Samstag, 19. Februar 2022

Armonia

Bei Armonia (Uwe Rosenberg / Skellig Games) bewegen wir unsere Klangscheiben in Tempel und suchen unterwegs die schönsten Klänge der Natur, um Klangmeister zu werden. Ja, OK, ich habe auch keine Ahnung was uns die Rückseite der Box da jetzt genau sagen will. Also hier die Übersetzung: Bei Armonia nutzen wir Würfel, um unsere Holzscheiben über einen Plan zu bewegen und als Erster die Zielfelder zu erreichen. 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bewegung per Zahl
Bleiben wir fürs Erste noch mal im Duktus des Spiels. Demnach ist es unser Ziel, vier der sechs Klangscheiben auf die letzten Tempelfelder der passenden Reihen zu bugsieren. Doch um die Tempel überhaupt zu erreichen, müssen wir dies Klangscheiben erst mal über den Plan bewegen. Und hier kommen die Würfel ins Spiel. Sieben davon stehen uns zur Verfügung, die wir im eigenen Zug bis zu dreimal würfeln. Steht das Ergebnis fest, bewegen sich unsere Scheiben entlang von sechs Bahnen, denen jeweils eine Zahl zugeordnet ist. Mit zwei oder drei gleichen Zahlen machen wir dabei nur Teilschritte, vier identische Werte befördern uns dagegen direkt ans Ende der entsprechenden Strecke. Natürlich können wir uns auch auf mehreren Strecken zugleich bewegen, wenn die Ergebnisse passen.
 
 
Tempelbesuch per Muster
Bis hierhin klingt Armonia noch nicht wirklich anders als dutzende Vertreter des Genres. Das ändert sich allerdings, sobald wir das Ende einer Strecke erreichen. Denn dort liegen verdeckte Tempelplättchen, die nun umgedreht werden. Jedes davon zeigt ein anderes Muster, in denen die Würfel angeordnet werden müssen, um das Plättchen zu betreten. Und plötzlich wollen wir eben nicht mehr nur viele gleiche Zahlen, sondern etwa eine kleine Straße sowie drei gleiche Zahlen, um daraus ein „L“ zu basteln. Und dazu am besten noch passende Zahlen, um uns auf den anderen Strecken voran zu bewegen. Denn erst wer vier Klangscheiben auf dem zweiten Tempel abgelegt hat, gewinnt das Spiel.
 
Fazit
Während sich die erste Phase von Armonia nicht viel anders spielt als bei vergleichbaren Werken, hebt das Bilden von Mustern bei den Tempeln das Spiel aus der Masse hervor. Es genügt eben nicht mehr, einfach nur auf passende Zahlen zu hoffen. Stattdessen wird auf die Mehrfachnutzung der Würfel spekuliert. Denn im Optimalfall kann ich die Ergebnisse für mehrere Muster nutzen und damit obendrein auch noch auf einer anderen Bahn voranschreiten. Dadurch steigt der Wunsch, das Beste aus jedem Wurf herauszuholen und zugleich das Risiko, dass man mit Neuwürfen eingeht. Zugleich ändert sich die Aufgabe mit jedem aufgedeckten Tempelplättchen. Im Optimalfall will man früh eines oder zwei davon erreichen und parallel zur Erfüllung andere Klangscheiben vorantreiben. Diese Herausforderung entwickelt durchaus einen ganz eigenen Reiz.
 
Dennoch hat Armonia leider auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Eines davon sind die, für ein Würfelspiel, etwas zu langen Wartezeiten. Die meisten modernen Würfelspiele setzen darauf, dass jede Spielerin von jedem Wurf partizipiert. Armonia verzichtet auf einen solchen Kniff, zugleich verleiten die Möglichkeiten zu längeren Grübeleien. Gerade in Vollbesetzung macht sich das leider bemerkbar. Zudem ist die optische Gestaltung nicht wirklich gelungen. So verdecken die Klangscheiben die Tempelplättchen und die Bahnen auf dem Spielertableau sind nicht einheitlich gestaltet und sorgen dadurch für Verwirrung in den ersten Partien. Das sind nur Kleinigkeiten, die den Spielfluss aber in der Summe noch einmal ausbremsen und die eigentlich guten Ideen nicht optimal zur Geltung kommen lassen.
 

 

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