Dienstag, 21. August 2018

Twin It!


Bei Twin It! (Nathalie und Remi Saunier, Thomas Vuarchex / HUCH!) genügt bereits ein kurzer Blick auf das Cover, um zu erahnen, was da auf einen zukommt. Denn während das hektische Spielsystem um das Finden und Grabschen von passenden Karten reichlich bekannt ist, erinnert die Gestaltung der Karten irgendwie an einen ziemlich wirren Drogentrip. Und wessen Sinne bei deren Anblick dann doch noch nicht das Weite gesucht haben, der kann gleich noch eine der Varianten ausprobieren, die zusätzliche Abwechslung bieten. Zumindest in Frankreich hat dies für so viel Begeisterung gesorgt, dass das Spiel 2018 für den As d’Or nominiert war.






Bekannte Regeln, psychedelische Grafik
Die Regeln von Twin It! sind schnell erklärt. Jeder Spieler bekommt einen Stapel Karten, die auf jeder Seite unterschiedliche und ziemlich psychedelische Motive zeigen. Wer am Zug ist, dreht die oberste Karte des Stapels um und legt sie auf den Tisch. Reihum wird dieses Prozedere so lange wiederholt, bis ein Spieler ein identisches Pärchen sieht und danach greift. Dabei ist es vollkommen egal, ob die Karten in der Tischmitte oder noch auf einem Stapel liegen. Selbst bereits eingesammelte Paare sind nicht sicher, da die Motive teilweise dreimal vorhanden sind. Die benötigten 5 Sets für den Spielsieg zu sammeln, kann entsprechend komplizierter sein, als zuerst vermutet.



Die Varianten
Neben dem Basisspiel beinhaltet die Regel auch ein Teamspiel sowie eine kooperative Variante. Bei Letzterer geht es allerdings nur darum, innerhalb einer vorgegebenen Zeit gemeinsam möglichst viele Paare zu finden. Allenfalls spannend für einige wenige Runden. Im Teamspiel müssen gefundene Paare dagegen von beiden Spielern zugleich abgedeckt werden. Neben einer schnellen Reaktion ist also auch eine geschickte Absprache mit dem Partner nötig, damit die Gegner den Hinweis nicht schneller deuten.

Fazit
Twin It! besticht einerseits durch seine ziemlich extreme und hochgradig verwirrende Bilderwelt, andererseits durch die Tatsache, dass selbst gesammelte Karten fürs Erste noch nicht sicher sind. Dies hebt das Spiel etwas von vergleichbaren Werken ab. Selbst eine deutliche Führung kann hier wieder abgefangen werden, keiner kann sich je sicher sein. Zumal die Verwirrung im Laufe einer Partie stetig zunimmt, irgendwann kommen einem alle Karten bekannt vor. Unterhaltsam ist Twin It! damit allemal.

Zugleich ist das Spielprinzip von Twin It! allerdings alles andere als neu und wird hier nur leicht angepasst, die Varianten sind eher eine kleine Zugabe. Zudem kann sich die Spielzeit in Vollbesetzung überraschend ziehen und die Zugstapel verrutschen, aufgrund der sehr glatten Karten, häufig. Dennoch ist Twin It! zweifelsfrei ein spaßiges Spiel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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