Rund 6.000 verschiedene
Figuren bevölkern inzwischen das Marvel-Universum. Ganz so viele Charaktere hat
Marvel Champions noch nicht zu bieten, allerdings erscheinen in hohem Tempe
neue Mitstreiter und Gegner. Für mich ist es also mal wieder an der Zeit, zwei
neue Helden in Augenschein zu nehmen. Die Wahl fiel dabei auf Ant-Man und Wasp,
die beide sowohl mit spielerischen Gimmicks, aber auch mit einer Besonderheit
beim Material aufwarten.
In den Comics schlüpften
bereits mehrere Personen in den Anzug von Ant-Man. Bei Marvel Champions
orientiert man sich dagegen an den Filmen und gibt Scott Lang die Hauptrolle.
Passend zu seinen Fähigkeiten hat man sich dabei etwas ganz Besonderes einfallen
lassen. Denn anders als bei bisherigen Helden kann Ant-Man drei Formen
annehmen. „Alter Ego“, „winzig“ und „riesig“. Dafür ist die Heldenkarte
aufklappbar und doppelt so groß wie gewohnt. Natürlich spielen auch die Karten mit
diesem Gimmick. So löst ein Größenwechsel verschiedene Effekte aus und manche
Karten können nur mit passender Größe genutzt werden. Ein Riesenstampfer ist
als Winzling nicht sehr beeindruckend, die Ameisenarmee lässt sich dafür aber
umso besser kontrollieren.
Auch darüber hinaus finden
sich in der Packung einige spannende Karten. Für den Führungs-Aspekt gibt es
neue Verbündete, inklusive Hank Pym (dem ersten Ant-Man) und Cassie Lang
(Scotts Tochter). Die zusätzlichen Karten der weiteren Aspekte erlauben etwa
das Verteilen von „Zäh“-Karten oder bieten im Aggression-Aspekt eine Chance,
sich zu heilen. Insgesamt zwar wenige echte Highlights, aber viele solide
Karten mit einem weiten Spektrum von Einsatzmöglichkeiten.
Ant-Man gehört zu den
Helden, die mich quasi vom Fleck weg überzeugt haben, was nicht zuletzt an der enormen
Vielseitigkeit liegt. Je nach Gestalt hat er unterschiedliche Stärken und kann
auf fast jede Bedrohung reagieren. Zugleich wird der Wechsel zwischen den
Größen belohnt, was ein ständiges Abwägen und Optimieren zur Folge hat. Gerade
in Kombination mit dem Führungs-Aspekt macht das richtig Lauen und ist
obendrein auch noch sehr effektiv. So macht der Kampf gegen den Schurken Spaß.
In den Anzug von Wasp
schlüpft bei Marvel Champions Nadia Van Dyne, die Tochter von Hank Pym. Und
ihre große Besonderheit ist die gleiche wie bei Ant-Man, die übergroße
Charakterkarte mit zwei verschiedenen Heldenformen. Die sonstigen Heldenkarten
sind dagegen recht konventionell und fügen in erster Linie Schaden zu oder
senken die Bedrohung. Nur wenige Karten konzentrieren sich auf den
Gestaltwechsel.
Dazu kommt, das Wasp mit
einem Aggression-Deck geliefert wird. Entsprechend finden sich auch dort nur
wenig Spielereien und dafür eine ordentliche Menge Schaden. Besonders
erwähnenswert ist das Ausbildungslager, das den Angriff aller verbündeten um 1
erhöht. Kombiniert mit den enthaltenen Verbündeten (unter anderem die weibliche
Thor) kommt da ordentlich Rumms zustande.
Auf den ersten Blick
erinnert Wasp an Ant-Man, die Umsetzung ist aber weit weniger gelungen.
Wechselt man bei Ant-Man ständig die Form, um Boni auszulösen oder sich der
Situation anzupassen, ist der Wechsel bei Wasp selten nötig. Wenige Karten
spielen wirklich mit diesem Aspekt, der Fokus liegt klar beim Austeilen von
Schaden und lässt Abwechslung vermissen. Auch die zusätzlichen Karten sind OK,
aber mehr auch nicht. Gleiches gilt dementsprechend auch für Wasp insgesamt: solide.
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