Um aus der schier endlosen Flut neuer
Escape-Spiele herauszustechen, muss man sich inzwischen schon etwas Besonderes
einfallen lassen. Und dem Ideenreichtum der Autoren und Verlage scheinen dabei
kaum Grenzen gesetzt. Im Fall von Amelia’s Secret (Asmodee) müssen sich die
Spielerinnen per Augmented Reality durch ein Geisterhaus rätseln. Die
Schriftrolle der Geheimnisse (APEX Ideenschmiede / TOPP) dagegen ist eine 1,80
m lange Landkarte voller Bilderrätsel. Und in den Time Guardian Adventures (Bleau
& Cravotta / Ravensburger) verspricht ein dreidimensionales Puzzle die
Lösung. Stellt sich nur die Frage, ob hinter all den guten Ideen auch gute
Spiele stecken.
Ich gebe es gerne zu: Ich
bin ein absolutes Dorfkind. Aufgewachsen in einem kleinen Städtchen hat es mich
inzwischen in einen Ort mit etwas mehr als 300 Einwohnern (Kühe nicht
mitgezählt) verschlagen. Und dabei habe ich es durchaus in Städten versucht,
auch wenn Göttingen und Bonn wohl nicht gerade als Großstadt durchgehen. Aber
mir ist das alles zu laut, zu hektisch. Ich mag einfach die Dorfromantik (Lukas
Zach & Michael Palm / Pegasus)
Als ich mit dieser
Rezension begonnen habe, zeigte das Thermometer noch Minusgrade und vor meiner
Haustür musste ich noch Schnee schippen. Sehr passend also für Endless Winter (Stan
Kordonskiy), dem neuen Spiel von Frosted Games. Inzwischen musste der Schnee
allerdings Regen weichen, von winterlicher Stimmung keine Spur mehr. So viel zu
endlos…
Einfache, lustige und interaktive Spiele gehen immer. Ob an Silvester,
bei Geburtstagsfeiern oder nach dem Ski-Fahren auf der Hütte, die Lacher sind
hier eigentlich garantiert. Sollte man meinen. „Links Rechts Dilemma“ (Ken
Gruhl & Jeremy Posner / Cojones Productions) beweist nun aber, dass doch
ein wenig mehr zu einem guten Spiel gehört als einfach nur eine lustige Idee.