Mittwoch, 25. Mai 2016

Cacao Chocolatl



Vor etwas mehr als einem Jahr baute ich erstmals in meinem Leben Kakaobohnen an. Und das tat ich tatsächlich gerne und immer mal wieder. Denn Cacao von Phil Walker-Harding gefiel schon in seiner Basisversion aufgrund einfacher Regeln und eines spannenden und neuartigen Arbeitereinsatzes. Aber wenn es eines gibt, das ein gutes Spiel noch besser macht, dann ist das: Schokolade. Und genau die kommt mit Cacao Chocolatl (Abacusspiele) ins Spiel und beschert uns einige neue Möglichkeiten und Varianten.

Die namensgebende Schokolade stellt dabei allerdings nur einen kleinen Teil der Erweiterung dar. Denn die Box kommt mit insgesamt vier verschiedenen Modulen, die alle nach Belieben integriert werden können. 




Bewässerung und Landkarten
Die einfachsten neuen Module dürften dabei die Landkarten sowie die Bewässerungsplättchen sein. Bei erstgenanntem bekommt jeder Spieler zwei Landkartenplättchen. Darüber hinaus liegen nun stets vier Dschungelplättchen zur Auswahl. Die vorderen dürfen ganz normal genommen werden, die hinteren beiden kosten allerdings eine Landkarte, wodurch diese Option pro Spieler nur zweimal genutzt werden kann. Ähnlich schnell sind die drei Plantagenplättchen integriert, indem einfach nur drei alte Plättchen aussortiert werden. Die neuen Plättchen bieten mit einer Ernte direkt vier Kakaobohnen, zum Ausgleich muss allerdings auf der Wasserleiste um ein Feld nach hinten gerückt werden. Bewässerung benötigt schließlich… naja… Wasser.



Schokolade
Sechs Austauschplättchen bietet das namensgebende Modul Schokolade. Dabei handelt es sich einerseits um die Schokoladenküche, in der Kakaobohnen in Schokolade umgewandelt werden können. Diese finden, wie gewohnt, Platz auf unserer Ablage. Lukrativ werden sie durch den Markt, wo ab jetzt sowohl Kakaobohnen als auch Schokolade verkauft wird. Und letzteres kann in einem wahren Punkteregen resultieren.



Hütten
Das umfangreichste Modul stellen die Hütten dar, von denen stets 12 im Spiel sind. Diese weisen allesamt Kosten sowie eine Fähigkeit auf. Am Ende eines Zuges darf jeder Spieler eine beliebige Hütte (für Siegpunkte) kaufen und genießt nun deren Vorteil. So steigern sich etwa die Erträge verschiedener Felder oder es gibt am Ende Bonuspunkte. Da wir obendrein während der Schlusswertung die Punkte für den Hüttenkauf wieder gutgeschrieben bekommen, stellt sich die Frage ob sich der Kauf lohnt eigentlich nicht.



Fazit
Modulare Erweiterungen sind immer etwas undankbar zu bewerten, da stets einige Module gefallen, während andere nicht so gut ankommen. Ich beginn jetzt mal mit Letztgenannten. Oder besser: Letztgenanntem. Denn einzig das Bewässerungsmodul stieß bei uns auf wenig Gegenliebe. Da man hier für einen Arbeiter vier Bohnen bekommt, zugleich aber auch Kosten (in Form von Wasser) bezahlt,  muss schon alles zusammenkommen, dass es sich wirklich lohnt. Und das war bei uns einfach zu selten der Fall. Insbesondere am Platz scheitert es oft.

Wesentlich besser kamen dagegen die anderen Module an. So verleiht etwa die Schokolade etwas zusätzliche Spieltiefe, die Landkarten verringern das Glück und steigern die Planbarkeit. Das mag nicht jedem gefallen, insbesondere da auch die Spielzeit leicht ansteigt, persönlich bin ich aber sehr angetan. Auch die Hütten wirken sich spürbar aus und sorgen für deutlich mehr Variation und neue Optionen. Etwas schade finde ich, dass es die vollen Kosten am Ende zurück gibt. So stellt sich eigentlich nie die Frage ob, sondern nur welche Hütte man kauft. Und gerade zu Beginn kann hier durchaus auch das Glück darüber entscheiden, wer die beste Hütte bekommt.

Trotz der kleineren Schwächen bin ich von der ersten Erweiterung zu Cacao aber durchaus angetan, einige der Module sind inzwischen fester Bestandteil all meiner Partien. Eine zweite Meinung bekommt ihr übrigens bei Christoph von der Brettspielbox (HIER).

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