Fangschreckenkrebse verdanken ihren Namen den Fangwerkzeugen, mit denen Sie in Höchstgeschwindigkeit Beutetiere jagen. Aber was genau hat das jetzt mit einem Spiel zu tun? Nun, in Mantis (Ken Gruhl & Jeremy Posner / Exploding Kittens) jagen wir die Karten der Mitspieler und eine Partie kann in Rekordgeschwindigkeit zu Ende sein. Warum die Krebse allerdings Torten essen oder in Tränen ausbrechen, kann ich leider auch nicht erklären.
Fangschreckenkrebse in sieben Farben
Das Spiel mit den Fangschreckenkrebsen ist
denkbar einfach. Zu Beginn liegen vor jedem Spieler vier Krebs-Karten in
verschiedenen Farben. Viel spannender sind allerdings die Kartenrückseiten. Denn
diese zeigen drei Farben, eine davon hat der der Krebs auf der Vorderseite.
Reihum nehmen wir die oberste Karte vom Stapel und entscheiden uns (ohne sie
vorher umzudrehen), ob wir diese zu einem Mitspieler oder zu uns spielen.
Aufgrund der Rückseite haben wir zumindest rudimentäre
Informationen, welche
der sieben Farben uns erwartet.
Diebisch oder doch eher vorsichtig
Spiele wir die Karte vor einer
Mitspielerin aus, versuchen wir deren Karte zu stehlen. Passt die Vorderseite farblich
zu Karten in der Auslage, wandert der Kartenstapel zu uns. Der Fangschreckenkrebs
hat zugeschlagen. Geht es schief, behält die Mitspielerin als Ausgleich die
Karte. Wollen wir das Risiko nicht eingehen, nehmen wir die Karte zu uns. Passt
die Farbe zur Auslage, dürfen wir alle Karten dieser Farbe sichern. Bei zehn
gesicherten Karten endet die Partie, was zumeist nur wenige Minuten dauert.
Fazit
Mantis ist eines jener Spiele, bei denen
man nach dem Lesen der Regeln erst mal nur den Kopf schüttelt. Was soll daran
Spaß machen? Wo steckt da das Spiel? Tja, so kann man sich täuschen. Denn
Mantis fängt die Spieler von der ersten Sekunde an ein. Die Regeln sind so
einfach, dass sie eigentlich jeder versteht. Zugleich gibt es keinerlei
Leerlauf. Selbst wenn ich nicht am Zug bin, achte ich immer auf die Karten in
der Auslage. Immerhin könnte es für mich und meine Karten ja gefährlich werden.
Gerade wenn die Stapel immer weiter anwachsen, ist die Spannung mit Händen zu
greifen. Gleichzeitig sind die Partien fast immer bis zum Ende offen. Teilweise
genügt es, einen wirklich großen Kartenstapel zu sichern, um die Partie zu
gewinnen. Hier kann sich das Vorgehen der Mitspieler durchaus auch
unterscheiden. Manche stehlen lieber und spekulieren auf einzelne große
Erfolge, andere Sichern wann immer möglich.
Natürlich hängt der Ausgang im Wesentlichen vom Glück ab, gerade zum Sichern eigener Karten benötigt man schlicht die passenden Farben. Aber diese kleineren Frustmomente gehören eben dazu und führen fast ebenso häufig zu Lachern wie erfolgreiche Diebszüge oder unerwartete Comebacks. Was dagegen mehr stört, ist die Größe der Box. Die Karten hätten auch in eine handelsübliche Schachtel für Kartenspiele gepasst, dann hätte man auch auf die Pappe als Füllmaterial verzichten können. So etwas muss einfach nicht sein. An den spielerischen Werten ändert das allerdings nichts, Mantis bietet spannende und emotionale Partien für Jeden.
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