Dienstag, 2. August 2016

Via Nebula



Das Leben könnte so schön sein in Via Nebula (Martin Wallace / Asmodee). Reichlich freies Bauland, motivierte Arbeiter und gleich um die Ecke Berge verschiedenster Rohstoffe. Ein Paradies für Häuslebauer. Wäre da nicht dieser enervierende Nebel, der den Transport von Holz, Stein und Schweinen verhindert. Doch zum Glück lassen wir uns von so etwas nicht aufhalten und Pflastern den ganzen Landstrich einfach mit Wiesen voll. Wie uns das jetzt genau gegen den Nebel helfen soll kann ich euch zwar auch nicht sagen, punkteträchtig ist es aber auf jeden Fall.






Reich an Rohstoffen
Zu Beginn des Spiels zeichnet sich das Reich Nebula durch seinen enormen Reichtum an Rohstoffquellen aus, die fast überall in Form von Plättchen ausliegen. Obendrein gibt es haufenweise freie Bauplätze die nur auf unseren Besuch warten. Diese zu erschließen und den Rohstoffertrag zu unseren entstehenden Bauwerken zu transportieren, das ist zugleich Hauptbestandteil und Ziel des Spiels. 


Das Reich erforschen
Um möglichst der erfolgreichste Bauherr zu werden, stehen uns jede Runde genau 2 Aktionen zur Verfügung. So können wir etwa mit einem Arbeiter eine neue Rohstoffquelle erschließen. Als Lohn winken direkt Punkte, zugleich ist der Arbeiter aber auch so lange an den Ort gebunden, bis die Rohstoffe aufgebraucht sind. Diese Aktion sollte also gut überlegt sein, da Arbeiter stets knapp sind. Obendrein dürfen sich auch die Mitspieler an unseren Waren bedienen. Auch das Erforschen der Umgebung kann den Mitspielern durchaus eine Hilfe sein. Denn hier legen wir eine Wiese auf ein beliebiges Nebelfeld, was in Zukunft den Warentransport ermöglicht.


Das Reich bebauen
Doch nicht alle Aktionen helfen unseren Mitspielern. Ungleich egoistischer etwa ist das Errichten eines Bauplatzes, wo in Zukunft eines unserer Gebäude entstehen soll. Doch dazu müssen wir zuerst mittels Aktion die benötigten Rohstoffe von der Quelle zum Bauplatz transportieren, indem wir sie schlicht eine ununterbrochene Strecke von freien Wiesenfeldern entlang bewegen. Haben wir die passenden Rohstoffe auf unserem Bauplatz gesammelt, errichten wir ein Gebäude. Mehrere entsprechende Karten liegen für alle Spieler offen aus, einige wenige haben wir obendrein auf der Hand. Das Schöne an den Gebäuden ist, dass sie uns (neben den Siegpunkten) fast immer mit sofortigen Boni (Rohstoffe, Zusatzaktionen) belohnen. Das Negative ist, dass wir die Kosten genau bezahlen müssen. Denn Verschwendung wird in Nebula nicht gerne gesehen und überschüssige Rohstoffe bringen Minuspunkte. Und das kann ganz schnell gehen, etwa wenn uns ein Mitspieler die gewünschte Gebäudekarte vor der Nase weggebaut hat.

Punkte
Via Nebula endet, sobald ein Spieler sein fünftes Gebäude errichtet hat. Nun gibt es Punkte für errichtete Gebäude, erschlossene Rohstoffquellen und verbaute Wiesenplättchen. Sieger ist, ganz überraschend, wer am meisten Punkte sammeln konnte.


Fazit
Was beim Öffnen von Via Nebula zuerst auffällt, ist sicherlich das beeindruckende Material. Ein klasse Inlay, für jeden Spieler individuelle Gebäude und eine grafische Gestaltung die sofort zum Spielen verlockt. Dazu sind auch die Regeln rundum gelungen und lassen keine Fragen offen. Entsprechend schnell kann die erste Partie starten. Und auch das Spiel selbst geht schnell von der Hand, ist unterhaltsam und weist eine sehr gelungene Mischung aus Planung und Lockerheit auf. Spannend ist dabei insbesondere, dass stets zwischen dem eigenen Nutzen und dem Vorteil für die Mitspieler (etwa durch Wiesen oder erschlossene Rohstoffe) abgewogen werden muss. Hier entsteht eine sehr interessante Form der Interaktion. In meinen Testrunden zeigten sich sowohl erfahrene Strategen als auch Gelegenheitsspieler davon sehr angetan. Zwei unterschiedliche Spielplanseiten und die zufällige Rohstoffverteilung bieten obendrein unterschiedliche Herausforderungen.

Als leicht problematisch empfanden wir allenfalls den phasenweise etwas unübersichtlichen Spielplan. Wenn an allen Ecken Rohstoffe liegen, überall Gebäude und Bauplätze emporwachsen und all das über haufenweise Transportwege verbunden ist, dann wirkt der Plan schon etwas voll. Entsprechend schnell kann man auch den Überblick verlieren. Das kann einerseits zu Lasten der Punkte gehen, andererseits beginnen manche Spieler aber eben auch den Plan zu überanalysieren. Glücklicherweise passiert dies eher selten, weshalb die Spieldauer und auch die Wartezeiten im überschaubaren Rahmen bleiben.

Via Nebula ist damit ein optisch und spielerisch ansprechendes Spiel, mit dem Strategen und Familienspieler gleichermaßen Spaß haben.





http://spielfreude.blogspot.de/p/vorschau-spiel-2016.html

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