Mittwoch, 17. April 2013

Pegasus-Spiele-Clubtage Frühjahr 2013



Brettspielfachgeschäfte sind in Deutschland leider noch immer nicht so flächendeckend präsent, wie sich viele von uns dies wünschen würden. In Ermangelung persönlicher Beratung sind viele Spieler demnach auf Informationen aus dem Internet angewiesen, um sich für oder gegen ein bestimmtes Spiel zu entscheiden. Doch auch die beste Review kann niemals so viele Informationen liefern wie ein Probespiel. Um diese Lücke zu füllen, schossen in den vergangenen Jahren fast allerorten Spieleclubs aus dem Boden. Hier stellen die Veranstalter und Besucher zumeist Spiele aus der eigenen Sammlung zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung. Dass dies nicht selten auch mit Kosten verbunden ist, überrascht dabei kaum. Umso löblicher, wenn Spieleverlage sich entscheiden, solche Veranstaltungen mit der Bereitstellung von Spielen oder zusätzlichem Material zu unterstützen. Der hessische Verlag Pegasus hat dafür 2011 die Clubtage gegründet.

Ebenjene Clubtage finden inzwischen in der vierten Auflage statt und ermöglichen Spielvereinen, Pegasus-Neuheiten im Rahmen eines Events vorzustellen und probezuspielen. Im vergangenen Herbst handelte es sich dabei um Thunderstone Advance, Panic Station, Milestone und Eminent Domain. Auch in diesem Frühjahr sind die vorgestellten Spiele wieder illuster besetzt. Bei McMulti und Smash Up handelt es sich um Spiele die bereits seit Ende des vergangenen Jahres erhältlich sind und die ich bereits in Form einer Review vorgestellt habe. City Tycoon und Rialto sind dagegen noch druckfrisch. Zu beiden Spielen werden Tests folgen sobald ich noch einige weitere Runden spielen konnte. Einige erste Impressionen will ich euch dabei allerdings nicht vorenthalten.

City Tycoon
Links zu sehen sind die 4 wackeren Spieler (das hinten links bin übrigens ich, vorne links seht ihr Martin von www.SpielErleben.de) die sich als Stadtherren an City Tycoon versuchten. Ähnlich wie in 7 Wonders wählen wir dabei zu Beginn jeder der 4 Runden die Gebäude, die wir im weiteren Rundenverlauf zu spielen gedenken. Wasser- und Stromkraftwerke generieren Energie die wir zum Betreiben der Gebäude benötigen. Da Energie allerdings nicht einfach umherfliegt, muss diese über die Plättchen zum Abnehmer transportiert werden. Es gilt also in der Nähe von Kraftwerken zu bauen und die Wege kurz zu halten. Je nach Gebäude lässt sich aus Energie Geld oder Siegpunkte generieren. Graue Plättchen sorgen für zusätzliche Effekte (etwa Siegpunkte bei der Verwendung benachbarter Plättchen), lila Plättchen liefern bei richtiger Bauweise viele Siegpunkte zum Spielende. Dabei gilt es bereits bei der Plättchenwahl einiges zu bedenken, aber auch der richtige Einsatz der vorhandenen Energie will wohlüberlegt sein. All das war mir auch zu Spielbeginn theoretisch durchaus klar, änderte allerdings nichts an der Rechts zu sehenden, deutlichen Niederlage meinerseits (ich bin übrigens Schwarz). City Tycoon kam dabei bei den Mitspielern mehrheitlich gut an. Einzig die recht lange Spielzeit bei grüblerischen Mitspielern fiel negativ auf. Diesbezüglich erwarte ich allerdings eine deutliche Verbesserung mit steigender Spielerfahrung oder reduzierter Besetzung.
 
Nicht vorenthalten will ich euch an dieser Stelle die anschließende Runde Love Letter (natürlich die englischsprachige Version, nicht die noch nicht erschienene Deutsche). Aus mir noch nicht ersichtlichen Gründen scheint mich bei diesem Spiel regelmäßig das Glück zu verlassen und ich konnte erneut nur eine einzige Runde für mich entscheiden. Da Bilder einer peinlichen Niederlage pro Tag durchaus ausreichen, habe ich auf ein entsprechendes Bild verzichtet.



Rialto
Während Martin und ich uns also um den Aufbau einer ganzen Stadt kümmerten, gingen unsere Damen die ganze Sache eine Stufe entspannter an. In Rialto steht die Stadt nämlich von Beginn an. Einzig Brücken und Gondeln zwischen den einzelnen Stadtteilen wurden vergessen und wollen ergänzt werden. Über 6 Runden stehen uns dafür Karten zur Verfügung, die wir zuvor aus offenen Stapeln auswählen. Neben dem Bau oben erwähnter Stadtteilverbindungen regeln diese Karten auch den Erwerb von Geld, das Platzieren eigener Vertreter in den Stadteilen und den Bau von Gebäuden. Ebenjene Gebäude liefern, neben Siegpunkte, vielfältige Sonderfähigkeiten die in den einzelnen Aktionsphasen zum Tragen kommen. Punkte gibt es ebenfalls für die Mehrheit in einzelnen Gebieten sowie den Besitz von Gold am Spielende. Auch Rialto wusste durchaus zu begeistern und spielt sich dabei deutlich schneller als etwa City Tycoon. Insgesamt auf alle Fälle ein schöner Abend mit netten Leuten und spannenden, neuen Spielen.


Wer Spaß am Spielen hat und in den nächsten Tagen und Wochen die Möglichkeit hat, sollte unbedingt darüber nachdenken eines der Pegasus-Club-Events zu besuchen, bis zum 28. April habt ihr dafür noch Zeit. Eine Liste aller Teilnehmer findet ihr unter http://www.pegasus.de/community/events/spieleclubtage/. Ich wünsche auf alle Fälle viel Spaß und einen verspielten Abend.

2 Kommentare:

  1. Ein schöner Bericht zu einem lustigen Abend!

    Finde besonders die Kurzspielbeschreibungen, die du hier verfasst hast, echt gelungen. Besser kann man City Tycoon und Rialto in wenigen Worten kaum auf den Punkt bringen.

    Danke auch für den Link auf die Spieleclubtage-Seite von Pegasus. Die hatte ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm. Und siehe da: Sonntag ein Termin in Siegburg. Mal schaun, ob sich da was ergibt :)

    PS: Wieso sind die Bilder so klein?
    PPS: Wer hat nochmal City Tycoon gewonnen?

    AntwortenLöschen
  2. Danke für das Lob, das nehme ich doch immer gerne an :)

    Was die Bilder angeht kämpfe ich aktuell noch etwas mit den Einstellungen. Ich wollte sie etwas komprimieren um den Seitenaufbau nicht zu sehr zu verlangsamen. Dabei hab ich wohl leicht übertrieben.

    Und wer gewonnen hat? Da war doch am Ende so etwas mit Tie-Breaker und Restgeld und so. Hab aber leider vollständig verdrängt wie das schlussendlich ausging :)

    AntwortenLöschen