Eigentlich könnte ich es
mir heute sehr einfach machen. Ich könnte einfach nur sagen, dass Valeria (Isaias
Vallejo / Schwerkraft) im Wesentlichen ein Machi Koro im Fantasy-Gewand ist.
Und schon wäre die Rezension fertig. Einfach so. Aber da das ja dann doch
irgendwie etwas langweilig wäre, schreibe ich vielleicht doch ein bisschen
mehr. Ganz einfach.
Fantasy
– Machi Koro
Wie bei Machi Koro
verfügen wir auch bei Valeria zu Beginn über eine recht mickrige Auslage. Nur
dass diese, anstelle von Gebäuden, aus zwei Bürgern besteht. Sind wir am Zug,
würfeln wir schlicht mit zwei Würfeln. Deren Ergebnisse, und zwar sowohl die
einzelnen Zahlen als auch die Summe, aktivieren unsere Bürger. Nun
erwirtschaften die wackeren Gesellen für uns Gold, Stärke oder Magie (ein
Joker). Allerdings sahnen nicht nur wir ab. Vielmehr bekommen alle Spieler
etwas, wenn die eigene Auslage passt. Einzig der Ertrag ist bei fremden Würfen
üblicherweise etwas geringer.
Gold
(oder Stärke) auf den Putz hauen
Ein weiterer Vorteil des
eigenen Zuges kommt im Anschluss. Denn nun dürfen wir mit den gerade erworbenen
Ressourcen zwei Aktionen durchführen. Gerade zu Beginn bestehen diese üblicherweise
darin, dass wir mit Gold neue Bürger anheuern um die zukünftigen Erträge zu steigern.
Oder wir kaufen ein Gebiet, dass uns zumeist dauerhafte Vorteile und einige
Siegpunkte bietet. Alternativ können wir auch unsere gesammelte Stärke nutzen,
um Monster zu erschlagen. Diese bringen zwar keinen Dauerhaften nutzen, locken
aber mit sofortigen Boni und einem Batzen Siegpunkten.
Und
der Sieger ist…
Eigentlich war es das
schon fast. Denn dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis die Auslage
eine bestimmte Zahl an Lücken aufweist und wir zur Endabrechnung
voranschreiten. Und an dieser Stelle kommen die zu Spielbeginn verteilten
Herzogkarten zum Tragen. Denn nun gibt es Bonuspunkte für übrige Ressourcen
sowie bestimmte Symbole auf Bürgern und Gebieten. Was sich dabei genau lohnt,
dass bestimmt der Herzog. Dadurch ist bereits zu Beginn einer Partie eine
bestimmte Richtung vorgegeben. Zudem bieten die Herzöge etwas Abwechslung, die
noch dadurch erhöht wird, dass in jeder Partie nur ein Teil der enthaltenen
Karten Verwendung findet.
Fazit
Auch wenn die Vielzahl
verschiedener Karten (und vermeintlich auch Möglichkeiten) einen anderen
Eindruck vermitteln: Valeria ist ein einfaches Spiel. Eigentlich sammeln wir
die ganze Zeit nur Rohstoffe und geben diese in unserem Zug für Karten aus, die
mehr Rohstoffe (oder Punkte) generieren. Der taktische Anspruch besteht primär
darin, die eigene Auslage bestmöglich zu gestalten und zum Herzog passende
Karten zu wählen. Darüber hinaus bieten die Gelände zusätzliche Optionen und
auch beim Erschlagen der Monster kann ein wenig überlegt werden, will man doch
gerade die lukrativen Monster nicht unbedingt dem Gegner zuschanzen. Um diese
Überlegungen zu verinnerlichen, dauert es aber nicht länger als eine Handvoll
Runden.
Und ungefähr genauso lange
dauert es, bis das Hauptproblem von Valeria offensichtlich wird. Denn wo man
bei anderen Spielen genau überlegt was gekauft wird und wofür die kostbaren
Rohstoffe verwendet werden, wird man hier damit überhäuft. Gerade in
Vollbesetzung kann man sich ab dem Mittelteil fast alles leisten. Es werden
solche Unsummen an Rohstoffen ins Spiel gepumpt, dass man irgendwann fast nicht
mehr weiß wohin damit. Entsprechend sehen auch die Auslagen der Spieler zumeist
sehr ähnlich (und sehr voll) aus, und auch der Weg dorthin unterscheidet sich
oft nur minimal. Daran ändern auch die unterschiedlichen Bürger nichts, das
Resultat ist zumeist sehr ähnlich.
Hey Tim,
AntwortenLöschenein paar von den Spielen, die du auf deinem Blog vorstellst, kenne ich, wie beispielsweise "Valeria". Ich kann mich Deinem Fazit nur anschließen. Toller Blog mit sehr guten Beiträgen:)! Ich kann Dich nur weiterempfehlen. Mach weiter so!
Liebe Grüße,
Lukas von Brettspiele