Stichspiele gibt es wie
Sand am Meer. Und jedes Jahr erscheinen gefühlt dutzende Neue, die allesamt
nach der Aufmerksamkeit der Spieler heischen. Da muss man sich schon etwas
einfallen lassen, um in der Masse aufzufallen. Und sei es nur mit einem
seltsamen Titel. Und hier kann UGO! (Hoekstra, Jansen, Zuidhof / Kosmos)
durchaus punkten. Denn ein Titel der weniger Rückschlüsse auf das Spiel selbst
ermöglicht, ist schwer denkbar.
Was aber genau ist denn
nun UGO!? Nun, UGO! ist ein Stichkartenspiel. Wir spielen Karten, gewinnen
Stiche und sammeln damit am Ende Punkte. Zumindest sofern wir unsere Ländereien
mit ausreichend Bauern versorgt haben.
Die
Karten
Als Stichspiel sind die
grundlegenden Regeln von UGO! eher simpel. Jeder Spieler spielt pro Runde eine
seiner anfänglich 10 Handkarten aus. Diese existieren in 5 Farben und in Zahlen
von 0 bis 8. Beim Ausspielen herrscht bedienpflicht, wenn möglich muss also die
gleiche Farbe ausgelegt werden wie bei der angespielten Karte. Eine Trumpffarbe
existiert allerdings nicht, der Stich geht schlicht an denjenigen der die
höchste Karte ausgespielt hat. Wer gewinnt sammelt alle Karten ein und verteilt
diese in seinen Ländereien. Und damit wären wir auch bei der grundlegenden
Besonderheit von UGO!.
Ländereien
und Bauern
Jeder Spieler verfügt
über insgesamt 5 Ländereien. Wird ein Stich gewonnen werden die Karten nach
Farben sortiert den einzelnen Landstrichen zugeordnet. Dabei liegt die zuletzt
gewonnene Karte immer oben. Wer also eine rote 8 bekommt, muss diese auf
bereits ausliegende rote Karten legen. Dies kann durchaus ärgerlich sein, zählt
doch am Ende nur die oberste Karte für die Punkte. Und auch das nur, wenn man
ausreichend Bauern gesammelt hat. Diese sind über diverse Karten zu erwerben
und für den Spielsieg unerlässlich. Denn jeder Landstrich der nicht mit
ausreichend Bauern versorgt wurde kostet am Ende Punkte, sofern eine Karte auf
dem entsprechenden Feld liegt. Zu viele Farben zu sammeln kann also ebenso
gefährlich sein, wie zu wenige Stiche zu gewinnen.
Fazit
Wie aus der Beschreibung
bereits hervorgehen dürfte, kann UGO! ein sehr frustrierendes Spiel sein. Wenn
die eigene 8 von einer 0 überdeckt wird oder am Ende noch Punktekarten auf
Ländereien ohne Bauern landen, ist Frust fast garantiert. Gleichzeitig kann der
Einfluss auf den Spielverlauf bei UGO! überschaubar sein, die eigenen Optionen
hängen immer auch von den Karten ab. Und zuletzt funktioniert das Spiel zwar
auch zu zweit, wirklich unterhaltsam ist es in dieser Minimalbesetzung
allerdings nicht.
Und dennoch macht UGO!
durchaus Spaß. Das eingängige und simple Spielprinzip gepaart mit neuen Ideen heben
das Spiel doch aus der Masse der aktuellen Stichspiele heraus. Die
Schadenfreude wenn ein eigener Plan aufgeht, die Begeisterung wenn man kurz vor
Schluss noch den benötigten Bauern bekommt, all das macht einfach Spaß.
Insbesondere in größeren Runden kommt so Stimmung auf, obwohl der Chaosfaktor
dabei auch deutlich steigt.
Damit ist UGO! für mich zwar
kein herausragendes Spiel, aber dennoch eine gerne gesehene Abwechslung.
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