Es ist wieder
Urlaubszeit. Und wie jedes Jahr stellt sich die Frage, wohin soll es gehen? Ans
Meer oder in die Berge? Camping oder Vollpension? Einen Grund für Uneinigkeit
gibt es eigentlich fast immer. Doch ich habe die Lösung. Ein kleines Hotel im Départments
Ardèche, in einem abgelegenen Winkel Frankreichs. Ein verlassener Ort voll Ruhe
und Frieden, voller gastfreundlicher Messerstecher und Axtschwinger, wo niemand
eure Rufe hören kann. Und das Beste: Ein Hinflugticket reicht völlig aus.
Glücklicherweise
schlüpfen wir bei Die Blutige Herberge (Nicolas Robert / Asmodee) nicht in die
Rolle jener bemitleidenswerten Opfer. Nein, wir zeichnen uns vielmehr für deren
frühzeitiges Ableben verantwortlich. Und das alles einmal mehr nur des schnöden
Geldes wegen.
Die
Gäste kommen
Obwohl wir die blutige Herberge gemeinsam betreuen kämpft hier doch jeder für sich selbst. Denn zu Beginn steht jedem von uns gerade einmal ein Zimmer zur Verfügung, das er mit Gästen belegen darf. Und diese werden stets als Karten vom Eingangsstapel gezogen und vom aktiven Spieler auf die verfügbaren Zimmer verteilt. Bereits hier sollte genau abgewogen werden, wer welchen Gast erhält. Denn nur wenn der Besucher den nächsten Morgen noch erlebt, bezahlt er auch für seine Unterbringung.
Obwohl wir die blutige Herberge gemeinsam betreuen kämpft hier doch jeder für sich selbst. Denn zu Beginn steht jedem von uns gerade einmal ein Zimmer zur Verfügung, das er mit Gästen belegen darf. Und diese werden stets als Karten vom Eingangsstapel gezogen und vom aktiven Spieler auf die verfügbaren Zimmer verteilt. Bereits hier sollte genau abgewogen werden, wer welchen Gast erhält. Denn nur wenn der Besucher den nächsten Morgen noch erlebt, bezahlt er auch für seine Unterbringung.
Fachgerechte
Entlebung
Dafür, dass viele Gäste
den nächsten Morgen nicht erleben, stehen uns diverse Aktionen zur Verfügung,
zwei davon darf jeder Spieler pro Runde ausführen. Und hier kommt auch der
Kernmechanismus des Spiels zum Tragen. Denn eigentlich Alles dreht sich um die
Karten, denen mehrere Funktionen zukommen. Wenn wir etwa einen Gast bestechen, nehmen
wir ihn auf die Hand, wo er uns bei späteren Schandtaten unterstützt. Alternativ
können wir einen Gast der Herberge ermorden, wofür wir allerdings einige eigene
Karten von der Hand ablegen müssen. Es sein denn, unser Handlanger verfügt über
ein Pistolensymbol. Als ausgebildeter Experte in Sachen fachgerechter Entlebung
kehrt er dann nach getaner Arbeit wieder auf unsere Hand zurück.
Leichen
beseitigen
Wie bei der Pistole
verfügt fast jeder Charakter über eine Spezialisierung, welche die Kosten einer
bestimmten Aktion reduziert. Abseits von Bestechen und Mord gehört dazu auch
das Errichten eines Anbaus. Schlicht die Karte (nach bezahlen) in die eigene
Auslage legen und von nun an von deren Boni (Geld, Karten, Sonderfähigkeiten)
profitieren. Obendrein benötigt man solcherlei Anbauten auch, um Leichen
verschwinden zu lassen. Und damit wären wir auch schon bei der nächsten Aktion,
dem Begraben der Toten. Nötig ist dies, da sich manche Gäste des Hotels als
Ermittler zu erkennen geben und herumliegende Leichen in solchen Fällen teuer
werden können. Teuer wird es übrigens auch, wenn wir zu viele Handlanger
sammeln. Denn diese wollen am Ende jeder Runde bezahlt werden.
Eigentlich war es das
schon mit den Regeln. Über mehrere Runden versuchen wir an möglichst viel Geld
zu kommen indem wir Leichen plündern, lukrative Anbauten errichten und uns vereinzelt
sogar um die Gäste in unserem Hotel kümmern. Da wir nur eine begrenzte Menge
Bargeld bei uns tragen dürfen sollten wir ab und zu auch noch Geld in Schecks
wechseln, so oder so gewinnt aber, wer am Ende der Reichste ist.
Fazit
Die blutige Herberge ist ein Spiel, das trotz eigentlich überschaubarer Regeln recht komplex zu spielen ist. Die Vielzahl der Karten und die Fülle der Optionen verwirren Anfänger zumeist, ein passendes Vorgehen zu finden dauert einige Runden. Obendrein verzeiht das Spiel auch keine Fehler. Gerade zu Beginn ist das Geld knapp, wer hier ungeschickt spielt ist schnell chancenlos. Natürlich gibt es auch einen gewissen Zufallsfaktor bezüglich der Karten, überlegene Spieler werden dennoch fast immer den Sieg davon tragen. Damit ist die blutige Herberge ein Spiel, das man sich erarbeiten muss, bei dem das optimale Vorgehen über mehrere Partien erforscht und erprobt werden will. Wer darauf keine Lust hat, der sollte trotz der gelungenen Grafik besser einen Bogen darum machen.
Die blutige Herberge ist ein Spiel, das trotz eigentlich überschaubarer Regeln recht komplex zu spielen ist. Die Vielzahl der Karten und die Fülle der Optionen verwirren Anfänger zumeist, ein passendes Vorgehen zu finden dauert einige Runden. Obendrein verzeiht das Spiel auch keine Fehler. Gerade zu Beginn ist das Geld knapp, wer hier ungeschickt spielt ist schnell chancenlos. Natürlich gibt es auch einen gewissen Zufallsfaktor bezüglich der Karten, überlegene Spieler werden dennoch fast immer den Sieg davon tragen. Damit ist die blutige Herberge ein Spiel, das man sich erarbeiten muss, bei dem das optimale Vorgehen über mehrere Partien erforscht und erprobt werden will. Wer darauf keine Lust hat, der sollte trotz der gelungenen Grafik besser einen Bogen darum machen.
Da ich persönlich mir
gerne Spiele erarbeite und neue Herausforderungen mag, hatte ich auch meinen
Spaß mit der blutigen Herberge. Die große Vielfalt der Optionen bietet viele
Herangehensweisen, selbst ein Sieg ganz ohne Mord ist möglich. Entsprechend
empfand ich auch die Wiederspielbarkeit als hoch, eine angenehme Spieldauer tut
ihr übriges. Obwohl die absolute Begeisterung zwar dennoch ausblieb, ist die
blutige Herberge für abenteuerfreudige Touristen durchaus einen Besuch wert.
Das Thema ist für mich ein Ausschlusskriterium.
AntwortenLöschenKann ich durchaus nachvollziehen. Das Thema kommt zwar mit einem gewissen Augenzwinkern, ist aber schon sehr präsent.
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