Seid ihr auch schon
einmal umgezogen? Und damit meine ich nicht, eben mal 3 Straßen weiter eine
neue Wohnung zu suchen. Sondern eine neue Stadt, eine neue Region, hunderte von
Kilometern entfernt. Dann kennt ihr sicherlich das Problem, dass urplötzlich
alle Personen um euch herum mit gänzlich unbekannten Worten um sich werfen. Da
wird dann aus einem Brötchen ein Weckerl, eine Decke ist urplötzlich ein Kolder
(obwohl doch jeder weiß dass das Ding Teppich heißt). Bislang gab es eigentlich
keine Möglichkeit, sich auf derlei sinnlose Wortkreationen vorzubereiten.
Bislang. Denn Krazy Wordz (Baumann, Odenhoven und Schmitt / Fishtank) belohnt
euch genau dafür.
Wortfindungsstörung
Eigentlich
ist Krazy Wordz ganz einfach. Jede Runde zieht jeder Spieler geheim eine
Begriffskarte. Auf dieser steht dann etwa „Ein neuer Superheld“ oder „Begriff
für einen Lehrer“. Dazu werden Buchstabenplättchen gezogen, 6 Konsonanten und 3
Vokale. Nun nur noch aus diesen Plättchen einen Begriff bilden der möglichst
zur gezogenen Vorgabe passt, ohne dabei aber ein reales Wort zu bilden. Sind alle Spieler damit fertig, werden die
Karten aller Spieler gemischt (und gegebenenfalls durch weitere ergänzt) und
in die Mitte gelegt. Nun zeigen alle Spieler ihre gelegten Begriffe und das
Raten beginnt.
2 Punkte für Palukku
In
der zweiten Phase des Spiels raten nun alle Spieler, wer ein Wort zu welchem
Begriff erfunden hat. Üblicherweise ist dies auch der Moment für unterhaltsamen
Trash-Talk, da außer mir mal wieder keiner kapiert, dass ein „Loolup“ etwas
langes und dünnes ist, während meine Mitspieler felsenfest der Meinung sind,
„Harake“ sei ein berühmter Pirat. Natürlich muss es am Ende auch einen Sieger
geben. Dementsprechend gibt es Punkte für jeden Korrekt geratenen Begriff und
für jeden, der mein Wort richtig zuordnen konnte. Laut Anleitung wird so 5 Runden
lang gespielt und der Sieger steht fest. In der Praxis bleibt es dabei selten
und auch die Punkte interessieren recht schnell niemanden mehr.
Fazit
Wie ihr euch nach obigen Anmerkungen wohl schon denken könnt, hat Krazy Words bei uns sofort gezündet. Der Einstieg dauert selten länger als eine Minute und schnell sind alle motiviert bei der Sache und diskutieren, warum „Schnipfel“ viel eher ein schlechter Lehrer als etwa Gesundes ist oder warum „Frugati“ keinesfalls eine Suppenbeilage ist. Dabei ist das Regelkonstrukt allenfalls schmückendes Beiwerk, der Spaß kommt über die Mitspieler. Und das ist bei Crazy Wordz Fluch und Segen zugleich. Denn auch wenn fast alle meine Gruppen viel Spaß hatten, gibt es auch immer jene denen hier nicht genug Spiel enthalten ist. Denn ohne doofes Geschwätz, ohne sich gegenseitig aufzuziehen, ohne das Gelächter mit- und übereinander bietet Crazy Wordz tatsächlich nur ein überschaubares Spiel. Den Spaß muss man sich hier tatsächlich selbst „erarbeiten“.
Wenn
genau das aber klappt (und das tut es meistens), dann findet man hier ein
durchaus innovatives Kreativspiel das für reichlich Gesprächsstoff am Tisch
sorgt. Und wer es etwas derber möchte, der kann direkt auch zur Erwachsenenversion
greifen, die etwas weniger jugendfreie Begriffe verwendet.
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