Mittwoch, 16. Dezember 2015

7 Wonders: Duel



Spiele für genau zwei Spieler liegen in diesem Jahr voll im Trend. Fast jeder Verlag hat eine entsprechende Auswahl im Angebot und viele bekannte Brettspiele bekommen passende Ableger (etwa Andor hier). Nun hat es mit 7 Wonders auch ein Spiel erwischt, das bereits 2010 auf den Markt kam. Und obendrein eines, das vor allem durch seine hervorragende Spielbarkeit mit großen Gruppen von sich reden machte. Ein solches Werk für zwei Spieler umzusetzen, birgt demnach durchaus ein gewisses Risiko. Doch 7 Wonders Duel (Antoine Bauza du Bruno Cathala / Asmodee) gelingt es tatschlich, bekannte Elemente beizubehalten und zugleich mit neuen Ideen sinnvoll zu ergänzen.





Der Aufbau
Wie im Vorgänger unterteilt sich das Spiel erneut in insgesamt drei Zeitalter mit unterschiedlichen Karten. Diese sinnvoll zu kombinieren stellt den Schlüssel zum Sieg dar. Allerdings wird diesmal auf das Drafting verzichtet. Vielmehr liegen alle 20 Karten eines Zeitalters bereits zu rundenbeginn aus. Die Auslage unterscheidet sich dabei in jedem Zeitalter, erinnert etwa zu Beginn an eine Pyramide und steht in der dritten Runde auf dem Kopf. Stets liegen dabei einige Karten offen und andere verdeckt.


Die Auslage
Was genau stellen wir aber nun mit diesen Karten an? Nun, sobald ich am Zug bin, nehme ich mir eine der freien (nicht durch andere Karten blockierte) Karten aus der Tischmitte. In den meisten Fällen lege ich diese nun direkt in meine Auslage, indem ich die angegebenen Kosten an Gold und Rohstoffen zahle. Rohstoffe bekomme ich durch bereits in meiner Auslage befindliche Karten, fehlende Waren kann ich durch Gold ersetzen. Auf diese Art und Weiße wächst meine Auslage stetig, enthält Waren, Sonderfähigkeiten oder schlicht Siegpunkte.

Wunder bauen
Kann oder will ich in einer Runde keine der ausliegenden Karten bauen, darf ich diese alternativ auch für Geld abwerfen. Oder ich errichte damit eines meiner vier anfänglich erhaltenen Weltwunder. Diese sind zwar teurer als normale Karten, locken aber auch mit besonders starken Fähigkeiten, Extrazügen oder einfach vielen Siegpunkten. Insgesamt zwölf verschiedene Weltwunder gibt es, in jedem Spiel sind allerdings nur acht davon vertreten, sieben dürfen gebaut werden. 


Gewinnen
Insgesamt drei Arten gibt es, um in 7 Wonders Duell siegreich zu sein. Dass sich auf einigen Karten Siegpunkte befinden habe ich bereits vorab erwähnt. Diese sind aber nur relevant, wenn das Spiel tatsächlich über die volle Distanz geht. Vorab gewinnen kann man dagegen, wenn man den Marker auf der Konfliktleiste gänzlich in Richtung Gegner verschoben hat. Dazu spielt man schlicht Militärgebäude aus. Sollte man trotz militärischer Übermacht nicht gewinnen, wird eine größere Stärke immerhin mit Siegpunkten oder dem Vernichten gegnerischen Barvermögens belohnt.
Halte ich nicht viel von militärischen Auseinandersetzungen, kann ich auch gewinnen indem ich sechs verschiedene Forschungssymbole besitze, die sich auf grünen Karten befinden. Alternativ kann ich Symbole auch doppelt sammeln und bekomme dafür verschiedene und von Spiel zu Spiel unterschiedliche Boni.
Unabhängig von der Art und Weise endet ein Spiel üblicherweise nach rund 30 Minuten.


Fazit
7 Wonders Duell schafft es tatsächlich, das Gefühl des großen Bruders auf eine Variante für zwei Spieler zu übertragen. Viele Elemente kommen bekannt vor, neue Ideen sorgen aber für Spannung und fügen sich nahtlos ein. Hat mir das große Spiel in Form eines Duells nie wirklich zugesagt, funktioniert hier alles reibungslos und macht sogar richtig Laune. Obendrein sorgen die verschiedenen Weltwunder, der variable Aufbau sowie die stets unterschiedlichen Fähigkeitenmarker für reichlich Abwechslung.

Anzumerken ist dabei allerdings, dass der Glücksanteil für mein Empfinden zugenommen hat. Bekomme ich anfänglich keine Produktionsgebäude, kann das Spiel schnell gelaufen sein. Mit den richtigen Wundern kann diese Situation sogar bewusst herbei geführt werden. Dadurch passiert es schon einmal, dass der Sieger bereits nach einem Zeitalter fast feststeht. Auch das Erringen der militärischen oder Forschungssiege ist ohne eine Portion Glück schwer möglich. Aufgrund der kurzen Spielzeit ist das allerdings absolut verschmerzbar.

Insgesamt also ein durchweg empfehlenswertes Spiel für Zwei.


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