Meine Erfahrungen als
Ranger sind so überschaubar wie ernüchternd. Zuletzt habe ich mich bei Okavango an der Rettung von Tieren
versucht, was schlussendlich aber eine ziemliche Enttäuschung war. Outback
blickte ich also eher skeptisch entgegen. Auch das Michael Kiesling bei der
Huch-Neuheit auf der Packung steht hilft da wenig, zeichnet sich der Altmeister
doch auch für Okavango mitverantwortlich. Aber was soll man machen. Also den
Schlapphut auf, die Schlüssel für den Jeep gezückt und ab nach Australien. Denn
dort warten allerlei Tiere auf unsere, gänzlich würfelbasierte, Hilfe.
Tiere
sammeln
Ziel sollte es sein,
möglichst viele und passende Tiere in unser eigenes Reservat zu locken. Dabei
liegen jede Runde 5 Tiere auf einem Jeep bereit und harren der Abholung. Um
dies zu bewerkstelligen, wird mit 6 Würfeln gewürfelt (ganz klassisch inklusive
zweimaligem Neuwürfeln). Die Würfel zeigen, neben einem Joker, jedes Tier
jeweils einmal. Wie oft wir dabei jedes Ergebnis benötigen, das hängt von
unserem Reservat ab. Denn jedes Feld gibt an, wie viele passende Wurfergebnisse
benötigt werden, damit man an dieser Stelle ein Plättchen legen darf. Passt der
Wurf, schnappen wir uns eines oder mehrere der Plättchen und legen es bei uns
ab. Hat uns Fortuna dagegen verlassen, müssen wir ein leeres Plättchen
einbauen, das auch gleich noch Minuspunkte bringt.
Punkte
kassieren
Spannender sind aber
sicherlich die Pluspunkte. Und diese bekommen wir stets sofort nach dem
Platzieren neuer Tiere. Dabei wird es belohnt, wenn wir Tiere zu Artgenossen
legen. Ist bis hierhin eigentlich wenig Besonderes zu erkennen, ändert sich das
mit dem Blick auf die Punkteleiste. Denn während die Punkte am Anfang wie gewohnt
steigen, hat die Leiste auf halbem Weg einen Knick und fängt wieder von vorne
an zu zählen. Eigentlich will man die Tiere also gar nicht so oft werten, um
nicht wieder von vorne anzufangen. Allerdings hat das einen Haken. Denn am Ende
werden auf der linken Leiste nur die 3 schlechtesten Tiere gewertet, was
schnell auch mal Minuspunkte bedeuten kann. 2 Tiere sollte wir also auf jeden
Fall über die Grenze schubsen. Zumal auch nur dort die richtig dicken Punkte
warten, was sicherlich auch nicht schaden würde.
Variante
Zusätzlich zu den
erwähnten Regeln bietet Outback auch noch 2 Varianten. Dazu gehören die Ziele,
die uns etwa für das Füllen einer Reihe oder das Sammeln mehrerer Tiere mit
zusätzlichen Punkten belohnen. Auch die Minuspunkte können angepasst werden,
indem Wüsten-Plättchen etwa Mali in Abhängigkeit der umgebenden Fauna bringen.
Am allgemeinen Spielablauf ändert sich hier aber wenig.
Fazit
Auch wenn die Größe der
Schachtel Anderes suggeriert, haben wir hier doch ein weiteres Würfelspiel für
die Familie. Optisch sticht das Spiel dabei auf jeden Fall heraus, und sei es
nur wegen des Jeeps in der Mitte und den großen Plättchen. Entsprechend hoch
ist auch der Aufforderungscharakter. Zudem geht die Würfelei flott von der
Hand, die Regeln sind schnell verstanden. Entsprechend kommt das Spiel bei der
Zielgruppe zumeist gut an. Der Knick in der Punkteleist zwingt einen dabei durchaus
zum Umdenken und macht das Spiel am Ende dann eben doch nicht ganz so trivial.
Insbesondere, wenn auch noch mit den Varianten gespielt wird.
Leider machen sich im
Spielverlauf aber immer wieder einige Macken bemerkbar. Die meisten Probleme dürfte
dabei die Punkteleiste bereiten. Diese besteht aus Einbuchtungen am Rand des
Spielplans, in die kleinere Marker hineingefriemelt werden. Leider neigen genau
diese zum Verrutschen. Kaum eine Partie in der nicht die Frage aufkommt, wo
denn jetzt welcher Marker lag. Darüber hinaus suggeriert dieser Aufbau, dass an
jeder Stelle nur ein Marker liegen darf. In der Regel steht darüber aber
nichts, weshalb es in Erstpartien eigentlich immer zu Diskussionen kommt.
Auch darüber hinaus gab es
noch einige störende Elemente. So kommt es etwa immer mal wieder vor, dass nur
noch 1 oder 2 verschiedene Tiere auf dem Jeep liegen. Optionen oder
Entscheidungen hat man in dem Moment nicht, man muss einfach nehmen was kommt.
Auch die Wüstenfelder fühlen sich nicht gut an. Nicht nur, dass man bei einem
Fehlwurf kein Tier bekommt, was eigentlich schon Strafe genug ist. Obendrein
gibt es auch noch Minuspunkte, die bei der Variante sogar noch einmal deutlich
größer ausfallen können. Wer hier Pech hat, sammelt so viele Minuspunkte, dass
der Rest auch schon egal ist.
Würde sich Outback
spielerisch von der Masse abheben, könnte man vielleicht über die Schwächen
hinwegsehen. Tut es aber nicht. Entsprechend bleibt am Ende ein eher solides
Familienspiel.
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