Mittwoch, 27. Dezember 2017

Valeria - Königreich der Karten



Eigentlich könnte ich es mir heute sehr einfach machen. Ich könnte einfach nur sagen, dass Valeria (Isaias Vallejo / Schwerkraft) im Wesentlichen ein Machi Koro im Fantasy-Gewand ist. Und schon wäre die Rezension fertig. Einfach so. Aber da das ja dann doch irgendwie etwas langweilig wäre, schreibe ich vielleicht doch ein bisschen mehr. Ganz einfach.








 
Fantasy – Machi Koro
Wie bei Machi Koro verfügen wir auch bei Valeria zu Beginn über eine recht mickrige Auslage. Nur dass diese, anstelle von Gebäuden, aus zwei Bürgern besteht. Sind wir am Zug, würfeln wir schlicht mit zwei Würfeln. Deren Ergebnisse, und zwar sowohl die einzelnen Zahlen als auch die Summe, aktivieren unsere Bürger. Nun erwirtschaften die wackeren Gesellen für uns Gold, Stärke oder Magie (ein Joker). Allerdings sahnen nicht nur wir ab. Vielmehr bekommen alle Spieler etwas, wenn die eigene Auslage passt. Einzig der Ertrag ist bei fremden Würfen üblicherweise etwas geringer.


Gold (oder Stärke) auf den Putz hauen
Ein weiterer Vorteil des eigenen Zuges kommt im Anschluss. Denn nun dürfen wir mit den gerade erworbenen Ressourcen zwei Aktionen durchführen. Gerade zu Beginn bestehen diese üblicherweise darin, dass wir mit Gold neue Bürger anheuern um die zukünftigen Erträge zu steigern. Oder wir kaufen ein Gebiet, dass uns zumeist dauerhafte Vorteile und einige Siegpunkte bietet. Alternativ können wir auch unsere gesammelte Stärke nutzen, um Monster zu erschlagen. Diese bringen zwar keinen Dauerhaften nutzen, locken aber mit sofortigen Boni und einem Batzen Siegpunkten.


Und der Sieger ist…
Eigentlich war es das schon fast. Denn dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis die Auslage eine bestimmte Zahl an Lücken aufweist und wir zur Endabrechnung voranschreiten. Und an dieser Stelle kommen die zu Spielbeginn verteilten Herzogkarten zum Tragen. Denn nun gibt es Bonuspunkte für übrige Ressourcen sowie bestimmte Symbole auf Bürgern und Gebieten. Was sich dabei genau lohnt, dass bestimmt der Herzog. Dadurch ist bereits zu Beginn einer Partie eine bestimmte Richtung vorgegeben. Zudem bieten die Herzöge etwas Abwechslung, die noch dadurch erhöht wird, dass in jeder Partie nur ein Teil der enthaltenen Karten Verwendung findet.


Fazit
Auch wenn die Vielzahl verschiedener Karten (und vermeintlich auch Möglichkeiten) einen anderen Eindruck vermitteln: Valeria ist ein einfaches Spiel. Eigentlich sammeln wir die ganze Zeit nur Rohstoffe und geben diese in unserem Zug für Karten aus, die mehr Rohstoffe (oder Punkte) generieren. Der taktische Anspruch besteht primär darin, die eigene Auslage bestmöglich zu gestalten und zum Herzog passende Karten zu wählen. Darüber hinaus bieten die Gelände zusätzliche Optionen und auch beim Erschlagen der Monster kann ein wenig überlegt werden, will man doch gerade die lukrativen Monster nicht unbedingt dem Gegner zuschanzen. Um diese Überlegungen zu verinnerlichen, dauert es aber nicht länger als eine Handvoll Runden.

Und ungefähr genauso lange dauert es, bis das Hauptproblem von Valeria offensichtlich wird. Denn wo man bei anderen Spielen genau überlegt was gekauft wird und wofür die kostbaren Rohstoffe verwendet werden, wird man hier damit überhäuft. Gerade in Vollbesetzung kann man sich ab dem Mittelteil fast alles leisten. Es werden solche Unsummen an Rohstoffen ins Spiel gepumpt, dass man irgendwann fast nicht mehr weiß wohin damit. Entsprechend sehen auch die Auslagen der Spieler zumeist sehr ähnlich (und sehr voll) aus, und auch der Weg dorthin unterscheidet sich oft nur minimal. Daran ändern auch die unterschiedlichen Bürger nichts, das Resultat ist zumeist sehr ähnlich.

Valeria kann dennoch für ein paar Partien Spaß machen, exzessiv mit Rohstoffen um sich werfen kann man schließlich nicht bei vielen Spielen. Langfristig fehlt aber leider der Reiz.

1 Kommentar:

  1. Hey Tim,
    ein paar von den Spielen, die du auf deinem Blog vorstellst, kenne ich, wie beispielsweise "Valeria". Ich kann mich Deinem Fazit nur anschließen. Toller Blog mit sehr guten Beiträgen:)! Ich kann Dich nur weiterempfehlen. Mach weiter so!

    Liebe Grüße,
    Lukas von Brettspiele

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