Die Zeit tickt unaufhörlich, Schweiß
rinnt über unser Gesicht, in den Augen unserer Mitstreiter ist pure Panik zu
erkennen… Oder wäre sie zumindest, wenn die übergroßen Kulleraugen nicht viel
zu niedlich schauen würden. Denn in Bomb Busters (Hisashi Hayashi / Pegasus
Spiele) müssen wir zwar Bomben entschärfen, als comic-hafte Tiergestalten wirkt
das Alles aber direkt viel weniger bedrohlich.
Eine Vielzahl von Bomben
Trotz der niedlichen Grafik hat es Bomb
Busters in sich. Denn offensichtlich gibt es hier nicht nur einen Bombenleger,
sondern direkt ein ganzes Rudel. Das hat auch zur Folge, dass uns insgesamt 66
Missionen erwarten, natürlich mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Aber beginnen
wir von vorne. Oder besser, fast von vorne. Denn erst ab Mission 4 sind
zumindest alle Grundregeln enthalten, alles davor gilt als Sicherheitstraining
und dient eher dem Vermitteln der Regeln.
Ab Mission 4 wird es heiß
Um eine Bombe zu entschärfen, müssen Kabel
mit den Werten von 1 bis 12 durchgeschnitten werden. Die Kabel liegen dabei
jeweils in Form von Pappplättchen und in aufsteigender Folge auf den Tableaus
der Spielerinnen. Die genauen Werte sind nur für den Besitzer sichtbar, was die
Mitspielenden auf dem Tableau haben, können wir nur raten. Wobei… eigentlich
nicht. Denn schon vorweg wird eine Zahl markiert, wir haben also erste Anhaltspunkte.
Dazu kommt jede Zahl nur viermal vor, wir können also auch mit den Wahrscheinlichkeiten
spielen. Und das müssen wir auch. Denn abwechselnd zeigen wir nun auf ein
Plättchen und nennen hoffentlich die korrekte Zahl. Ziel dabei ist es, Paare
mit unseren eigenen Plättchen zu bilden. Nur wenn ich selbst eine 6 habe, darf
ich auch bei einem Mitspieler auf eine vermeintliche 6 zeigen. Ist die Ansage
korrekt, werden beide Kabel aufgedeckt. Ein Fehler kostet ein Leben, bringt dafür
aber einige Informationen. Denn einerseits benennt der Mitspieler das
Plättchen, andererseits ist auch klar, dass die entsprechende Nummer auf meinem
Tableau vorhanden ist.
Die Herausforderungen nehmen zu
Die ersten Missionen sind ein gelungener
Einstieg, auf Dauer benötigen wir aber schon größere Herausforderungen. Welch
Glück also, dass sich in der Schachtel mehrere Boxen mit zusätzlichem Material
und neuen Regeln befinden. So bekommen wir besondere Ausrüstung, müssen Kabel
in der richtigen Reihenfolge durchtrennen oder erhalten Anweisungen über das
Smartphone. Für Abwechslung ist also gesorgt.
Fazit
Das grundlegende Prinzip von Bomb
Busters ist sicherlich nicht neu. Zahlen anhand begrenzter Informationen und
ohne Kommunikation zu entschlüsseln, konnten wir in den vergangenen Jahren an
viele Stellen üben. Und doch schafft es Bomb Busters, ähnlichen Werken
mindestens eine weitere Ebene hinzuzufügen. Denn während die ersten Missionen
noch recht Simpel ausfallen und einen schnellen Einstieg ermöglichen, bietet
die Kampagne langfristig Spaß. Hier will eigentlich niemand nach nur einer
Partie aufhören. Viel zu schnell ist man im Ablauf gefangen, will die nächste
Box öffnen und die neuen Ideen erkunden. Neue Ansätze sorgen für Abwechslung
und variieren den Spielverlauf, ohne zu sehr am Grundprinzip zu kratzen. Dazu
kommt, dass die Spielenden mit dem Spiel wachsen. Anfänglich steht das eigene
fehlerfreie Spiel im Vordergrund, später wird mit den Tipps gezielt den
Mitspielern geholfen. Und so können am Ende sogar Herausforderungen gemeistert
werden, die anfänglich unmöglich gewirkt haben.
Wenn man unbedingt über etwas meckern
will (und natürlich will ich das), dann bietet sich das Material an. Die Kabel
sind etwas klein und verrutschen leicht, stellenweise wird es etwas
unübersichtlich. Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau. Gleiches gilt für
ein paar Missionen, die für meinen Geschmack etwas zu sehr vom Glück abhängig
sind. Aber dass bei 66 Missionen nicht alle jeden Geschmack treffen, ist wohl
kaum zu vermeiden.
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