Donnerstag, 15. März 2018

A fake artist goes to New York



Schon beeindruckend, was Alles in so einer kleinen Schachtel Platz findet. Ein ganzes U-Boot hat Oink-Games schon in die kleine Box gepackt oder gar mehrere Pyramiden zugleich. Kein Wunder also, wenn auch der Inhalt von A Fake Artist Goes to New York (Jun Sasaki) keine größeren Probleme darstellt. Wobei das vielleicht ein wenig übertrieben ist. Denn mit Stiften, Block und einigen zusätzlichen Plättchen ist die Schachtel einmal mehr randvoll.





 

Von Künstlern…
Wie der Name schon andeutet, versuchen wir uns bei „A fake artist goes to New York“ als begabte Künstler. Naja, zumindest die meisten von uns. Denn während der aktuelle Spielleiter auf die Mehrzahl der beiliegenden Täfelchen geheim einen beliebigen (identischen) Begriff schreibt, bleibt eine Tafel leer. Nach dem Verteilen der Täfelchen hat ein Spieler also keine Ahnung worum es geht. Zeichnen muss er leider dennoch. Denn nacheinander malen nun alle Spieler jeweils einen Strich auf einen gemeinsamen Block. Logischerweise sollte die Zeichnung zumindest rudimentär zum angegebenen Begriff passen. Wer keinen Schimmer hat worum es geht, der sollte versuchen zu bluffen. Immerhin wurde zuvor eine Kategorie angegeben, zumindest eine grobe Vorstellung ist also vorhanden. Insgesamt zweimal kommt jeder Spieler so an die Reihe, bevor es zur Wertung kommt.

 
… und Hochstaplern
Nun beginnt das große Zittern für den Fake Artist. Denn nach „Beenden“ der Zeichnung zeigen alle Spieler gleichzeitig auf die Person, die sie für den Betrüger halten. Entkommt dieser den Anschuldigungen, gewinnt er die Runde. Wird er erwischt, bleibt zumindest eine kleine Chance. Denn wenn er nun das Motiv richtig benennen kann, geht der Sieg doch noch an ihn. Die echten Künstler stehen also stets vor der Aufgabe, das Bild möglichst unklar zu halten. Zugleich wollen sie aber auch kenntlich machen, dass sie wissen was zu zeichnen ist. Eine gleichermaßen knifflige wie spannende Herausforderung.

Fazit
Einmal mehr steckt in der kleinen Oink-Box ein richtig unterhaltsames Spiel. Die zumeist eingängigen und schnell verinnerlichten Regeln, die kurze Spielzeit und reichlich Lacher am Spieltisch haben das Spiel schnell zu einem Dauerbrenner in einigen meiner Spielegruppen gemacht. Auch wenn bei Zeichenspielen häufig eine gewisse Verunsicherung herrscht, liegt der Fokus hier doch vielmehr auf Deduktion und Bluff. Eine künstlerische Begabung ist nicht nötig und häufig sogar eher hinderlich. Darüber hinaus nimmt das Zeichnen nur einen Teil der Spielzeit ein, am meisten Gelächter und Diskussion entsteht üblicherweise im Nachgang, wenn die Aktivitäten der Mitspieler analysiert werden. Auch wenn ein Durchgang tatsächlich nur wenige Minuten dauert, bleibt es eigentlich nie bei nur einigen wenigen Zeichnungen.

Was mich nicht ganz überzeugt ist allerdings die Wertung. Zum einen ist der Fake-Artist in großen Gruppen nur mit viel Glück zu erkennen. Zum anderen stört es irgendwie, dass der aktuelle Spielleiter mit dem Fake-Artist gewinnt. Eigentlich müssten immer sehr einfache Begriffe gewählt werden um zu gewinnen. Am meisten Spaß macht es aber, wenn auch mal absurdere Dinge zu zeichnen sind. Entsprechend wurde die Wertung bei uns eigentlich immer nach spätestens 2 oder 3 Partien ignoriert.

Wenn man dem Spiel diese Wertungsschwächen verzeihen kann, wird man auf jeden Fall mit einem sehr unterhaltsamen und spaßigen Konzept belohnt.


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