Dutzende von
Escape-Spielen haben wir inzwischen gelöst, keine einzige EXIT-Box ist vor uns
sicher. Und dennoch habe ich das Gefühl, dass uns ständig neue Hürden in den
Weg geworfen werden. Jetzt müssen wir unsere Rätsel sogar schon selbst
zusammenbauen, bevor wir unsere grauen Zellen anstrengen dürfen. Denn neben der
gewohnten Kost beinhaltet das neue EXIT-Puzzle - Der verschollene Tempel (Inka
& Markus Brand, Juliane Voorgang / Kosmos) inzwischen auch vier… Puzzle.
Exit
Wer Exit bislang noch
nicht kennt, der hat etwas verpasst. Und sei an dieser Stelle auf eine
beliebige der vielen Rezensionen verwiesen, die ich bereits dazu verfasst habe.
Für alle anderen: Auch bei der Puzzle-Variante geht es in erster Linie um das
Lösen von Rätseln und dem damit verbundenen Voranschreiten in der Geschichte. Diese
wird in Form von zehn kleinen Heftchen erzählt, die wir nach und nach
freispielen. Ansonsten ändert sich wenig. Mit einer Ausnahme: Ab und an werden
wir dazu aufgefordert, ein neues Puzzle zusammenzulegen.
Puzzle
Nein, ich erkläre euch
jetzt ganz bestimmt nicht, wie Puzzle funktionieren. Nur so viel: Vier davon
befinden sich in der Box, jedes davon besteht aus 88 Teilen. Einerseits dienen
diese ganz klassisch als Bild mit verschiedenen Hinweisen und Rätselelementen.
Damit übernehmen sie quasi ein wenig die Rolle des Szenarioheftes im klassischen
Exit. Darüber hinaus sind sie aber häufiger auch Bestandteil der Rätsel und
bieten dabei Möglichkeiten, die sonst wohl nicht auf diesem Wege hätte
umgesetzt werden können.
Fazit
Zugegeben, ich war
ziemlich skeptisch. Zum einen bin ich kein großer Puzzlefan, zum anderen konnte
ich mir schwer vorstellen, dass das wirklich ein Ansatz für spannende neue
Rätsel ist. Tja, so kann man sich täuschen. Denn bei Exit macht mir sogar das
Puzzeln Spaß. Die eher langsamen und entspannenden Phasen sind ein schöner
Kontrast zu den hektischen Knobelrunden. Zudem nutzt man die Zeit natürlich für
ein paar Blicke auf die Teile und beginnt bereits während des Zusammensetzens
mit Spekulationen über mögliche Lösungen. Das macht Spaß, beruhigt etwas den
Puls und lässt uns dennoch weiterhin mitfiebern. Doch nicht nur das, auch die
Rätsel sind weiterhin wirklich gelungen. Für manche davon hätte es kein Puzzle
benötigen, andere nutzen die gegebenen Möglichkeiten konsequent und spannend
aus. Klar, nicht jedes Rätsel ist etwas Besonderes. In der Summe aber, kann
auch diese Box wieder komplett überzeugen.
Was ich dagegen etwas
schade finde: Der Berg des Materials, das bereits nach einer Partie im Müll
landet, nimmt deutlich zu. Das war bereits bei den klassischen Exit-Spielen der
Fall, aber nicht wirklich vermeidbar. Inzwischen werden aber deutlich weniger
Teile zerschnitten, bemalt oder anderweitig unbrauchbar gemacht. Anders als im
Original, wären hier mit sehr wenig Aufwand weitere Partien möglich. Klar, es
handelt sich nach wie vor nur um Papier / Pappe. Dennoch bedauerlich, dass
keine bessere Möglichkeit gefunden wurde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen