Montag, 19. Oktober 2015

Zombicide: Angry Neighbors



Eine endlose Welle
Wie eine endlose Horde Untoter scheinen auch die Erweiterungen und Basissets zu Zombicide kein Ende zu nehmen. Kaum hat man eine erledigt, tauchen am Horizont drei neue auf. Angry Neighbors (Guiton, Lullien, Raoult / Asmodee) ist dabei die zweite große Erweiterung die mit den Basissets 1 bis 3 kombinierbar ist und für jedes davon eine Hand voll Szenarien enthält.

Dabei bietet die Erweiterung einiges Altbekanntes, gleichzeitig aber auch neue Ideen. So können uns etwa die namensgebenden Nachbarn hilfreich zur Hand gehen, während sich die neuen Zombies als noch penetranter als ihre Vorgänger erweisen.


 
Mehr Probleme…
15 Szenarien sind in der Box enthalten, jeweils 5 für jedes der bisherigen Basissets. Dazu gibt es natürlich einige neue Pappmarker, wie etwa Barrikaden, sowie neue Spielplanteile. Spannend hier sind die Gruben, in denen sich wunderbar große Zombiehorden oder gar Monstrositäten fangen lassen. Aber natürlich wartet die Box auch mit neuen Zombies auf. In diesem Falle bedeutet dies, dass ab jetzt Sucher mit von der Partie sind. Eigentlich sind diese Gesellen vergleichsweise harmlos. Wird allerdings eine Sucher-Karte gezogen, erhalten alle Sucher auf dem Plan sofort eine Extra-Aktivierung. Ein adäquater Sicherheitsabstand ist also anzuraten, da hier durchaus einige unangenehme Kettenzüge möglich sind. 



… einige Lösungen…
Natürlich wartet die Erweiterung nicht nur mit neuen Herausforderungen auf, auch Unterstützung für die wackeren Recken ist mit von der Partie. Wie in allen großen Boxen fallen die neuen Überlebenden besonders ins Auge. 4 davon gibt es an der Zahl, allesamt mit einer regulären sowie einer Überzombie-Seite, die das Weiterspielen als Zombie nach dem Tod erlaubt. Auch der Ultrarot-Modus (weiter Aufsteigen nach der Maximalstufe inklusive entsprechender Waffen) ist wieder mit von der Partie.

…und hilfreiche Hände
Die spannendste Neuheit dürfte dagegen die Begleiter sein, die in einigen Missionen gerettet werden können. Von diesem Moment an stehen sie den Überlebenden hilfreich zur Seite und können sich, wie diese, über den Spielplan bewegen und die Helden unterstützen. Was sie genau können hängt dabei natürlich von der Art ab. Während der Scharfschütze durchaus Unterstützungsfeuer geben kann, geht uns der Heimwerker beim Bau von Barrikaden zur Hand. Freundlicherweise machen die enthaltenen Kampagnen regen Gebrauch von den Verbündeten, wodurch sich der Kampf gegen die Zombiehorden wieder einmal deutlich abwechslungsreicher gestaltet.



Fazit
Was soll man in einem Fazit zu einem Spiel schreiben, von dem man bereits X Versionen rezensiert hat und das zu den meistgespielten Spielen meiner Sammlung gehört? Dass Zombicide spannend, abwechslungsreich und herausfordernd ist dürfte inzwischen klar sein. Daran ändert auch die Erweiterung wenig, die neuen Elemente steigern die Abwechslung vielmehr noch weiter. Einige der Missionen nehmen inzwischen fast schon epische Ausmaße an, der Spielspaß ist ungebrochen.

Dennoch fällt Angry Neighbors gegenüber den anderen Großboxen für mein Empfinden etwas ab. Und das liegt leider gerade an den neuen Zombies und den Verbündeten. Da ich üblicherweise alle Sets einfach zusammenwerfe, habe ich inzwischen einen gigantischen Zombiestapel. Und hier passiert es einfach zu selten, dass die Fähigkeit der Sucher aktiviert wird. Um wirklich Druck aufkommen zu lassen, sollte man sich auf ein Set beschränken, was wiederum die Abwechslung einschränkt. Auch die Verbündeten überzeugen zwar für sich genommen, aber nicht in Kombination mit älteren Szenarien. Es gibt zwar Regeln für die entsprechende Nutzung, allerdings wirken diese eher halbgar und machen das Szenario deutlich einfacher. Dass man alle 3 Basissets braucht um maximalen Nutzen aus der Erweiterung ziehen zu können hilft auch nicht gerade.

Warum bewerte ich das Spiel dann dennoch so positiv? Nun, es ist und bleibt Zombicide. Und auch mit diesem Set hatten wir wieder viel Spaß, spannende Partien und reichlich unterhaltsame Stunden.




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