Dienstag, 24. März 2015

Samurai Spirit

Gemeinsam gegen das Schicksal
Wer kennt sie nicht? Jene klassischen Geschichten, in denen sich eine kleine Schar Wagemutiger einer drückenden Übermacht in den Weg stellt, um ein Dorf / einen Unschuldigen / was auch immer gerade in der Nähe ist zu beschützen. „Die sieben Samurai“ beziehungsweise dessen Wildwest-Pendant „Die glorreichen Sieben“ sind weithin bekannte Beispiele. Und an genau jenen Werken orientierte sich Antoine Bauza bei seinem Spiel Samurai Spirit (Fun Forge). Und wie in den klassischen Werken geht der Kampf auch hier für die wenigsten Wiederständigen gut aus.

Gemeinsam mit bis zu 6 Mitstreitern stellen wir uns in Samurai Spirit einer Horde wildgewordener Räuber in den Weg, deren Sinn nur nach Raub und Totschlag steht. Glücklicherweise sind auch wir nicht ganz wehrlos und halten mit Köpfchen, Glück und wilden Tierverwandlungen dagegen.


 
Die Gegner
Wie in kooperativen Spielen des Autors üblich, erscheint die Schlacht dabei von der ersten Sekunde an aussichtlos. Kaum haben wir um das Dorf Position bezogen, fallen haufenweise Gegner über uns her. Dazu ziehen wir abwechselnd Karten vom Räuberstapel und entscheiden uns, diese entweder zu bekämpfen oder uns dagegen zu verteidigen. Letzteres ist zwar der sicherere Weg, pro Durchgang aber maximal 3 Mal möglich. Bei mindestens 7 Gegnern pro Spieler kommt man also um den Kampf nicht herum. Also müssen ab und an Gegner bekämpft und die Karten dafür rechts vom eigenen Tableau anlegen. Die Stärke der dort abgelegten Gegner addiert sich allerdings auf und zwingt uns früher oder später in die Knie.

Die Samurai
Doch sind wir natürlich nicht irgendjemand, sondern durchaus in der Lage uns unserer Haut zu erwehren. Denn wenn die addierte Stärke der bekämpften Gegner genau unserem Kiai-Wert entspricht, schlagen wir zurück. Einerseits vernichten wir einen der Gegner endgültig, andererseits Lösen wir sofort unsere variable Sonderfähigkeit aus. Natürlich verfügt jeder Samurai darüber hinaus noch über eine weitere Fähigkeit die das Leben erleichtert. So können etwa Gegner direkt besiegt oder zum benachbarten Samurai geschubst werden. Bekommen wir ausreichend Schaden werden wir obendrein zum Tier. Das Tableau wird umgedreht und unsere Fähigkeiten steigen beträchtlich an. Gleichzeitig nähern wir uns aber auch der Niederlage.

Die Niederlage
Denn sobald ein Samurai das zeitlich segnet, ist das Spiel automatisch verloren. 4 Wunden werden dazu üblicherweise benötigt. Werden wir zum Tier, fehlen derer nur noch 2. Und diese sind tatsächlich sehr schnell angesammelt. Ebenso zur Niederlage führt übrigens, wenn zu viele Räuber das Dorf stürmen ohne dass wir sie aufhalten konnten (etwa weil in einem Durchgang zu viele Samurai ohnmächtig wurden). Insgesamt 3 stetig schwerere Wellen an Angreifern müssen wir überstehen um Siegreich vom Feld der Ehre zu schreiten.


Fazit
Wie bereits vorab erwähnt ist Samurai Sprit kein einfaches Spiel. Die Regeln sind zwar überschaubar beinhalten aber viele Sonderregeln und Ausnahmen. Die ersten Partien bestehen entsprechend aus viel Nachschlagen im Regelbuch. Nicht nur deshalb ist der erste Sieg tatsächlich ein hartes Stück Arbeit. Obwohl der Schwierigkeitsgrad flexibel eingestellt werden kann, ist Samurai Spirit eine echte Herausforderung. Und genau so sollte ein kooperatives Spiel auch sein.

Leider können andere Elemente von Samurai Spirit deutlich weniger überzeugen. Das größte Problem dabei ist, dass die eigenen Optionen sehr überschaubar sind und wenig Kontrolle über das Spiel ermöglichen. Eigentlich nur eine Karte ziehen und links oder rechts anlegen. Einzig einige Charaktere bieten zusätzliche Optionen. Bei einigen Spielelementen kann dies sogar so weit gehend, dass wir bereits nach dem Aufbau verloren haben ohne es zu wissen. So müssen wir etwa Gegner mit bestimmten Symbolen sammeln um die Niederlage abzuwehren. Sind diese gar nicht erst in ausreichender Zahl vorhanden, war es das. Gerade mit steigender Spielerzahl ist dies leider eher die Regel denn die Ausnahme. Als Folge fühlt sich Samurai Spirit so an, als würden die einzig wichtigen Entscheidungen vor Spielbeginn getroffen. Alles nach der Charakterwahl ist in erster Linie das Auswerten von Karten und das hoffen auf das Beste.

Ihr kämpft gerne gemeinsam gegen eine Übermacht? Wie wäre es mit einer Partie DEAD PANIC (Hier). Oder soll's etwas durchgeknallter sein? Dann steuert gemeinsam ein Ramuschiff in SPACE CADETS (Hier).


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