Das grundlegende Prinzip
von „Show me your Sound“ (Hope S. Hwang, Gary Kim, Yohan Goh / Nice Game
Publishing) ist nicht wirklich neu. Eine Auslage kooperativ und mit Hilfe von
Hinweisen zu reduzieren, hat zuletzt bei Similo von Heidelbär sehr gut
funktioniert. „Show me your Sound“ hat aber etwas, was bislang kein Vertreter
des Genres hatte: Geräusche.
Viele Bilder, ein
Hinweisgeber
Neun Bildkarten liegen zu
Beginn einer Partie „Show me your Sound“ aus. Eine davon ist die Zielkarte, die
allerdings nur der Hinweisgeberin bekannt ist. Diese versucht nun, ihre
Mitspieler auf die richtige Spur zu bringen. Dafür ist zwingend eine Internetverbindung
nötig, denn die dafür verwendeten Sounddateien finden sich nur online. Runde
für Runde hören wir uns dort einen kleinen Soundschnipsel an. Mal plätschert
Wasser, mal muht eine Kuh oder Menschen lachen. Nach dem Anhören gibt die
Hinweisgeberin einen Tipp, ob das gesuchte Bild zum Geräusch passt oder eben
nicht.
Die Auswahl schrumpft
Nach dem Hinweis
entscheiden die Mitspieler gemeinsam, welche Karte sie aus der Auslage
entfernen wollen. Passt das Zielbild (laut Hinweisgeberin) zum Geräusch, sollte
also eine Karte abgelegt werden, die nicht passt. So schrumpft die Auslage nach
und nach, bis ein Fehler gemacht wird oder nur noch eine Karte übrigbleibt und
die Gruppe gewinnt. Alternativ kann man sich direkt an die Herausforderungen
für Fortgeschrittene wagen, bei denen man mehrere Stufen bewältigen muss. Diese
beginnen mit nur zwei Bildkarten, werden aber stetig schwieriger.
Fazit
„Show me your Sound“
erfindet das Rad sicherlich nicht neu. Die Konzentration auf Töne hebt es aber
positiv von vergleichbaren Werken ab und hat durchaus Vorteile. Denn während
bei vergleichbaren Spielen häufig offensichtliche Merkmale Verwendung finden,
muss der Ton fast immer interpretiert werden. Ob ein hupendes Auto besser zu
einer Kuh oder einer Dartscheibe passt, bietet Diskussionspotential. Das sorgt
für Leben am Tisch, insbesondere wenn die Meinungen auseinander gehen. Gerade
gegen Ende muss häufig um die Ecke gedacht werden und die Spannung steigt. Die
Vielzahl an Geräuschen und Bildern sowie die Auswahl selbst sind zudem wirklich
gelungen.
Leider funktionieren die
Hinweise allerdings nicht immer. Und dabei ist es weniger ein Problem
unpassender Geräusche, sondern vielmehr, wenn es zu gut passt. Wenn wir früh
ein Muhen hören und das gesuchte Bild ist eine Kuh, dann ist die Runde schon
fast gelaufen. Solche und ähnliche Fälle sind zwar nicht gerade die Regel,
kamen in meinen Runden aber mehrfach vor. Zudem verwirrt die Abgabe der
Hinweise. „Das gesuchte Bild passt nicht“ wird für die Ratenden zu „Suche ein
Bild, das gut passt“. Dieser Umweg führt gerade in den ersten Runden zu
Fehlern. Offensichtlich hatte der Verlag das gleiche Problem, denn in meiner
Ausgabe ist die enthaltene Spielerhilfe falsch herum beschriftet. Ersatz liegt
allerdings bei. Und wenn sich erst einmal alle an die gedanklichen Knick
gewöhnt haben, verspricht „Show me your Sound“ immer wieder unterhaltsame Runden.
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