Schon beeindruckend, was Alles in so
einer kleinen Schachtel Platz findet. Ein ganzes U-Boot hat Oink-Games schon in
die kleine Box gepackt oder gar mehrere Pyramiden zugleich. Kein Wunder also,
wenn auch der Inhalt von A Fake Artist Goes to New York (Jun Sasaki) keine
größeren Probleme darstellt. Wobei das vielleicht ein wenig übertrieben ist.
Denn mit Stiften, Block und einigen zusätzlichen Plättchen ist die Schachtel
einmal mehr randvoll.
Von
Künstlern…
Wie der Name schon andeutet, versuchen
wir uns bei „A fake artist goes to New York“ als begabte Künstler. Naja,
zumindest die meisten von uns. Denn während der aktuelle Spielleiter auf die
Mehrzahl der beiliegenden Täfelchen geheim einen beliebigen (identischen)
Begriff schreibt, bleibt eine Tafel leer. Nach dem Verteilen der Täfelchen hat
ein Spieler also keine Ahnung worum es geht. Zeichnen muss er leider dennoch.
Denn nacheinander malen nun alle Spieler jeweils einen Strich auf einen
gemeinsamen Block. Logischerweise sollte die Zeichnung zumindest rudimentär zum
angegebenen Begriff passen. Wer keinen Schimmer hat worum es geht, der sollte
versuchen zu bluffen. Immerhin wurde zuvor eine Kategorie angegeben, zumindest
eine grobe Vorstellung ist also vorhanden. Insgesamt zweimal kommt jeder
Spieler so an die Reihe, bevor es zur Wertung kommt.
…
und Hochstaplern
Nun beginnt das große Zittern für den
Fake Artist. Denn nach „Beenden“ der Zeichnung zeigen alle Spieler gleichzeitig
auf die Person, die sie für den Betrüger halten. Entkommt dieser den
Anschuldigungen, gewinnt er die Runde. Wird er erwischt, bleibt zumindest eine
kleine Chance. Denn wenn er nun das Motiv richtig benennen kann, geht der Sieg
doch noch an ihn. Die echten Künstler stehen also stets vor der Aufgabe, das
Bild möglichst unklar zu halten. Zugleich wollen sie aber auch kenntlich
machen, dass sie wissen was zu zeichnen ist. Eine gleichermaßen knifflige wie
spannende Herausforderung.
Fazit
Einmal mehr steckt in der kleinen
Oink-Box ein richtig unterhaltsames Spiel. Die zumeist eingängigen und schnell
verinnerlichten Regeln, die kurze Spielzeit und reichlich Lacher am Spieltisch
haben das Spiel schnell zu einem Dauerbrenner in einigen meiner Spielegruppen
gemacht. Auch wenn bei Zeichenspielen häufig eine gewisse Verunsicherung
herrscht, liegt der Fokus hier doch vielmehr auf Deduktion und Bluff. Eine
künstlerische Begabung ist nicht nötig und häufig sogar eher hinderlich.
Darüber hinaus nimmt das Zeichnen nur einen Teil der Spielzeit ein, am meisten
Gelächter und Diskussion entsteht üblicherweise im Nachgang, wenn die
Aktivitäten der Mitspieler analysiert werden. Auch wenn ein Durchgang
tatsächlich nur wenige Minuten dauert, bleibt es eigentlich nie bei nur einigen
wenigen Zeichnungen.
Was mich nicht ganz überzeugt ist
allerdings die Wertung. Zum einen ist der Fake-Artist in großen Gruppen nur mit
viel Glück zu erkennen. Zum anderen stört es irgendwie, dass der aktuelle
Spielleiter mit dem Fake-Artist gewinnt. Eigentlich müssten immer sehr einfache
Begriffe gewählt werden um zu gewinnen. Am meisten Spaß macht es aber, wenn
auch mal absurdere Dinge zu zeichnen sind. Entsprechend wurde die Wertung bei
uns eigentlich immer nach spätestens 2 oder 3 Partien ignoriert.
Wenn man dem Spiel diese
Wertungsschwächen verzeihen kann, wird man auf jeden Fall mit einem sehr
unterhaltsamen und spaßigen Konzept belohnt.
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