Donnerstag, 9. Februar 2017

Die Baumeister des Colosseum



Ein Umfang von mehr als 500 Metern, rund 80 Eingänge und eine Nutzungsdauer von fast 450 Jahren. Selbst heute ist das Kolosseum in Rom noch ein wahrlich beeindruckendes Bauwerk. Welch immenser Aufwand, welch Arbeitskraft hier hineingesteckt wurde, das können wir heute allenfalls erahnen. Oder besser: Wir konnten. Denn Die Baumeister des Colosseum (Klaus-Jürgen Wrede / Schmidt) zeigt nun, dass das Alles gar nicht so anstrengend war.

Denn eigentlich müssen wir nur einige wenige Rohstoffe sammeln und diese gegen Bauteile austauschen. Und das Beste: Selbst das macht zu großen Teilen der Konsul.




 
Ein beeindruckender Bauplatz
Auch wenn das Kolosseum zu Beginn noch wenig beeindruckend wirkt, lässt es doch schon Großes erahnen. Denn während die zu bauenden Elemente ganz klassisch neben den Plan gelegt werden, ist das Fundament des imposanten Bauwerkes die Spielbox selbst. In deren Einlage stecken wir nach und nach die Mauerteile, wodurch ein schickes dreidimensionales Werk entsteht. Doch bevor wir uns an dessen Anblick erfreuen können, muss natürlich einiges an Arbeit geleistet werden.


Der Konsul macht die Arbeit
Da allerdings niemand behauptet hat, dass wir diese Arbeit leisten müssen, schicken wir einfach mal den Konsul vor. Dieser bewegt sich stets entlang einem Rundkurs aus insgesamt sieben Feldern. Sind wir am Zug bewegen wir ihn ein Feld kostenlos oder einige zusätzliche für Bewegungsmarker. Am Zielfeld angekommen sammeln wir anfänglich zumeist Landschaftsplättchen, die dort in Reihe ausliegen. Also Plättchen nehmen und in die eigene Auslage legen. Obendrein produzieren nun die Plättchen alle Spieler Rohstoffe (Karten), die dem nun vorne liegenden Geländetyp entsprechen. Da wir zu Beginn allerdings auf vier Handkarten beschränkt sind, sollten wir schnellstmöglich Lagerplättchen erwerben. Und auch Plättchen mit zusätzlichen Bewegungspunkten sind ratsam, steigert dies doch unsere Zugmöglichkeiten deutlich. 


Ein Weltwunder entsteht
Kommen wir zum wichtigsten Teil. Denn anstatt Rohstoffe zu sammeln, können wir diese auch für den Bau des Kolosseums verwenden. Vier verschiedene Bauteile mit unterschiedlichen Kosten und Siegpunkten liegen dazu jeweils aus. Errichten wir eines, stecken wir dieses in den Spielplan und nehmen uns entsprechend Punkte. Wenig überraschend endet das Spiel, sobald das Kolosseums errichtet wurde und der punkteträchtigste Spieler zum obersten Bauherren gekürt wird.


Fazit
Die Baumeister des Colosseum weiß vom ersten Moment an durch die Ausstattung zu beeindrucken. Die Box dient zugleich als Basis für das Bauwerk und das wachsende Kolosseum spiegelt wunderbar den Spielfortschritt wieder. Auch der Spielverlauf ist nicht kompliziert, selbst wenn die Regel an der einen oder anderen Stelle nicht ganz optimal ausfällt. Gerade Gelegenheitsspieler werden an den schnellen aber dennoch nicht trivialen Entscheidungen ihren Spaß haben, ebenso wie am durchweg gelungenen Spannungsbogen. Fast mit jeder Runde steigen unsere Optionen, die Kartenauswahl nimmt zu und auch die erzielbaren Punktzahlen werden größer. Das garantiert Spannung bis zum Schluss, ohne dass die Anfangsphase an Bedeutung verliert. Indem jeder auch von den gegnerischen Zügen profitieren kann, bleiben Wartepausen obendrein quasi aus.

Für etwas erfahrenere Spieler oder nach einigen Partien hätte ich mir allerdings ein klein wenig mehr Abwechslung gewünscht. Dem Spiel liegt zwar eine Minierweiterung bei, mit der die Auswirkungen eines Feldes variiert werden. Um einen wirklichen Einfluss auf den Spielverlauf zu haben ist das aber zu wenig. Nicht ganz gelungen ist auch der Spielplan. Die uneinheitlichen Felder sorgen gerade zu Beginn immer mal wieder für Verwirrung. Zuletzt empfanden wir auch das Spiel zu zweit als schwächer. Hier kann gerade am Anfang sehr viel durchgeplant werden, was den Spielfluss ausbremst.

Bleibt schlussendlich dennoch ein gelungenes Familienspiel, dass gerade durch seine Aufmachung und den (zumeist) flotten Verlauf zu gefallen weiß. Eine zweite Meinung findet ihr übrigens bei der Brettspielbox (HIER).


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen