Vor rund 20 Jahren
beschäftigte ich mich noch nicht Tag und Nacht mit Brettspielen. Vielmehr
beanspruchten Sammelkarten- und Tabletop-Spiele einen nicht unerheblichen Teil
meiner Freizeit. Da diese stets knapp war, musste streng gehaushaltet werden.
Ein Spiel das Elemente aus beiden Welten vereinte, erschien da doch sehr
reizvoll. Zumindest bis zu den ersten Partien. Denn in der Realität ist
Diskwars damals gnadenlos gefloppt, heute erinnere ich mich fast nur noch an
die vielen Probleme. Dennoch klingt eine Neuauflage durchaus reizvoll und der
Wegfall des Sammelaspektes dürfte auch die Geldbörse schonen.
Gleichgeblieben ist bei
„Warhammer: Diskwars“ (Jolly, Litzsinger, Petersen / Heidelberger Spieleverlag)
eigentlich nur das grundlegende Prinzip. Wir erstellen unsere Armeen aus runden Pappscheiben und schicken diese in
die Schlacht um den Gegner auszulöschen
Die
Armeen
Das Grundset von
Warhammer: Diskwars bietet Scheiben von insgesamt 4 Fraktionen (Menschen, Orks,
Hochelfen und Chaos) die allesamt verschiedene Werte und Fähigkeiten aufweisen.
Bevor das Spiel beginnt, entscheiden wir uns für einen Anführer sowie mehrere
Truppen, solange deren Kosten den vorgegebenen Wert nicht übersteigen. Dazu
wählen wir noch einige passende Befehlskarten aus, platzieren gemeinsam Gelände
(Wälder, Hügel, Ruinen) auf dem Schlachtfeld und schon kann es losgehen.
Die
Aktivierung
Kaum auf dem Feld angekommen,
geht es auch schon rund. Zugleich spielen beide Seiten eine der gewählten
Befehlskarten. Damit wird einerseits bestimmt wie viele Einheiten wir
aktivieren dürfen, andererseits können wir für diesen Durchgang verschiedene
Sonderegeln erhalten. Obendrein wird anhand der Karten ermittelt, welcher
Spieler in dieser Runde zuerst am Zug ist. Was genau ist denn aber nun eine
Aktivierung?
Zumeist bedeutet dies,
dass sich die Scheibe bewegt oder eine Sonderfähigkeit bzw. einen Fernkampf
auslöst. Um sich zu bewegen wird eine Scheibe einfach mehrfach über die schmale
Seite gedreht (geflippt), so lange ihre Bewegungspunkte ausreichen. Ein
Fernkampfangriff dient dem (würfelbasierten) Dezimieren gegnerischer Truppen
und besondere Aktivierungsfähigkeiten
offerieren spezielle Effekte (Heilung, Verstärkung, etc.).
Sobald beide Spieler alle Truppen aktiviert oder alle Befehlskarten gespielt haben, folgt die Auswertung der Nahkämpfe.
Sobald beide Spieler alle Truppen aktiviert oder alle Befehlskarten gespielt haben, folgt die Auswertung der Nahkämpfe.
Der
Nahkampf
An dieser Stelle kämpfen
nun alle Scheiben gegeneinander, die sich zumindest an einer Stelle überlappen.
Dafür haben Diese unterschiedliche Werte für Angreifen und Zurückschlagen.
Erhält eine Einheit mehr Schaden als sie Lebenspunkte hat, wird sie vernichtet
und aus dem Spiel entfernt. Natürlich verfügen fast alle Truppen über mehr oder
weniger mächtige Fähigkeiten, die diese Regeln nach Belieben variieren. So
walzen Dampfpanzer gegnerische Einheiten einfach platt, Drachen speien Feuer
und Reitertruppen fallen dem Gegner in die Flanke. Die bestmögliche Nutzung
dieser Fähigkeiten ist einer der wichtigsten Bausteine für den Sieg.
