Dass das GIPF-Projekt
eine Neuauflage bekommen hat, das habe ich euch ja bereits vor einigen Wochen
(HIER) erzählt. Und mit GIPF kann der Start ja durchaus als gelungen bezeichnet
werden. Und doch gibt es ein Spiel der Reihe, das alle anderen überstrahlt.
Denn YINSH (Kris Burm / Huch & friends!) wird von vielen Fans als eines der
besten abstrakten Spiele überhaupt bewertet. Große Vorschusslorbeeren also, die
für reichlich Vorfreude gesorgt haben.
Spielerisch versuchen wir in YINSH, möglichst geschickt die Steine auf dem Spielbrett in unsere Farbe umzufärben um damit Reihen zu bilden. Dass das in der Realität nicht ganz so einfach ist wie es klingt, dafür sollte nicht zuletzt der Gegner sorgen.
Spielerisch versuchen wir in YINSH, möglichst geschickt die Steine auf dem Spielbrett in unsere Farbe umzufärben um damit Reihen zu bilden. Dass das in der Realität nicht ganz so einfach ist wie es klingt, dafür sollte nicht zuletzt der Gegner sorgen.
Die Ringe
Eine tragende Rolle haben bei YINSH die Ringe inne, von denen jeder Spieler anfänglich über 5 in seiner Farbe verfügt. Zu Beginn des Spiels platzieren wir diese nach Belieben auf den Schnittpunkten des Plans. Ziel ist es nun, mit diesen Ringen Spielsteine ins Spiel zu bringen und damit eine Reihe aus 5 Steinen der eigenen Farbe zu bilden. Gelingt dies, wird sowohl die Reihe als auch ein eigener Ring entfernt. Einerseits schränkt dies natürlich die eigenen Möglichkeiten ein, andererseits gewinnen wir, sobald wir 3 eigene Ringe entfernt haben.
Spielsteine
Wie genau kommen aber nun die Spielsteine auf das Brett? Nun, dazu benötigen wir zuallererst einen Ring. Denn zu Beginn jedes unserer Züge platzieren wir in einem davon einen Spielstein in unserer Farbe. Im Anschluss bewegen wir (nur) den Ring entlang einer geraden Linie. Steine oder freie Felder dürfen dabei übersprungen werden, Ringe allerdings nicht. Einzig nach dem Überspringen von Steinen muss sofort auf dem nächsten Feld gelandet werden. Der Kniff dabei ist, dass nun alle übersprungenen Steine gedreht werden und damit die andere Farbe zeigen. Es werden also selbst eigene Steine zur Farbe des Mitspielers gedreht, was besondere Aufmerksamkeit erfordert. Da unser Ziel sein sollte, eine Reihe aus 5 eigenen Farben zu bilden, muss hier also durchaus einiges an Hirnschmalz investiert werden, will man als Sieger vom Brett gehen.
Fazit
Tja, was soll ich noch sagen, was nicht schon tausende andere Spieler vor mir wussten? YINSH ist schlicht ein Highlight unter den abstrakten Spielen. Trotz der einfachen Regeln sind die Möglichkeiten enorm vielfältig, die Aufmachung ist absolut gelungen und auch nach dutzenden Runden habe ich noch immer Lust auf mehr.
Dabei fällt insbesondere der Spielfluss sehr positiv auf. Die Partien starten recht gemütlich, geradezu behäbig. Es dauert einige Runden, bis ein Spieler die Chance hat zu punkten. Sobald sich der Plan nach und nach füllt, steigt aber auch die Spannung an. Nun wird jeder Zug genau abgewägt, die Überlegungen nehmen zu. Nach der Wertung kommt eine kurze Phase der Entspannung, wenn der Plan etwas abgeräumt wurde, dann beginnt das Ganze von Vorne. Im Vergleich etwa zu GIPF gibt es dabei aber kaum Leerlauf, nebeneinanderher spielen ist nicht möglich. Auch das Entfernen der Ringe ist sehr gelungen. Denn auf diese Art wird der führende Spieler etwas ausgebremst, bis sein Konkurrent aufgeschlossen hat. Zugleich ist der Nachteil aber auch nicht so gravierender, dass man in dieser Situation chancenlos ist. Hier passt die Balance einfach perfekt.
Wer Fan abstrakter Spiele ist, der sollte sich dieses Kleinod auf keinen Fall entgehen lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen