Das war’s. Nach insgesamt
sechs Spielen des „klassischen“ Gipf-Projektes ist inzwischen auch das neue
Werk Lyngk (HUCH!) erhältlich. Als Mischung der bisherigen Spiele wurde es
angekündigt und schon der erste Blick in die Box hinterlässt einen
entsprechenden Eindruck. Denn wie in den meisten Spielen des Projektes findet
sich darin nicht viel mehr als ein Spielplan, diverse Spielsteine in insgesamt
sechs verschiedenen Farben sowie ein passender Stoffbeutel. Und auch
spielerisch erinnert das Werk von Kris Burm tatsächlich an die bisherigen
Werke.
Zu
Beginn neutral
Bevor die Partie beginnt,
wird zuerst einmal der Spielplan gefüllt. Dazu werden die insgesamt fünf
Spielerfarben sowie drei Jokersteine zufällig auf dem Plan verteilt. Zu diesem
Zeitpunkt gehören die einzelnen Farben noch keinem Spieler, was sich aber im
Laufe der Partie ändert. Mit neutralen Steinen können wir in unserem Zug nur
auf gleichhohe oder kleinere Stapel ziehen, die entweder direkt benachbart oder
in gerader Linie erreichbar sind. Zudem darf jede Farbe in jedem Stapel nur
einmal vorkommen.
Türme
bauen
Ziel dieser ganzen
Hüpferei ist es, irgendwann einen Stapel aus fünf Farben zu bilden. Diesen
bekommt nun derjenige Spieler, dessen Stein obenauf liegt. Entsprechend sollten
wir uns im Laufe der Partie für zwei der Farben entscheiden, was wir jederzeit
zu Beginn eines Zuges machen können. Als Bonus dürfen wir mit eigenen Steinen
beliebig hohe Türme besetzen und auch noch einen Kettenzug durchführen, bei dem
wir auf farbgleichen Steinen die Richtung wechseln. Vielmehr gibt es eigentlich
nicht zu beachten. Denn über kurz oder lang ist kein legaler Zug mehr möglich
und es gewinnt, wer mehr Türme abräumen konnte.
Fazit
Wie die meisten Spiele des
GIPF-Projektes überzeugt auch Lyngk durch zumeist eingängige und klare Regeln. Mit
der Farbwahl und dem möglichen Kettenzug kommen dabei zwei neue Elemente ins
Spiel, die Lyngk von vergleichbaren Werken abheben. Insbesondere erstgenannte
sorgt für Spannung. Einerseits will man sich die Optionen möglichst lange
offenhalten. Andererseits kann dann ein Mitspieler zuvorkommen und die eigenen
Zugmöglichkeiten sind ohne eigene Steine auch eingeschränkt. Entsprechend sind
die ersten Züge auch häufig ein leichtes Geplänkel, sobald die erste Farbe
gewählt wurde nimmt der Schlagabtausch Fahrt auf.
Zugleich benötigen die beiden neuen
Elemente aber auch einiges an Erfahrung um sie wirklich sinnvoll nutzen zu
können. Entsprechend empfand ich den Spielverlauf von Lyngk als weniger
intuitiv und stringent als bei den früheren Werken, gerade die ersten Partien
verliefen eigentlich eher plan- und strukturlos. Zudem sorgen die
unterschiedlichen Zugoptionen zwischen eigenen und neutralen Steinen Anfänglich
für etwas Verwirrung und den richtigen Zeitpunkt zur Farbwahl zu treffen ist
eine Kunst für sich.
Wurden diese Hürden allerdings
einmal genommen, ist der Spielverlauf durchaus spannend. Dennoch bleibt Lyngk
für mich deutlich hinter den Highlights der Serie zurück.
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