Donnerstag, 28. Juni 2018

Pok


Minimalismus liegt im Trend. Während sich bei Kickstarter Spiele gerade dann für Unsummen verkaufen, wenn sie auf Berge von Miniaturen setzen, gehen nicht wenige Verlage gezielt einen anderen Weg. Auch Steffen Spiele setzt auf kleine Boxen mit überschaubarem Material. Auf die Spitze getrieben wird dies aber wohl bei Pok, von Kasper Lapp. In der kleinen Box befindet sich nicht mehr als 3 Würfel und ein paar bunte Holzteile in verschiedenen Formen. Dennoch bietet das Spiel einiges zu bedenken. Denn das Einschätzen der Mitspieler und gekonntes Bluffen sind essentiell.






Denkbar einfach
Pok ist tatsächlich denkbar einfach. Zu Beginn einer Partie startet jeder Spieler mit zwei hölzernen Dreieck-, Viereck- und Kreisplättchen. Deren Zahl auf nur noch ein Plättchen zu reduzieren ist Ziel des Spiels. Und dazu stehen uns drei Spezialwürfel zur Verfügung, die bis zu dreimal eines der passenden Symbole zeigen. Dazu werden die Würfel jede Runde geworfen, woraufhin jeder Spieler eines seiner Holzteile verdeckt in die Hand nimmt. Die Teile werden zugleich offenbart und die Auswertung beginnt.


Die Auswertung
Die Symbole der Würfel geben an, wie oft das entsprechende Holzteil in dieser Runde gewählt werden soll. Schaffen dies einer oder mehrere Spieler gemeinsam, dürfen sie zur Belohnung das entsprechende Teil abgeben. Oder aber, alle Spieler liegen falsch. In dem Fall darf nur derjenige etwas abgeben, der ein Teil vorgezeigt hat, dass auf keinem Würfel zu sehen ist. Das war es tatsächlich schon mit den Regeln. Schlussendlich gilt es also, die Mitspieler passend einzuschätzen und selbst korrekt zu schätzen oder von den Fehlern der anderen zu profitieren.

Fazit
Bei Pok wurden die Regeln mal wieder auf das absolut Wesentliche reduziert. Ich denke, dass er denkt, dass ich denke… Mehr gibt es in Pok tatsächlich nicht und mehr will das Spiel auch gar nicht sein. Gerade dank seiner Schlichtheit macht Pok dann aber eben auch für einige Runden durchaus Spaß. Stets müssen sowohl die Würfelergebnisse als auch die Möglichkeiten der Mitspieler im Blick behalten werden. Zudem sind die Partien angenehm kurz, weshalb selten Langweile aufkommt.

Dennoch hält der Spaß an Pok zumeist nicht besonders lange an. Dafür ist der Verlauf einfach zu repetitiv, der Mechanismus zu bekannt. Irgendwelche innovativen Elemente sucht man vergebens. Zudem gibt es immer mal wieder Situationen, in denen die zu wählenden Teile offensichtlich sind. Auch das Material ist zwar wohl bewusst schlicht, hier wäre eine etwas hübschere Aufmachung aber schön gewesen. In dieser Form erinnern die Holzteile an die Hammerspiele aus meiner Kindheit. Für ein paar Partien ist Pok zwar unterhaltsam, langfristig bietet es mir aber schlicht zu wenig.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen