Sonntag, 20. Oktober 2019

Space Base


Vor gut 4 Jahren wurde Machi Koro zum Spiel des Jahres nominiert. Grund genug, für reichlich Ableger, Erweiterungen und Varianten. Und während auf der kommenden Spielemesse in Essen tatsächlich auch die Legacy-Version das Licht der Welt erblickt, können wir uns bis dahin mit Space Base (John D. Clair / Asmodee) trösten. Denn spielerisch ähneln sich beide Werke sehr, nur thematisch kommen wir mit einem Ausflug ins Weltall diesmal etwas weiter herum.








Machi Koro in Space
Unsere Flotte besteht aus Raumschiffen, die jeweils den Feldern 1 bis 12 zugeordnet sind. Runde für Runde werden 2 Würfel geworfen und entweder die einzelnen Zahlen oder deren Summe herangezogen, um das oder die entsprechenden Raumschiffe zu aktivieren. Zumeist werden wir dabei mit Geld, einem festen Einkommen oder Siegpunkten belohnt. Der Nutzen der Siegpunkte dürfte sich von selbst erschließen, mit dem Geld gehen wir anschließend auf Einkaufstour.


Raumschiffe im Schlussverkauf
Der spannende Teil von Space Base folgt, nachdem wir die Würfel gewertet haben. Denn nun dürfen wir unserer Auslage ein neues Raumschiff hinzufügen. Stets gibt eine Nummer an, auf welchem Feld der Neuerwerb landet. Das alte Schiff hat allerdings nicht ausgedient, sondern wandert nun nach oben auf dem Plan. Hier bringt es immer dann Ertrag, wenn die Mitspieler die entsprechenden Zahlen würfeln. Das kann durchaus lukrativ werden, da so auch mehrere Raumschiffe kombiniert werden können.

Abwechslungsreiche Schiffe
Dass das Ganze schlussendlich einige spannende Möglichkeiten bietet, liegt in erster Linie an den unterschiedlichen Raumschiffen. Die einfachen werfen nur einen Ertrag an Geld oder Punkten ab. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, schneller an Neue Schiffe zu kommen, das Würfelergebnis zu manipulieren oder die Plätze der Schiffe zu tauschen. Manche Effekte lassen sich gar für spätere Runden aufbewahren. Besonders spannend wird es, wenn wir über eine geschickt aufgebaute Kette an Schiffen wiederholt die lukrativsten Effekte nutzen. Und wer darauf keine Lust hat, der kann die einzelnen Plätze auch einfach mit Koloniekarten belegen. Die versprechen direkt Punkte, sind im Anschluss aber leider vollkommen nutzlos.


Fazit
Der Vergleich zu Machi Koro liegt sehr nahe und ist durchaus zutreffend. Dennoch bietet Space Base mehr Abwechslung, mehr Strategien und Optionen, denen man folgen kann. So kann man auf einzelne starke Zahlen setzen und diese mit Pfeilen zum Umlenken kombinieren oder lieber eine Masse an kleinen Schiffen sammeln. Oder man setzt auf die seltene und schwer zu erfüllende „Du gewinnst automatisch“-Karte, und pfeift gleich ganz auf Siegpunkte. Da man in Vollbesetzung deutlich mehr von den Würfeln der Mitspieler profitieren kann, sollte man seine Strategie zudem stets an die Spielerzahl anpassen. Egal wofür man sich entscheidet, am Ende hat jeder etwas aufgebaut, was sich sehr positiv anfühlt. Wirklich an die Wand fahren kann man das Spiel eigentlich nicht, irgendetwas geht immer.

Dennoch hat sich nach ein paar Partien herausgestellt, dass das Sammeln vieler kleiner Schiffe (zumindest bei uns) am effektivsten war. Entsprechend lief am Ende (und gerade bei großer Mitspielerzahl) fast immer alles auf diese Strategie hinaus, was die Abwechslung naturgemäß spürbar einschränkt. Der Aufwand, passende Kombinationen zu bilden, steht häufig nicht in Relation zum Ertrag, weshalb viele Karten fast nicht genutzt werden. Und wie man zum Erklären der recht simplen Regeln eine 32-seitige Anleitung füllen konnte, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Das passt aber irgendwie zum Rest. Denn auch wenn Space Base ein durchaus kurzweiliges Spiel ist, verspricht es mehr als es hält. 


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