Vor gut 4 Jahren wurde
Machi Koro zum Spiel des Jahres nominiert. Grund genug, für reichlich Ableger,
Erweiterungen und Varianten. Und während auf der kommenden Spielemesse in Essen
tatsächlich auch die Legacy-Version das Licht der Welt erblickt, können wir uns
bis dahin mit Space Base (John D. Clair / Asmodee) trösten. Denn spielerisch
ähneln sich beide Werke sehr, nur thematisch kommen wir mit einem Ausflug ins
Weltall diesmal etwas weiter herum.
Machi
Koro in Space
Unsere Flotte besteht aus Raumschiffen,
die jeweils den Feldern 1 bis 12 zugeordnet sind. Runde für Runde werden 2
Würfel geworfen und entweder die einzelnen Zahlen oder deren Summe
herangezogen, um das oder die entsprechenden Raumschiffe zu aktivieren. Zumeist
werden wir dabei mit Geld, einem festen Einkommen oder Siegpunkten belohnt. Der
Nutzen der Siegpunkte dürfte sich von selbst erschließen, mit dem Geld gehen
wir anschließend auf Einkaufstour.
Raumschiffe
im Schlussverkauf
Der spannende Teil von Space
Base folgt, nachdem wir die Würfel gewertet haben. Denn nun dürfen wir unserer
Auslage ein neues Raumschiff hinzufügen. Stets gibt eine Nummer an, auf welchem
Feld der Neuerwerb landet. Das alte Schiff hat allerdings nicht ausgedient,
sondern wandert nun nach oben auf dem Plan. Hier bringt es immer dann Ertrag,
wenn die Mitspieler die entsprechenden Zahlen würfeln. Das kann durchaus
lukrativ werden, da so auch mehrere Raumschiffe kombiniert werden können.
Abwechslungsreiche
Schiffe
Dass das Ganze schlussendlich
einige spannende Möglichkeiten bietet, liegt in erster Linie an den
unterschiedlichen Raumschiffen. Die einfachen werfen nur einen Ertrag
an Geld oder Punkten ab. Allerdings
gibt es auch die Möglichkeit, schneller an Neue Schiffe zu kommen, das
Würfelergebnis zu manipulieren oder die Plätze der Schiffe zu tauschen. Manche
Effekte lassen sich gar für spätere Runden aufbewahren. Besonders spannend wird
es, wenn wir über eine geschickt aufgebaute Kette an Schiffen wiederholt die
lukrativsten Effekte nutzen. Und wer darauf keine Lust hat, der kann die
einzelnen Plätze auch einfach mit Koloniekarten belegen. Die versprechen direkt
Punkte, sind im Anschluss aber leider vollkommen nutzlos.
Fazit
Der Vergleich zu Machi
Koro liegt sehr nahe und ist durchaus zutreffend. Dennoch bietet
Space Base mehr Abwechslung, mehr Strategien und Optionen, denen man folgen
kann. So kann man auf einzelne starke Zahlen setzen und diese mit Pfeilen zum
Umlenken kombinieren oder lieber eine Masse an kleinen Schiffen sammeln. Oder
man setzt auf die seltene und schwer zu erfüllende „Du gewinnst
automatisch“-Karte, und pfeift gleich ganz auf Siegpunkte. Da man in
Vollbesetzung deutlich mehr von den Würfeln der Mitspieler profitieren kann,
sollte man seine Strategie zudem stets an die Spielerzahl anpassen. Egal wofür
man sich entscheidet, am Ende hat jeder etwas aufgebaut, was sich sehr positiv
anfühlt. Wirklich an die Wand fahren kann man das Spiel eigentlich nicht,
irgendetwas geht immer.
Dennoch hat sich nach ein
paar Partien herausgestellt, dass das Sammeln vieler kleiner Schiffe (zumindest
bei uns) am effektivsten war. Entsprechend lief am Ende (und gerade bei großer
Mitspielerzahl) fast immer alles auf diese Strategie hinaus, was die
Abwechslung naturgemäß spürbar einschränkt. Der Aufwand, passende Kombinationen
zu bilden, steht häufig nicht in Relation zum Ertrag, weshalb viele Karten fast
nicht genutzt werden. Und wie man zum Erklären der recht simplen Regeln eine
32-seitige Anleitung füllen konnte, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Das
passt aber irgendwie zum Rest. Denn auch wenn Space Base ein durchaus
kurzweiliges Spiel ist, verspricht es mehr als es hält.
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