Na, blickt ihr noch durch? Blickt ihr noch
durch bei all den Varianten, Erweiterungen und zusätzlichen Karten für
Agricola? Also ich nicht. Das inzwischen rund 10 Jahre alte Strategiespiele
gehört zu den wohl erfolgreichsten Werken seiner Art und entsprechend viele
Zusatzelemente wurden im Laufe der Jahre veröffentlicht. Doch nun ist Rettung
in Sicht. Denn inzwischen haben Uwe Rosenberg und Lookout Spiele 2 neue
Versionen ihres Klassikers veröffentlicht. Eines davon das neue
Agricola-Familienspiel, das (zumindest vorerst) noch ganz ohne Erweiterungen
auskommt. Und auch Karten sucht ihr hier vergebens.
Abgesehen von den fehlenden Karten erinnert
aber auch das Familienspiel stark an den Klassiker. Ihr nutzt also auch
weiterhin eure Arbeiter um auf Aktionsfeldern Rohstoffe zu sammeln und damit
euren Hof auszubauen.
Unser Hof
Wie von Agricola bereits gewohnt, starten wir
auch in der Familienedition mit nicht viel mehr als 2 kleinen Zimmern in denen
unserer Familienmitglieder untergebracht sind. Daraus im Laufe der Partie einen
florierenden Hof zu errichten ist unsere Aufgabe. Alle Äcker, Felder oder
Gebäude liegen dabei in Form von Plättchen vor, die wir frei an unser
Startgebäude anbauen. Eine Vorgabe gibt es dabei nicht, der aus dem
ursprünglichen Werk bekannte Hofplan wurde ersatzlos gestrichen. Weiterhin
enthalten sind dagegen natürlich allerlei Nutztiere, Getreide für die Felder
und auch eine überschaubare Zahl nützlicher Anschaffungen.
Die Auslage
Bis unser Hof aber tatsächlich floriert, ist ein steiniger Weg zu gehen. Denn zu Beginn stehen uns gerade einmal 2 Familienmitglieder zur Verfügung, die verschiedenste Aufgaben übernehmen können. Diese werden allesamt als Aktionsfelder auf dem zentralen Plan angezeigt und erlauben uns üblicherweise das Einsammeln von Rohstoffen oder den Erwerb verschiedenster Hofausbauten. So können wir etwa auf einem Feld Holz einsammeln, welches auf einem zweiten gegen eine Weide getauscht wird, welche wir dann wiederrum mit Schafen bestücken. Wichtig bei den Aktionen ist dabei insbesondere das Timing. Denn jedes Feld kann jeweils nur von einem Arbeiter besetzt werden und auf einigen davon sammeln sich die Rohstoffe Runde für Runde an. Nicht selten entscheidet die Zugreihenfolge hier, wer bergeweise Baumaterial einsammelt und wer mit einem kleinen Häufchen nach Hause trottet. Obendrein bekommt man auf einige Felder erst nach und nach Zugriff. Und wer hier zuerst kommt...
Bis unser Hof aber tatsächlich floriert, ist ein steiniger Weg zu gehen. Denn zu Beginn stehen uns gerade einmal 2 Familienmitglieder zur Verfügung, die verschiedenste Aufgaben übernehmen können. Diese werden allesamt als Aktionsfelder auf dem zentralen Plan angezeigt und erlauben uns üblicherweise das Einsammeln von Rohstoffen oder den Erwerb verschiedenster Hofausbauten. So können wir etwa auf einem Feld Holz einsammeln, welches auf einem zweiten gegen eine Weide getauscht wird, welche wir dann wiederrum mit Schafen bestücken. Wichtig bei den Aktionen ist dabei insbesondere das Timing. Denn jedes Feld kann jeweils nur von einem Arbeiter besetzt werden und auf einigen davon sammeln sich die Rohstoffe Runde für Runde an. Nicht selten entscheidet die Zugreihenfolge hier, wer bergeweise Baumaterial einsammelt und wer mit einem kleinen Häufchen nach Hause trottet. Obendrein bekommt man auf einige Felder erst nach und nach Zugriff. Und wer hier zuerst kommt...
Erntezeit
Während die Anfangsphase häufig von Mühsal und
Entbehrung geprägt ist, trägt sich ein gut strukturierter Hof irgendwann fast
von selbst. Denn in regelmäßigen Abständen kommt es zur Ernte. Bepflanzte
Felder werfen nun Ertrag ab und Tiere bekommen Nachwuchs. Leider will nun aber
auch unsere Familie ernährt werden, die zu diesem Zeitpunkt häufig schon etwas
gewachsen ist. Gut beraten ist, wer bereits vorab eine Kochstelle errichtet
hat, um Tiere oder Getreide in Nahrung umzuwandeln. Denn wenn die Verpflegung
erst einmal sichergestellt ist, kann man sich um die Siegpunkte kümmern, die
einmal mehr über den besten Farmer entscheiden. Und diese gibt es eigentlich
für fast alles. Ob Familienmitglied, Tier, Getreide, Hofplättchen oder Stall, überall
winken einige Punkte. Besondere Hoferweiterungen versprechen sogar eine größere
Ausbeute, wenn man verschiedene Bedingungen (etwa überschüssiges Lehm) vorweist.
Fazit
Agricola ist ein herausragendes Spiel, das
dürfte eigentlich außer Frage stehen. Und da ist es nur Folgerichtig, dass der
Verlag nach einigen Jahren mit einer Neuauflage punkten will. „Experten“ und
„Familienspieler“ hier getrennt anzusprechen halte ich durchaus für eine gute
Idee. Und mit dem Verzicht auf die Karten wurde die Komplexität tatsächlich spürbar
gesenkt. Ob es sich nun aber um ein Familienspiel handelt, das wage ich zu
bezweifeln. Denn die Regeln sind nach wie vor umfangreich, die Optionen
mannigfaltig. Und der Spielverlauf selbst ist stellenweise sogar fast noch
unnachgiebiger als im Original. Und dennoch ist und bleibt Agricola ein
besonderes Spiel. Der Bau eines Hofes fesselt nach wie vor, das Material ist
erstklassig und der Verlauf flott und eingängig. Während sich die ersten
Partien im Wesentlichen um das Ernähren der eigenen Familie drehen dürften,
steigt mit jeder Runde der Anspruch. Und so stürzen wir uns immer wieder
kopfüber in die Hofarbeit, stets bemüht das Beste aus den Möglichkeiten zu
machen.
Erfahrene Spieler werden wohl allerdings einige
Optionen vermissen. So bringt inzwischen eigentlich alles gleich viele Punkte,
es ist fast egal was man macht. Das breite Streuen des Originals um Minuspunkte
zu vermeiden entfällt damit. Schade fand ich auch, dass die Reihenfolge der
zusätzlichen Aktionen stets gleich ist. Dadurch fehlt es dem Spiel etwas an
Variation. In der vorliegenden Form ist der Aufbau immer identisch und der
Verlauf damit deutlich planbarer.
Allerdings spricht hier ganz klar der erfahrene
Agricola-Spieler aus mir. Denn Agricola-Neulinge dürften auch an der
Familienversion reichlich Spaß haben.
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