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Mittwoch, 26. September 2018

Imaginarium


Verrückte Maschinen sind schon was Tolles. Und als Thema für ein Brettspiel gar nicht so selten, wie man vielleicht glauben könnte. Schon bei ENIGMA haben wir am Innenleben einer Maschine herumgeflickt, bei GUM GUM MACHINE haben wir sie zur Produktion der namensgebenden Gum Gums verwendet. Richtig durchgeknallt wird es aber nun mit Imaginarium (B. Cathala & F. Sirieix / Asmodee). Denn hier nutzen wir die Maschinen, um Träume zu produzieren.








Maschinen
Träume produzieren? Was hier sehr hochtrabend klingt, ist am Ende doch wieder nur eine andere Bezeichnung für das Produzieren von Rohstoffen und das Generieren von Siegpunkten. Allerdings setzt sich das Thema in Material und Gestaltung fort und sorgt dafür, dass Imaginarium auf jeden Fall sehr speziell aussieht. Dazu zählen auch die einzelnen Maschinen, denen eine tragende Rolle zukommt. Denn Maschinen stellen Rohstoffe her, ärgern die Mitspieler oder schützen uns vor deren Gemeinheiten. Leider ist der Platz für Maschinen begrenzt, weshalb wir diese kombinieren sollten, was auch gleich noch deren Produktivität zu Gute kommt. 


Aktionen
Ganz so einfach gestaltet sich das Kombinieren der Maschinen dann aber doch nicht. Denn jede Runde dürfen wir nur 2 der 6 Aktionen ausführen. Welche genau, das bestimmt eine „Aktionsuhr“ mit 2 Zeigern. Da diese fest verbunden sind, ist die Zahl der möglichen Aktionskombinationen stark begrenzt. Zugleich Kaufen und Kombinieren gestaltet sich entsprechend schwierig. Zudem sind auch die Rohstoffe stets knapp. Denn bevor wir eine Maschine nutzen können, muss diese zuerst einmal gekauft und dann auch noch repariert werden. Welch Glück also, dass wir Maschinen verschrotten dürfen, um wieder an Rohstoffe zu kommen. Zumindest, wenn wir gerade die entsprechende Aktion gewählt haben.

Treue Helfer
Ein wenig Hilfe bekommen wir dann aber doch. Denn als weitere Aktion können wir Helfer anheuern. Diese kosten zwar Geld, bieten aber eine große Bandbreite an Sonderfähigkeiten. So können wir in Zukunft günstiger einkaufen, unsere Aktionen frei wählen oder bekommen mehr Punkte für die Spielziele.
Spielziele? Schlussendlich geht es auch bei Imaginarium doch wieder um Siegpunkte. Und diese bekommen wir für zuvor zufällig gezogene Ziele. So wird belohnt, wer drei Helfer besitzt, eine passende Maschinenkombination zusammenstellt oder ausreichend Ressourcen sammelt. Stets ist es dabei lukrativer, ein Ziel zuerst zu erfüllen. Erreicht ein Spieler 20 Punkte, endet die Partie. Nachdem noch ein paar Punkte für Ressourcenmehrheiten verteilt wurden, steht der Sieger fest.

 
Fazit
Imaginarium punktet auf den ersten Blick mit einem innovativen Thema und einer optisch passenden Umsetzung. Leider ist davon im Spiel selbst weit weniger zu spüren. Vielmehr steht die Gestaltung dem Spielfluss stellenweise sogar im Weg. So werden die Rohstoffe in einer stabilen Box mitten auf dem Plan platziert. Einerseits eine schöne Idee, andererseits blockiert diese die Sicht auf wichtige Elemente des Spielplans. Auch die Symbole sind nicht immer eingängig. Gerade das Kombinieren der Maschinen bereitet in den ersten Partien Probleme, der Spielfluss wird durch ständiges Nachfragen und Nachlesen immer wieder ausgebremst.

Doch auch wenn die ersten Hürden genommen sind, ist Imaginarium nicht viel mehr als ein durchschnittliches Spiel. Keine Frage, das Spiel bietet einige spannende Ansätze. Insbesondere das Kombinieren von Maschinen und die begrenzte Aktionswahl sind durchaus interessant und zwingen zu planvollem Vorgehen. Dennoch ist auch viel Zufall mit von der Partie. Wer in den ersten Runden Glück hat, der bekommt passende Karten und kann starke Maschinen bauen. Wer Pech hat, der schaut neidisch zum Nachbarn. Zwar kommt immer Irgendetwas zu Stande, für wirklich starke Kombinationen müssen aber die richtigen Karten in der Auslage liegen. Und wer die bekommt, der wird im weiteren Spielverlauf mit Rohstoffen überschwemmt. Startet das Spiel eher zäh, werden dann auf einmal Ziele am Fließband gesammelt. Da die Siegpunkte zudem geheim sind, kann das Spiel durchaus überraschend (und frustrierend) enden.


1 Kommentar:

  1. Hallo erstmal,
    bei unseren Spielpartien haben wir nicht das Problem mit der Rohstoffbox, muss sich gerade auf dem Stuhl hinsetzen oder auf Seite legen. Wie bei jeden Spiel ist es so, je mehr man kennt, desto Strategischer wird gespielt.
    Zwar wird das Rad nicht neu erfunden, aber das Spiel ist Leicht zugänglich.

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