OK, was soll uns dieser
Titel sagen? Ice Cult. Handelt es sich etwa um einen Kult, der sich im ewigen
Eis versteckt? Eine neue Sorte besonders kultiges Softeis? Oder will uns hier
nur jemand ganz subtil vermitteln, dass das Spiel eiskalt ist? Was mir der
Titel ganz bestimmt nicht sagt, ist Folgendes: Dass wir uns bei Ice Cult (Joe
Wetherell / Zoch) einen Weg vom Polarkreis suchen und dabei auf einen
eingefrorenen Kompass angewiesen sind.
Was mir der Titel
allerdings noch weniger sagt ist, dass der eingefrorene Kompass aus vier
Transparenten Würfeln besteht, die wir hin und her drehen, um damit unsere
Spielfiguren entlang verschiedener Strecken zu bewegen. Machen wir aber
trotzdem.
Die Polarstation
Die Polarstation bei Ice Cult besteht aus 4 transparenten Würfeln die auf jeder Seite entweder eine Spielerfarbe oder ein Sondersymbol zeigen. Diese werden zu einem großen Block zusammengelegt, wobei wir dank der Transparenz auch einen Blick auf eigentlich verdeckte Seiten werfen können. Von diesem zentralen Element gehen vier Pfade ab, die Felder für die Spielfiguren bereithalten. All unsere Figuren in wärmere Gefilde am Ende der Pfade zu befördern, das ist unser Ziel.
Ab in die Wärme
Um möglichst schnell die sonnigen Gestade zu erreichen, beginnen wir jeden unserer Züge mit dem drehen der Würfel. Zwei Würfel (oder Eisblöcke) schnappen wir uns dafür und kippen sie um 90 Grad. Anschließend wird das Prozedere mit zwei weiteren Würfeln (oder den gleichen) wiederholt und im Anschluss ausgewertet was oben liegt. Handelt es sich dabei um farbige Pfeile werden entsprechend farbige Hütchen in die angegebene Richtung bewegt. Ist ein Bogen auf dem Würfel zu sehen dürfen wir einen beliebigen Würfel drehen, liegt ein Kreis oben führen wir einen anderen Würfel erneut aus.
Lass
die anderen Mal arbeiten
Bis hierin klingt das
alles recht simpel und tatsächlich ist Ice Cult auch kein schweres Spiel. Eine
Regel gibt es aber schon noch, die unbedingt bedacht werden will. Denn mit
unseren Spielfiguren (Hütchen) können wir auf andere Hütchen aufspringen und
werden dann von diesen mitbewegt. So können wir einerseits mit einer Bewegung
mehrere unserer Figuren bewegen und andererseits auch von den Mitspielern
profitieren. Insbesondere da stets alle vier Farben vertreten sind (bei weniger
Spielern sind die übrigen neutral), kann hier durchaus ein klein wenig taktiert
werden um die eigenen Figuren zuerst ins Ziel zu befördern.
Fazit
Wie ihr euch nun sicher schon denken könnt, ist Ice Cult ein recht simples Spiel, schnell verstanden und gespielt. Eigentlich dreht sich alles um die zentralen Würfel, deren Mechanismus gerade in den ersten Runden auch durchaus spannend ist. Es wird versucht auf den Gegner aufzuspringen, selbst davon zu preschen und die Würfel richtig zu „durchschauen“. Gerade in Vollbesetzung macht das durchaus einige Runden Spaß.
Das Problem ist
allerdings, das Ice Cult ansonsten quasi nichts zu bieten hat. Abseits des
Würfels handelt es sich um ein Laufspiel der klassischsten Sorte, selbst die Gestaltung kommt hier vergleichsweise langweilig daher.
Entsprechend nutzt sich der zentrale Mechanismus extrem schnell ab. Bereits
nach wenigen Runden werden die Würfel zunehmend durchschaut (haha) und die
Spannung nimmt ab. An dieser Stelle fehlt einfach ein weiteres Element, das
etwa die Bewegung der Figuren beeinflusst oder sonstige Optionen bietet. So
bleibt schlicht ein simples Laufspiel mit einem netten Kniff, der aber nur für
wenige Partien trägt.
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