Mittwoch, 4. Juni 2014

Le Fantôme de l'Opéra

Mr. Jack 2.0
Ursprünglich als Roman veröffentlicht hat “Das Phantom der Oper” inzwischen als Film und Musical Weltruhm erreicht. Alleine die Bühnenfassung von Andrew Lloyd Webber begeisterte bislang Millionen von Zuschauern. Es wurde also langsam Zeit, dass der Roman auch die letzte Stufe zum Welterfolg erklimmt. Bruno Cathala und Ludovic Maublanc haben sich dieser Herausforderung angenommen und mit Le Fantôme de l'Opéra (Asmodee) nun endlich das Brettspiel zum Roman veröffentlicht.

Zwei Spieler übernehmen dabei die Rolle des Inspektors beziehungsweise des Phantoms. Während Ersterer den ungebetenen Gast finden will, versucht Letztgenannter möglichst lange im Verborgenen zu bleiben. Das Spielprinzip ist dabei von Mr. Jack übernommen, das Spiel unterscheidet sich (abseits vom Thema) nur in Details.




Bewegung
Zu Spielbeginn treiben sich insgesamt 8 Charaktere in verschiedenen Räumen der Oper herum, einer davon das Phantom. Während der Phantom-Spieler von vornherein weiß um wen es sich handelt, ist es nun die Aufgabe des Inspektors, den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen. Dazu werden jede Runde 4 der 8 Charaktere durch die Oper bewegt. Welche Charaktere dabei gewählt werden dürfen wird zufällig bestimmt. Je nach Runde wählt zuerst der Inspektor oder das Phantom, danach der Gegenspieler. Abseits von der Bewegung stehen den Charakteren besondere Fähigkeiten zur Verfügung die sie bei Ihrer Aktivierung nutzen können. So können Türen verschlossen, Stromausfälle verursacht oder Geheimgänge genutzt werden.

Furcht
Am Ende der Runde gibt der Phantom-Spieler an, ob das Phantom in dieser Runde spuken kann. Voraussetzung dafür ist, dass es sich entweder alleine in einem Raum oder in einem verdunkelten Bereich aufhält. Gleichzeitig kann der Inspektor nun anhand der Aussage einige Personen ausschließen und diese für Unschuldig erklären. Das Spiel endet, wenn eine Furcht-Skala ihr Ende erreicht (sprich: das Phantom oft genug gespukt hat) oder der Inspektor den Schuldigen zweifelsfrei benennen kann.


Mr. Jack
Bei einer Besprechung von Le Fantôme de l'Opéra darf natürlich eine Erwähnung von Mr. Jack nicht fehlen, auf dessen Spielprinzip es basiert. Wenn ihr bereits Mr. Jack besitzt, gibt es eigentlich keinen Grund euch Le Fantôme de l'Opéra zu kaufen. Wollt ihr euch aber zwischen beiden Spielen entscheiden, kann die Neuauflage durchaus empfohlen werden. Alleine das einstellbare Handicap für erfahrenere Spieler über die Furchtleiste stellt schon einen echten Mehrwert dar.

Fazit
Le Fantôme de l'Opéra ist ein eigentlich einfaches Spiel, dass aber mit ordentlich Regeln daherkommt. Alleine die 8 verschiedenen Charaktere haben allesamt besondere Fähigkeiten. Als Folge können das Regelstudium und die erste Partie durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nach dem Einstieg kann das Spiel aber mit seinem sehr kurzweiligen und durchgängig spannenden Spielverlauf, sowie einer sehr angenehmen Spielzeit von rund 30 Minuten punkten. Während das Ziel immer das gleiche ist, spielt sich fast jede Partie anders. Obendrein scheinen beide Seiten weitestgehend ausgeglichen, ein Ungleichgewicht kann ich nicht erkennen. Schlecht gezogene Personen können einem dabei schon einmal eine Partie kosten, zumeist gewinnt aber schlicht der bessere Spieler. Insgesamt also ein kurzweiliges Spiel für Zwischendurch und eine gelungene Neuauflage eines modernen Klassikers.


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