Dienstag, 13. Februar 2018

EXIT: Set 3 (???, Schatz, Orient-Express)



Es nimmt einfach kein Ende. Egal aus wie vielen Verliesen wir entkommen, egal wie viele Unterwasserabenteuer wir erfolgreich bestreiten oder wie viele alte Relikte wir aufstöbern… es finden sich immer wieder neue Aufgaben. Schuld daran haben, zu einem nicht ganz unwesentlichen Bestandteil, das Ehepaar Brand und der Kosmos Verlag. Denn kaum haben wir die Fälle vier bis sechs der EXIT-Reihe gelöst, gibt es auch schon wieder Nachschub. Diesmal mit „Die ???: Das Haus der Rätsel“, „Der versunkene Schatz“ sowie „Der Tote im Orient-Express“.
 

Rätselraten
Eine Beschreibung des Spielablaufs könnte ich mich ja eigentlich sparen, dürften die meisten von euch doch bereits den einen oder anderen Fall kennen und gelöst haben. Dennoch will ich zumindest einen kurzen Abriss geben: Nach wie vor geht es darum, gemeinsam und möglichst zügig Rätsel zu lösen. Das Material beschränkt sich zumeist auf eine Handvoll Karten, ein wenig Pappe und hier und ein kleines Gimmick. Die Karten und ein beiliegendes Heft geben dabei stets an, welche Rätselkarten wir ziehen dürfen. Lösen wir ein Rätsel, erhalten wir einen dreistelligen Code, den wir auf der beiliegenden Scheibe abtragen. Ist die Lösung korrekt, gibt es neues Material. Bei einem Fehler (oder fehlenden Ideen), stehen uns Hilfekarten zur Verfügung, die uns Stück für Stück der Lösung näherbringen. Nach zumeist zehn Rätseln ist Schluss, Dauer und benötigte Hilfekarten geben nun unsere Punkte an. 


Geschichte ist Trumpf
Einer der am häufigsten gehörten Kritikpunkte der EXIT-Reihe betraf die schwache thematische Einbindung. Zwar waren die einzelnen Rätsel eines Falles mehr oder weniger lose miteinander verknüpft, eine wirklich packende Geschichte konnte man dem Spiel aber nun wirklich nicht unterstellen. Genau hier finden sich im neuen Set nun die spannendsten Neuerungen. Insbesondere „Der Tote im Orient-Express“ trumpft mit einer gelungenen Rahmenhandlung auf. Während des Spiels finden wir immer wieder neue Indizien die wir, ganz im Sinne der Vorlage, zum Überführen eines Mörders benötigen. Dabei ist es durchaus möglich, die Box zu meistern, den Täter aber entkommen zu lassen. Im Gegenzug ist der Fall (und auch der Fall der drei Fragezeichen) deutlich linearer als gewohnt, häufig hat man nur das Material für genau ein Rätsel vor sich liegen.

Fazit
Die ersten EXIT-Fälle haben mit ihrem Erscheinen die Messlatte für Escape-Spiele sehr hoch gehängt. Da erscheint es fast zwangsläufig, dass diese Vorgabe früher oder später gerissen wird. Doch noch kann ich beruhigen. Denn das Niveau wurde nicht nur gehalten, die neuen Fälle bieten tatsächlich sogar noch mehr als ihre Vorgänger. Die Rätsel sind gewohnt kreativ und abwechslungsreich, es warten nach wie vor viele Überraschungen und die gelungene Hintergrundgeschichte sorgt für zusätzliche Spannung. Auch die Angabe des Schwierigkeitsgrades deckt sich bislang mit meinen Erfahrungen und bietet eine gute Orientierung.

Natürlich sind dabei nicht alle Rätsel gleichermaßen spannend, manche davon arten eher in Fleißarbeit oder Herumprobieren aus. Der überwiegende Teil der Aufgaben weiß aber absolut zu überzeugen. Auch würde ich die EXIT-Fälle nicht alleine angehen wollen. Dennoch sind das absolute Kleinigkeiten, gemessen am Gesamteindruck. EXIT begeistert einmal mehr.


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