Bei der Erwähnung von Akropolis (Kobold
Spieleverlag) läuft mir fast schon automatisch das Wasser im Mund zusammen. Zu
Lecker sind einfach Gyros, Souvlaki und Bifteki im griechischen Restaurant ein
paar Orte weiter. Dennoch hat sich Jules Messaud dafür entschieden, dem
namensgleichen Spiel lieber ein recht generisches Stadtbauthema zu geben. Und
dass wohl nur, weil in Griechenland zufällig eine antike Stadtfestung den
gleichen Namen trägt wir unser Lieblingsrestaurant.
Bauen in 3 Dimensionen
Fällt die eigene Akropolis zu
Spielbeginn noch recht mickrig aus, ändert sich das schnell. Denn an das erste
eigene Plättchen legen wir im Spielverlauf stetig weitere an. Alle Teile
bestehen dabei aus drei Sechseckfeldern die Steinbrüche, Agoras oder Viertel in
verschiedenen Farben zeigen. Sind wir am Zug, wählen wir eines der Plättchen
aus der zentralen Auslage. Das Erste ist kostenlos, für andere müssen wir
Steinblöcke zahlen. Mit erworbenen Plättchen können wir entweder unser Gebiet
vergrößern, oder aber in die Höhe bauen. Das hat den Vorteil, dass überbaute
Steinbrüche neue Steine liefern und höherliegende Viertel mehr Punkte wert
sind. Entsprechend muss ständig abgewogen werden, ob dies den Verlust des
überbauten Gebietes aufwiegt.
Bunte Punkte
Jede Gebäudeart punktet bei Akropolis
etwas anders. Blaue Wohnviertel sollten zusammenhängend platziert werden, rote
Kasernenviertel am Stadtrand und lila Tempelviertel müssen komplett umbaut werden,
um zu punkten. Stets wird das Ergebnis mit den Sternen auf Agoras der passenden
Farbe multipliziert. Eine Variante bietet zudem geänderte Wertungen, bei denen
etwa manche Bereiche unbebaut bleiben sollen.
Fazit
Der grundlegende Ablauf von Akropolis
ist nicht neu. Plättchen wählen, Plättchen legen, Punkten. Was Akropolis dabei
aber aus der Masse hervorhebt, ist die Möglichkeit des Überbauens. Die
Plättchen optimal für höhere Ebenen vorzubereiten, während parallel alle
Wertungsoptionen unter einen Hut gebracht werden wollen, ist eine reizvolle
Aufgabe. Stets muss der mögliche Gewinn höherer Viertel mit dem Verlust des
überbauten Gebietes abgewogen werden. Vermeintlich uninteressante Plättchen
(etwa mit vielen Steinbrüchen) können so auf einmal lukrativ werden. Dennoch
bleibt der Ablauf bei Akropolis immer flott, Leerlauf entsteht fast nie.
Natürlich spielt bei Akropolis auch der
Zufall eine gewichtige Rolle. So kann ein optimales Plättchen unbezahlbar weit
entfernt liegen oder kostenlos erhältlich sein. Das wird einerseits dadurch
verstärkt, dass die Auslage immer erst nach einer Runde aufgefüllt wird.
Andererseits sind die Steine gerade zu Beginn eher knapp, weshalb man häufig
auf die ersten Plättchen zurückgreifen muss. Und ohne die punkteträchtigen
Agoras geht es einfach nicht. Zudem muss man sich über kurz oder lang auf
einige Gebäudetypen festlegen. Und die sollten dann eben auch im richtigen
Moment auftauchen. Doch selbst wenn es mal nicht läuft: Akropolis ist schnell
gespielt, einer Folgepartie steht also nichts im Wege.
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