Amerika
mit Würfeln entdecken
Vor einiger Zeit
schickte uns Asmodee zusammen mit "Lewis & Clark" erstmals los Amerika zu
erforschen. Obwohl von vielen Kritikern hoch gelobt,
monierten mindestens ebenso viele Rezensenten den unnachgiebigen Spielverlauf
und lange Denkpausen. Nun, welche Möglichkeit wäre wohl besser geeignet diese
Probleme zu beheben, als eine Umsetzung als lockeres Würfelspiel?
Wobei, so locker ist Discoveries
(Cédrick Chaboussit / Asmodee) tatsächlich gar nicht. Zwar basiert das gesamte
Spiel auf Würfeln, aber die Erkundung eines Kontinents, die Befriedung von Indianerstämmen
und das Entdecken neuer Arten geschehen dann doch nicht so nebenbei.
Würfel
Um eine Partie
Discoveries zu gewinnen, sollten wir möglichst viele Gegenden erkunden und zugleich
auf die Hilfe von Indianerstämmen setzen. All das geschieht über verschiedene
Aktionsfelder, die wir mit passenden Würfelsymbolen aktivieren. Anfänglich
stehen uns dazu nur einige wenige Würfel der eigenen Farbe zur Verfügung. Von
diesen können wir jede Runde beliebig viele mit identischem Symbol auf passende
Felder einsetzen. Wird dabei das letzte Feld einer Aktion besetzt, löst diese
automatisch aus. Ansonsten nutzen wir einfach in der kommenden Runde weitere
Würfel.
Aktionen
Viele der möglichen
Aktionen dienen dabei dem Reisen. Ob zu Pferde oder per Floß, stets erhalten
wir beim Auslösen eine gewisse Anzahl an Fluss- oder Gebirgssymbolen. Die
benötigte Anzahl wird dabei von der aktuellen Reisekarte vorgegeben, die eine
Hauptquelle für Siegpunkte darstellt. Erfüllen wir eine dieser Karten (etwa
indem wir 3 Flüsse und 3 Berge bereisen), wandert sie in den eigenen
Siegpunktestapel. Bonuspunkte gibt es am Spielende, wenn wir nebenbei noch (auf
den Karten abgedruckte) fremde Arten sammeln.
Sollten wir in einer
Runde kein Interesse am Reisen haben, können wir die Würfel auch zum Anwerben von
Indianerstämmen nutzen. Diese bringen zu Spielbeginn einerseits graue Würfel
(welche wir nun nutzen können), andererseits aber auch besondere Fähigkeiten
oder bessere Aktionsfelder. Zuletzt bieten Indianerstämme noch Zelte, die am
Ende Punkte in einer Mehrheitenwertung bieten.
Wenn
die Würfel ausgehen
Ganz egal wie vorsichtig wir unsere Würfel nutzen, irgendwann gehen uns diese aus. Die meisten Aktionsfelder setzen nämlich voraus, dass die verwendeten Würfel nach der Nutzung auf eines von 2 Feldern in der zentralen Ablage wandern.
Ganz egal wie vorsichtig wir unsere Würfel nutzen, irgendwann gehen uns diese aus. Die meisten Aktionsfelder setzen nämlich voraus, dass die verwendeten Würfel nach der Nutzung auf eines von 2 Feldern in der zentralen Ablage wandern.
Haben wir entschieden
dass wir neue Würfel benötigen, verzichten wir auf das Einsetzen und nehmen uns
stattdessen Würfel zurück. Und hier bietet sich tatsächlich eines der
spannendsten Elemente von Discoveries. Denn nun können wir entweder alle Würfel
der eigenen Farbe einsammeln, oder aber alle Würfel von einem der Felder in der
zentralen Ablage. Und mit allen Würfeln sind auch tatsächlich alle gemeint. Auf
diesem Wege kommen wir nicht nur an neutrale Würfel sondern sogar an die Würfel
der Mitspieler, die wir nun selbst nutzen können. Zumindest bis der
entsprechende Spieler alle eigenen Würfel einsammelt und damit sogar unseren
Vorrat plündern kann.
Fazit
Abgesehen vom Thema hat Discoveries nicht mehr viel mit Lewis & Clark gemein. Der Einstig ist tatsächlich recht einfach, die möglichen Optionen überschaubar und Züge schnell abgehandelt. Zugleich bietet das Spiel durchaus einige Optionen und mögliche Vorgehensweisen, die Vielzahl der Karten sorgt für Abwechslung so dass auch nach mehreren Partien noch Neues entdeckt werden kann. Zugleich weist das Spiel ein angenehmes Maß an Interaktion auf. Das Verwenden fremder Würfel ist äußerst reizvoll, ohne dass die Mitspieler dabei störend auf das eigene Vorgehen einwirken können.
Natürlich ist aber auch
Discoveries keineswegs perfekt. So macht die Regel leider keinen guten Job beim
Erklären des eigentlich einfachen Spielprinzips. Simple Regelelemente werden
ständig wiederholt, andere wichtige Punkte dagegen fast schon versteckt.
Dadurch wird das Erlernen der Regel unnötig erschwert. Ebenfalls nicht ganz so
erfreulich fand ich persönlich das Spiel zu zweit. Das Element die Würfel der
Mitspieler zu verwenden kommt hier einfach zu wenig zum Tragen. Das Spiel macht
zwar auch auf diesem Wege Spaß, ist aber deutlich solitärer. Zuletzt fehlt es langfristig
etwas an Abwechslung, da es doch Schlussendlich immer nur um das Horten von
Karten geht.
Trotz der kleinere
Probleme bleibt Discoveries für mich eine durchaus gelungene und über mehrere
Partien reizvolle Würfelei für Zwischendurch.
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