Freitag, 7. August 2015

Nations: Das Würfelspiel

Mehr Würfel braucht das Land
Eine Zivilisation aufzubauen ist harte Arbeit. Das wissen wir nicht erst seit Nations (hier nachzulesen), dutzende weitere Spiele haben uns bereits Ähnliches gelehrt. Dachten wir zumindest. Denn urplötzlich bekamen diese Spiele Umsetzungen mit Würfeln und alles wurde einfacher. Vor einigen Monaten bekam nun auch Nations seine wohlverdiente Würfelvariante. Und aus dem ehemals komplexen Strategiespiel ist eine simple Würfelei geworden.

Trotz kurzer Spielzeit und einfacher Regeln bauen wir auch in Nations: Das Würfelspiel (Rustan Hâkansson / Asmodee) unser eigenes kleines Reich auf, inklusive Wundern, großen Anführern und Kollonien.






Vom Vorort zum Weltreich
Unser Reich besteht anfänglich aus nicht viel mehr als einigen rudimentären Gebäuden und Einheiten, die in der Summe mickrige 5 weiße Würfel liefern. Da dies natürlich viel zu wenig für ein echtes Weltreich ist, sollte dieser Missstand dringend beseitigt werden. Und dazu würfeln wir in jeder Runde unsere Würfel, die allesamt verschiedene Symbole liefern. Gerade zu Beginn wünschen wir uns dabei in erster Linie Geld und Schwerter, da diese einen Erwerb weiterer Gebäude, Wunder oder Kolonien aus der zentralen Auslage ermöglichen. Zumeist bieten ebenjene zusätzliche Würfel, die auch in deutlich besserer und spezialisierter Form zu erhalten sind. Aber auch Siegpunkte und Marker zum Neuwürfeln sind auf diesem Weg zu erhalten.






Von Punkten und Symbolen
Neben Geld und Schwertern finden sich auf den Würfel natürlich auch reichlich weitere Symbole. Um den Spielsieg nicht von vornherein abzuschreiben, sollte man etwa Wunder auf keinen Fall ignorieren. Erworben werden diese ganz einfach über Gold, zum Bau werden aber gewürfelte Baumaterialien benötigt. Punkte lassen sich ebenso über Nahrung und Schwerter generieren, wobei die benötigte Menge zu Rundebeginn bestimmt wird. Etwas spannender ist dabei der Kampf um die Vorherrschaft bei den Büchern. Jedes gewürfelte Buch bringt mich ein Feld auf der entsprechenden Leiste voran, jede Runde punkte ich für Mitspieler die ich auf diesem Wege hinter mir lasse. Nach gerade einmal 4 Epochen ist bereits Schluss und das erfolgreichste Imperium wird ermittelt.


Fazit
Beginnen wir das Fazit diesmal mit einem kurzen Vergleich zum eigentlichen Nations. Und hier lässt sich sagen, dass es zwar optisch und thematisch deutliche Parallelen gibt, beide Spiele aber ansonsten wenig gemein haben. Das Würfelspiel ermöglicht einen sehr schnell Einstieg, ist problemlos zu überblicken und zügig gespielt. Die grundlegenden taktischen Möglichkeiten beschränken sich zu Beginn auf die Jagd nach mehr und besseren Würfeln, im weiteren Spielverlauf auf die wenigen möglichen Punktequellen. Entsprechend sind die einzelnen Runden sehr schnell abgehandelt, Wartepausen entstehen so gut wie gar nicht.

Während das einfache Spielprinzip schnellen Spielspaß sicherstellt, fehlt es mir langfristig an Abwechslung. Im Prinzip stürzen sich zu Beginn alle Spieler auf die Würfel, wer hier das Nachsehen hat kommt kaum noch hinterher. Dadurch kann auch die Spielerreihenfolge schon zu Beginn der Partie über Wohl und Wehe entscheiden. Auch beim Erwerb der Punkte sind die Möglichkeiten begrenzt, die Partien wiederholen sich schnell.

Dennoch macht das Spiel Spaß. Die kurze Spielzeit und der einfache Spielverlauf laden immer mal wieder zu einer Runde zwischendurch ein. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


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