Der
Sieg
Und wie genau gewinnen
wir nun Warhammer: Diskwars? Nun, den Gegner einfach vollkommen auslöschen hat
sich als durchaus adäquates Mittel herausgestellt. Habt ihr aber so einen
hochelfischen Hasenfuß als Gegner, der schon beim kleinsten Blutstropfen das
Weite sucht, müssen auch mal andere Mittel herhalten. Und hier kommen die
Missionskarten ins Spiel welche vorab bestimmen, wofür es in der Schlacht
Siegpunkte gibt. So müssen etwa gegnerische Helden vernichtet oder bestimmte
Punkte auf der Karte erreicht werden. Denn wenn der Gegner sich feige aus der
Schlacht verkrümelt, müssen eben mal wieder Siegpunkte entscheiden.
Fazit
Beginnen wir das Fazit doch direkt mit einem kurzen Vergleich zum eher enttäuschenden original Diskwars. Und hier kann ich direkt Entwarnung geben, denn das Spiel unterscheidet sich in sehr vielen und grundlegenden Elementen. Ganz allgemein funktionieren die einzelnen Spielelemente deutlich besser, das Konzept wurde an den richtigen Stellen weiterentwickelt und ergänzt. Dabei ist Warhammer: Diskwars deutlich komplexer und anspruchsvoller als die Aufmachung erwarten lässt. Hinter dem unscheinbaren Äußeren versteckt sich ein Spiel mit taktischem Tiefgang, bereits die Zusammenstellung der Armee lässt viel Spielraum für Überlegungen. Das Kennen der eigenen Stärken und Schwächen, das Ausnutzen des Geländes und die korrekten Kommandos sind für einen Sieg unerlässlich. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch eine steile Lernkurve sowie einen schwierigen Einstieg.
Beginnen wir das Fazit doch direkt mit einem kurzen Vergleich zum eher enttäuschenden original Diskwars. Und hier kann ich direkt Entwarnung geben, denn das Spiel unterscheidet sich in sehr vielen und grundlegenden Elementen. Ganz allgemein funktionieren die einzelnen Spielelemente deutlich besser, das Konzept wurde an den richtigen Stellen weiterentwickelt und ergänzt. Dabei ist Warhammer: Diskwars deutlich komplexer und anspruchsvoller als die Aufmachung erwarten lässt. Hinter dem unscheinbaren Äußeren versteckt sich ein Spiel mit taktischem Tiefgang, bereits die Zusammenstellung der Armee lässt viel Spielraum für Überlegungen. Das Kennen der eigenen Stärken und Schwächen, das Ausnutzen des Geländes und die korrekten Kommandos sind für einen Sieg unerlässlich. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch eine steile Lernkurve sowie einen schwierigen Einstieg.
Und damit wären wir auch
schon bei den Problemen. Und hier sei an erster Stelle das Regelwerk genannt.
Denn die Anleitung tut wenig dafür, den Einstieg zu erleichtern. Gerade in den
ersten Partien ist häufiges Nachlesen unerlässlich. Aufgrund des sehr
unstrukturierten Aufbaus lassen sich die benötigten Regeln dabei nur mit Mühe
finden, mein erstes Spiel habe ich nach 10 Minuten unergiebigem Blättern
abgebrochen. Viele kleine und eher unnötige Regeln erschweren den Einstieg
zusätzlich. Negativ fiel uns ebenfalls der teilweise enorme Glücksfaktor auf.
Bereits beim Platzieren des Geländes kann ein Spieler klar bevorteilt werden,
wenn etwa nur eine von 2 fernkampflastigen Armeen einen Hügel bekommt. Auch die
Bewegung der Truppen gestaltet sich nicht so einfach wie erhofft, ohne
passenden Untergrund verrutschen die Scheiben immer wieder, was gerade in
entscheidenden Situationen für Diskussionsstoff sorgen kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen