Auf der Spielwarenmesse in
Nürnberg konnte ich, vor inzwischen mehr als 8 Monaten, einen ersten Blick auf
Fringers werfen. Bereits zu dieser Zeit war die Nervosität bezüglich Covid-19
zu spüren, auch wenn noch keiner ahnen konnte, wie stark sich das Virus auf
unseren Alltag auswirken wird. Dass Abacusspiele mit der Veröffentlichung von
Fringers (Asger Harding Granerud & Daniel Skjold Pedersen) allerdings wohl
kaum einen schlechteren Zeitpunkt hätte treffen können, das hat sich damals
schon angedeutet. Denn ohne Berührung funktioniert das Spiel einfach nicht.
Kontaktlose Vorbereitungen
Allenfalls die
Vorbereitungen von Fringers laufen noch weitestgehend kontaktlos ab. Denn jeder
Spieler zieht ungefähr fünf verschiedenfarbige Ringe aus einem Beutel und
steckt diese zufällig auf die eigenen Finger der rechten Hand. Dazu werden noch
Auftragskarten gezogen und die Zeitleiste vorbereitet. Mehr gibt es nicht zu
tun bevor wir mit dem Spiel beginnen.
Ringe verteilen
Ab jetzt läuft die Zeit
und wir beginnen, Ringe von unserer Hand auf die Finger des linken Nachbarn zu
stecken. Als Einschränkung gilt eigentlich nur, dass keine zwei gleichfarbigen
Ringe übereinander liegen dürfen. Dennoch sollte man sich natürlich ein paar
Gedanken machen. Denn um zu gewinnen, müssen Aufgabenkarten erfüllt werden. Im
leichtesten Schwierigkeitsgrad muss bei jedem Spieler ein passender Ring auf
jedem Finger platziert werden. Zumeist müssen die Ringe dafür über mehrere
Stationen wandern, ein gewisses Maß an Kommunikation ist entsprechend
unabdingbar.
Immer mehr, immer
schneller
Ist der einfachste
Schwierigkeitsgrad zu simpel, müssen später mehrere Ringe übereinander liegen,
einzelne Finger dürfen gar nicht mehr verwendet werden oder ein Glitzerring
stört die eigene Planung. Und während wir all das im Blick behalten, müssen wir
immer wieder die Sanduhr wenden. Denn sobald diese durchgelaufen ist oder das
Ende der Zeitleiste erreicht, haben wir verloren. Haben dagegen alle Spieler
ihre Aufgabe erfüllt, ist das Spiel gewonnen.
Fazit
Fringers gehört zu jenen
Spielen, die bereits beim Zuschauen Lust auf eine Partie machen.
Zumeist genügt ein Blick,
um die Regeln zu verstehen und mit dem Tauschen der Ringe zu beginnen. Gerade zu
Beginn geht es dabei hoch her, der kooperative Ansatz sorgt für Stimmung (und
Lärm) am Tisch. Die neuartige Aufgabenstellung benötigt zwar eine gewisse
Eingewöhnung, störend ist das aber nicht. Vielmehr ist es genau diese Phase im
Spiel, die am meisten Spaß macht. Und wenn es dann doch zu leicht wird, lässt
sich der Schwierigkeitsgrad schrittweise anheben.
Trotz dieser Möglichkeiten
schafft es Fringers aber zumeist nicht, die anfängliche Begeisterung zu halten.
Dafür bietet das Spiel schlicht zu wenig Abwechslung. Unabhängig davon, ob die
Gruppen schnell besser werden oder eher auf dem niedrigen Schwierigkeitsgrad
verharren, lässt die Motivation zumeist nach wenigen Runden nach. Der Ablauf
ist am Ende schlicht zu repetitiv, zu wenig überraschend. Darüber hinaus ist das
Spiel leider auch recht fehleranfällig. Dass farbgleiche Ringe aufeinander
gesteckt werden ist keine Seltenheit, ebenso wie die Sanduhr zu vergessen.
Gerade in den Phasen, in denen es hoch her geht, passiert das leider sehr
schnell und sorgt dann für Frust. Hier wäre ein Timer sicher die bessere Lösung
gewesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen