Freitag, 28. Februar 2025

Bomb Busters

Die Zeit tickt unaufhörlich, Schweiß rinnt über unser Gesicht, in den Augen unserer Mitstreiter ist pure Panik zu erkennen… Oder wäre sie zumindest, wenn die übergroßen Kulleraugen nicht viel zu niedlich schauen würden. Denn in Bomb Busters (Hisashi Hayashi / Pegasus Spiele) müssen wir zwar Bomben entschärfen, als comic-hafte Tiergestalten wirkt das Alles aber direkt viel weniger bedrohlich.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eine Vielzahl von Bomben
Trotz der niedlichen Grafik hat es Bomb Busters in sich. Denn offensichtlich gibt es hier nicht nur einen Bombenleger, sondern direkt ein ganzes Rudel. Das hat auch zur Folge, dass uns insgesamt 66 Missionen erwarten, natürlich mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Aber beginnen wir von vorne. Oder besser, fast von vorne. Denn erst ab Mission 4 sind zumindest alle Grundregeln enthalten, alles davor gilt als Sicherheitstraining und dient eher dem Vermitteln der Regeln.
 
 
Ab Mission 4 wird es heiß
Um eine Bombe zu entschärfen, müssen Kabel mit den Werten von 1 bis 12 durchgeschnitten werden. Die Kabel liegen dabei jeweils in Form von Pappplättchen und in aufsteigender Folge auf den Tableaus der Spielerinnen. Die genauen Werte sind nur für den Besitzer sichtbar, was die Mitspielenden auf dem Tableau haben, können wir nur raten. Wobei… eigentlich nicht. Denn schon vorweg wird eine Zahl markiert, wir haben also erste Anhaltspunkte. Dazu kommt jede Zahl nur viermal vor, wir können also auch mit den Wahrscheinlichkeiten spielen. Und das müssen wir auch. Denn abwechselnd zeigen wir nun auf ein Plättchen und nennen hoffentlich die korrekte Zahl. Ziel dabei ist es, Paare mit unseren eigenen Plättchen zu bilden. Nur wenn ich selbst eine 6 habe, darf ich auch bei einem Mitspieler auf eine vermeintliche 6 zeigen. Ist die Ansage korrekt, werden beide Kabel aufgedeckt. Ein Fehler kostet ein Leben, bringt dafür aber einige Informationen. Denn einerseits benennt der Mitspieler das Plättchen, andererseits ist auch klar, dass die entsprechende Nummer auf meinem Tableau vorhanden ist.
 
Die Herausforderungen nehmen zu
Die ersten Missionen sind ein gelungener Einstieg, auf Dauer benötigen wir aber schon größere Herausforderungen. Welch Glück also, dass sich in der Schachtel mehrere Boxen mit zusätzlichem Material und neuen Regeln befinden. So bekommen wir besondere Ausrüstung, müssen Kabel in der richtigen Reihenfolge durchtrennen oder erhalten Anweisungen über das Smartphone. Für Abwechslung ist also gesorgt.
 
 
Fazit
Das grundlegende Prinzip von Bomb Busters ist sicherlich nicht neu. Zahlen anhand begrenzter Informationen und ohne Kommunikation zu entschlüsseln, konnten wir in den vergangenen Jahren an viele Stellen üben. Und doch schafft es Bomb Busters, ähnlichen Werken mindestens eine weitere Ebene hinzuzufügen. Denn während die ersten Missionen noch recht Simpel ausfallen und einen schnellen Einstieg ermöglichen, bietet die Kampagne langfristig Spaß. Hier will eigentlich niemand nach nur einer Partie aufhören. Viel zu schnell ist man im Ablauf gefangen, will die nächste Box öffnen und die neuen Ideen erkunden. Neue Ansätze sorgen für Abwechslung und variieren den Spielverlauf, ohne zu sehr am Grundprinzip zu kratzen. Dazu kommt, dass die Spielenden mit dem Spiel wachsen. Anfänglich steht das eigene fehlerfreie Spiel im Vordergrund, später wird mit den Tipps gezielt den Mitspielern geholfen. Und so können am Ende sogar Herausforderungen gemeistert werden, die anfänglich unmöglich gewirkt haben.
 
Wenn man unbedingt über etwas meckern will (und natürlich will ich das), dann bietet sich das Material an. Die Kabel sind etwas klein und verrutschen leicht, stellenweise wird es etwas unübersichtlich. Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau. Gleiches gilt für ein paar Missionen, die für meinen Geschmack etwas zu sehr vom Glück abhängig sind. Aber dass bei 66 Missionen nicht alle jeden Geschmack treffen, ist wohl kaum zu vermeiden. 
 

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