen sehen. Dies erreichen wir über ein Kartendeck welches unserem Recken Leben einhaucht. Ob wir dabei nebeneinander, gegeneinander oder gänzlich miteinander vorgehen lässt uns das Spiel mit seinen umfangreichen Szenarien komplett frei.

Dienstag, 4. Juni 2013

Le Havre: Der Binnenhafen



Fisch und Lehm für Jedermann

Rondelle finden sich seit einigen Jahren in einer zunehmenden Zahl von Spielen. Entsprechend variabel sind auch die Dinge die auf ebenjenen platziert werden. Von Baustoffen wie etwa Holz oder Marmor (wie bei „Ora et Labora“ oder „Die Paläste von Carrara“) über Schiffsteile („Die Werft“), bis hin zu Arbeitern ("Tzolk‘In") reicht dabei die Auswahl. Dass allerdings ganze Bauwerke ihren Weg auf den Rundkurs finden dürfte doch eher die Ausnahme sein.Genau dies passiert allerdings in Uwe Rosenbergs „Spiel für Zwei“: Der Binnenhafen (Lookout Spiele). Wie wir es bereits von dessen großen Bruder „Le Havre“ kennen, erwerben wir dabei Gebäude deren Produktionsgüter uns den Bau weiterer Gebäude oder schlicht ein stetiges Einkommen (und damit Siegpunkte) ermöglichen. 
 

Montag, 3. Juni 2013

Brettspiel-Fragmente Juni 2013



Brettspiel-Fragmente Juni 2013
Spielfreu(n)de ist inzwischen seit rund 2 Monaten online und in dieser Zeit habe ich euch mit Berichten zu aktuellen und weniger aktuellen Spielen gelangweilt. Vom ersten geschriebenen Wort an war mein Vorsatz allerdings, nicht ausschließlich Spielereviews auf meinem Blog zu veröffentlichen. Diesen Vorsatz will ich nun langsam in die Tat umsetzten und beginne mit dem klassischen Element quasi jedes Blogs: Hitlisten. Ich gedenke dabei allerdings etwas aus dem gängigen Schema (die 3 besten Kartenspiele / die 7 ½ lustigsten Familienspiele) auszubrechen und richte mein Augenmerk lieber auf die kleinen Teile. Genauer gesagt auf einzelne Fragmente der Spiele. In den kommenden Monaten werde ich euch also in unregelmäßigen Abständen lustige / nervige / unnötige / kreative Elemente von Spielen vorstellen, die mir im Laufe der Zeit ins Auge gefallen sind. In welchem Rhythmus und in welcher Form dies stattfinden wird bleibt abzuwarten. Fürs erste Präsentiere ich euch Heute die 3 kreativsten Boxdreingaben die möglichst absolut gar keinen Nutzen für das entsprechende Spiel haben, gleichzeitig allerdings einen netten Mehrwert bieten.