Montag, 29. Januar 2024

Comet

Die Welt nähert sich dem Ende. Ein riesiger Komet rast der Erde entgegen und droht, alles Leben zu vernichten. Und wenn wir uns das Cover von Comet (Peter Prinz / Funtails) anschauen, stürzt er unglücklicherweise auch direkt noch in einen ausbrechenden Vulkan. Was für ein Overkill. Aber glücklicherweise gibt es in fußläufig zu erreichender Entfernung eine kleine Höhle, die uns vor Druckwelle, Lava und Sauerstoffmangel gleichermaßen schützt. Unser Ziel ist also klar… rette, was zu retten ist.
 
 
 
 
 
 
 
Vom Schlüpfen…
In Comet starten alle Spielerinnen mit 5 Karten auf der Hand, die verschiedene Tiere zeigen. Dass dabei Dinosaurier einträchtig neben Säbelzahntiger und Dodo unterwegs sind, lässt zwar die Naturwissenschaftler unter uns verzweifeln, tut dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Denn egal um welches Tier es sich handelt, alle wollen schnellstmöglich in die rettende Höhle. Und dieses Unterfangen starten wir, indem wir eine der Handkarten ausspielen und aus einem Ei schlüpfen lassen. Und ja, mir ist durchaus bewusst, dass Säugetiere eher selten aus Eiern schlüpfen. Dennoch platzieren wir einen unserer drei Marker auf dem Spielplan, die entsprechende Karte legen wir an unser Tableau. 
 
 
…über die ersten Schritte…
Das Schlüpfen ist eine von drei Aktionsmöglichkeiten, für die wir uns jede Runde entscheiden. Die zweite ist das Bewegen der Steine auf dem Spielplan. Dazu zeigen die Karten zumeist zwei Geländesymbole. Anstatt ein Tier schlüpfen zu lassen, können wir die Karte abwerfen und unsere Tiere auf passende, angrenzende Symbole auf dem Plan bewegen. Viel effektiver ist es aber, wenn wir dabei über benachbarte Spielsteine springen. Denn so müssen wir nur das Zielfeld bezahlen und können günstig große Strecken zurücklegen. Erreichen wir die rettende Höhle, wird der Spielstein wieder auf unser Tableau gelegt und wir können ihn erneut zum Schlüpfen verwenden. Das gerettete Tier aber wandert in unsere Auslage und belohnt uns mit Siegpunkten und besonderen Fähigkeiten. Von nun an verfügen wir über Joker-Bewegungen, können Karten der Mitspieler nutzen oder haben ein größeres Handkartenlimit.
 
…bis hin zur Rast.
Apropos Handkartenlimit. Früher oder später gehen uns die Karten aus oder wir können nichts mehr damit anfangen. Dann ist der Zeitpunkt für eine Rast gekommen. Anstelle des normalen Zuges wird auf 5 Karten aufgezogen, eine davon sogar ein goldenes (und damit punkteträchtigeres) Exemplar. Obendrein werden alle benutzen Tiere wieder spielbereit und deren Sonderfähigkeit erneut nutzbar gemacht. Über eine solche verfügt auch das Starttier, dass für einen leicht asymmetrischen Verlauf sorgt. Zudem bestimmt die Startkarte auch, für welche Karten am Ende, das bei Aufbrauchen des Kartenstapels eintritt, zusätzliche Punkte ausgeschüttet werden. 
 

 
 
Fazit
Was anfänglich recht einfach klingt entwickelt sich bei Comet schnell zu einem hochemotionalen Wettstreit. Die ersten Runden laufen dabei eher behäbig. Erste Eier werden ausgebrütet, hier und da wird mal ein gegnerischer Spielstein übersprungen oder ein eigenes Tier gerettet. Schnell wachsen aber unsere Möglichkeiten, unsere Tiere rasen durch Sonderfähigkeiten und Kettenzüge der Höhle entgegen. Der Spielverlauf nimmt auf diese Art wunderbar Fahrt auf, fast immer entsteht eine sehr befriedigende Engine. Zudem ist die Interaktion eine sehr positive. Man kann sich kaum gegenseitig behindern, versucht aber natürlich, das Überspringen der eigenen Spielsteine zu verhindern. Umso schöner, wenn der eigene Zug, mit Hilfe der Mitspielerinnen, über den halben Plan führt. 
 
Natürlich ist Comet aber immer noch ein Kartenspiel und unterliegt als solches einem gewissen Zufallsfaktor. Der Kartendurchsatz ist zwar recht hoch, dennoch kann es passieren, dass manche Karten einfach nicht kommen. Will ich etwa ein Set Echsen sammeln und die Dritte kommt einfach nicht, kann das schon frustrieren. Gerade die erste Partie kann generell etwas anstrengender sein. Die Vielzahl verschiedener Tiere bietet zwar reichlich Abwechslung, all die Möglichkeiten und Symbole müssen aber erst mal verinnerlicht werden. Etwas schwächer ist das Spiel zudem zu zweit. Das Überspringen der Mitspieler gelingt deutlich seltener, häufiger werden die eigenen Steine als Sprungbrett genutzt. Dadurch ist der Verlauf solitärer, der Aufbau der Engine aber nicht weniger spaßig. 
 
 

 

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